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Verliebt in der Nachspielzeit

Verliebt in der Nachspielzeit

Titel: Verliebt in der Nachspielzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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„Er soll glücklich sein. Ich will einfach nur, dass er glücklich ist.“
    Chrissy schnaubte trocken auf. „Dann haben Sie einen entscheidenden Fehler gemacht, Hanna, denn er ist alles andere als glücklich.“
    Nachdem Chrissy endlich gegangen war, wollte sich Hanna endlich hinlegen und den aufreibenden Nachmittag vergessen. Doch stattdessen saß sie an ihrem Computer und starrte verwundert auf die Bilder vor ihr, die John zeigten, der relativ gefasst, aber mit mörderischer Wut in den Augen ein Interview gab, um seinen Rücktritt zu erklären.
    Gespannt saß sie im Schneidersitz auf ihrem Sessel und stützte sich mit den Ellbogen auf der Tischplatte ab, während das Video lief: John saß neben dem Pressesprecher des Vereins, dem Besitzer und seinen Co-Trainern. Während niemand richtig glücklich aussah, schien John jeden Moment zu explodieren. Hanna war deshalb noch immer ziemlich irritiert, denn so kannte sie ihn kaum.

    „Eine Frage an Sie, John“, wollte ein seriös wirkender Reporter wissen . „Nehmen Sie Ihren Abschied als Konsequenz für Ihren gestrigen Ausbruch oder hat es etwas mit der Niederlage im letzten Spiel zu tun?“
    Gewitterwolken zogen sich über Johns Kopf zusammen . „Weder das eine noch das andere.“
    Dies war wohl keine zufrieden stellende Antwort, denn der Reporter versuchte es ein weiteres Mal , „gab es bereits Gespräche für Ihren Abschied vor dem Spiel am letzten Sonntag?“
    Der Pressesprecher beugte sich vor und erklärte : „Der Abschied von John Brennan kam nach internen Gesprächen zwischen allen Beteiligten zustande.“
    „Also können wir davon ausgehen, dass Coach Brennan als Strafe für sein Fernbleiben während des Spiels gefeuert wurde“, fragte ein weniger seriös wirkender Journalist .
    George MacLachlan beugte seinen fast kahlen Kopf nach vorne . „John ist ein phantastischer Trainer. Jeder innerhalb dieses Vereins hat vollstes Verständnis dafür, dass er am vergangenen Spiel nicht teilnehmen konnte.“
    „Die Fans sehen das jedoch anders. Sie meinen, dass der Cheftrainer Schuld an der Niederlage war, da er nicht anwesend war. Hat der Vorstand der Verärgerung Rechnung getragen?“
    Wieder erklärten der Pressesprecher und der Besitzer, wie wertvoll John als Trainer war, und dass es ein Abschied in guter Freundschaft sei, aber dass er nicht gefeuert worden war.
    „Die Fans versteh en nicht, weshalb der Trainer an einem entscheidenden Spiel fehlte. Dass er nun das Handtuch wirft, stößt ebenfalls böse bei Ihnen auf. Dann dieser aus der Luft gegriffene Angriff auf einen Reporter …“
    John beugte sich vor und gab seinen Mitstreitern ein Zeichen, dass er diese Frage übernehmen wolle : „Wollen Sie wissen, weshalb ich das Handtuch werfe, wie Sie es so schön ausgedrückt haben? Nun gut, ich liebe diesen Sport und ich habe diesen Verein jahrelang geliebt, aber wenn diejenige beleidigt, beschämt und verletzt wird, die ich am meisten liebe, muss ich Prioritäten setzen. Dazu gehört, dass ich die Titans von nun an nicht mehr coachen werde, weil die Fans, von denen Sie ständig sprechen, mich zutiefst enttäuscht haben. Ich bin vielleicht der Trainer dieses Vereins gewesen, das gibt jedoch niemandem das Recht, über mein Privatleben zu entscheiden oder zu richten.“
    „Aber …“
    „Ich bin noch nicht fertig“, er zog die Augenbrauen zusammen, während Hanna ihm gebannt zuhörte. „Hinter mir steht ein großartiges Team. Sowohl der Vorstand als auch alle Mitarbeiter des Vereins leisten großartige Arbeit, jedoch weigere ich mich weiterhin, hier zu arbeiten, wenn diejenigen, die mir nahe stehen, nicht mehr auf die Straße gehen können, ohne dass sie von so genannten Fans attackiert oder ausgebuht werden. Mir selbst ist es ziemlich egal, ob es bei den Anhängern böse aufstößt, dass ich am Sonntag nicht da war – Tatsache ist, dass meine Freundin verletzt ins Krankenhaus kam, weil sie von einem verrückten Fan angegriffen wurde. Das wäre nicht passiert, wenn man in den vergangenen Monaten mein Privatleben respektiert hätte. George MacLachlan hat sich bei mir für die Vorfälle entschuldigt, was überhaupt nicht nötig war, schließlich ging die Hetzkampagne gegen meine Freundin nicht auf das Konto des Vereins. Es waren Journalisten und einige Fans, die für die Beleidigungen verantwortlich waren. Leider muss ich mich mittlerweile schämen, jemals für New York gespielt zu haben.“ Er lehnte sich etwas zurück . „Mehr gibt’s dazu nicht zu

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