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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hinreißende Augen gesehen. Sie waren von einem überraschenden exotischen Silberblau. Tatsächlich hätte sie, wenn man sie gefragt hätte, geschworen, so etwas gebe es gar nicht.
    Rachel versuchte sich zu fassen. Sie hatte sich vor Kurzem noch überlegt, dass seine Augen bestimmt silbern sein müssten, und jetzt bildete sie sich offensichtlich ein, dass er sie weit geöffnet hatte und sie die Farbe sehen könne. Plötzlich hatte sie keinen Zweifel mehr daran, dass ihre hohe Temperatur sie halluzinieren ließ. Oh Gott, das Fieber musste wirklich enorm gestiegen sein!
    Die Leiche setzte sich auf und erregte damit erneut Rachels Aufmerksamkeit. Sie sagte noch einmal halblaut: „Es ist eine Wahnvorstellung. Das Fieber.”
    John Doe kniff die Augen zusammen und sah sie prüfend an. „Sie haben Fieber? Das erklärt es.”
    „Erklärt was?”, fragte Rachel, rief sich jedoch gleich zur Ordnung, weil ihr klar wurde, dass sie mit einem Trugbild sprach. Was vermutlich nicht schlimmer war, als mit Toten zu reden, was sie häufig tat. Außerdem hatte die Leiche wirklich eine angenehme Stimme, weich wie guter Whiskey. Sie hätte jetzt nichts gegen einen guten Whiskey. Tee, Zitrone, Honig und Whiskey.
    Ja, ein Toddy würde ihr wirklich helfen und diesen Halluzinationen ein Ende bereiten. Oder einfach dafür sorgen, dass sie ihr gleichgültig wären. Wie auch immer, beides wäre gut.
    „Warum kommen Sie nicht zu mir?”
    Rachel schaute wieder den toten Mann an. Was er sagte, klang nicht besonders logisch, aber das konnte man von einem Geschöpf der Fantasie wohl auch nicht erwarten. Sie versuchte, sachlich mit ihm zu reden. „Warum sollte ich zu Ihnen kommen? Sie sind nicht wirklich. In Wirklichkeit sitzen Sie nicht einmal.”
    „Nein?”
    „Nein, das bilde ich mir nur ein. In Wirklichkeit liegen Sie immer noch da und sind tot. Ich bilde mir nur ein, dass Sie vor mir sitzen und mit mir reden.”
    „Hmm.” Er grinste plötzlich. Es war ein nettes Grinsen. „Und woher wissen Sie das so genau?”
    „Weil Tote sich nicht aufsetzen und reden”, erklärte sie geduldig. „Bitte legen Sie sich wieder hin. In meinen Kopf herrscht ein großes Durcheinander.”
    „Und wenn ich doch nicht tot bin?” Rache] stutzte einen Moment, doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie ja Fieber hatte und er in Wirklichkeit gar nicht da saß. Um jeden Irrtum auszuschließen, machte sie einen Schritt vorwärts und strich mit der Hand über den Tisch. Doch statt ungehindert durch die Luft zu fahren, schlug ihre Hand gegen ein festes Kinn. Die Leiche stieß einen leisen, überraschten Schrei aus, aber das bemerkte Rachel kaum, weil sie gleichzeitig kreischend zurückwich. Die Leiche hatte sich tatsächlich hingesetzt!
    Der Raum drehte sich um sie, dann wurde es um sie herum immer dunkler. „Verdammt, ich werde ohnmächtig”, erkannte sie voll Entsetzen. Beinahe schuldbewusst sagte sie zu der Leiche: „Sonst werde ich nie ohnmächtig. Ganz bestimmt nicht.”
    Etienne sah zu, wie die große Rothaarige umfiel, dann rutschte er vorsichtig von dem kalten Metalltisch und schaute sich um. Er befand sich offensichtlich im Sektionssaalleines Krankenhauses. Diese Erkenntnis rief ein unfrohes Lächeln auf seine Lippen. Nicht gerade der Ort, an dem er sich jemals gewünscht hätte aufzuwachen, nicht einmal in seinem dreihundertjährigen Leben.
    Er schauderte, dann kniete er sich hin, um die Ohnmächtige genauer zu betrachten. Kaum hatte er ihre Stirn berührt, begann er sich jedoch schwindlig zu fühlen. Das lag an seinem geschwächten Zustand. Er hatte viel zu viel Blut verloren - erst aus der Brustwunde und dann, als er sich geheilt hatte. Er würde das Blut bald ersetzen müssen, aber nicht mit dem dieser Frau. Sie war offensichtlich krank, und das bedeutete, dass ihr Blut ihm wenig helfen würde. Er würde eine andere Quelle finden müssen, und zwar bald.
    Aber im Augenblick musste er seine Wünsche und seinen schwachen Zustand so gut es ging ignorieren. Es gab Dinge, die wichtiger waren.
    Etienne strich der jungen Frau das Haar ans dem Gesicht und bemerkte, wie blass sie war. Ihr Kopf war mit einem dumpfen Laut auf dem Boden aufgeschlagen. Es überraschte ihn nicht, an ihrem Hinterkopf eine Beule und eine Schürfwunde zu finden. Sie würde schreckliche Kopfschmerzen haben, wenn sie aufwachte, aber sonst würde es ihr gut gehen. Dass sie nur leicht verletzt war, beruhigte ihn ein wenig. Nun konzentrierte er sich darauf, dafür zu sorgen, dass sie sich

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