Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
hörte den sehnsüchtigen Unterton in Bastiens Stimme und sah ihn nachdenklich an. Mit seinen über vierhundert Jahren war Bastien ihr Zweitältester Sohn. Er war auch der ernsthafteste. Manchmal zu ernsthaft. Selbst als Kind war er der Verantwortungsvollste von vier Geschwistern gewesen. Es hatte sie nicht überrascht, dass er nach Claudes Tod das Familienunternehmen übernahm. Lucern hätte die Arbeit zwar auch tun können, aber sie hätte ihm überhaupt keine Freude gemacht.
Bastien hingegen liebte Herausforderungen, und es gefiel ihm, knifflige Probleme zu lösen und anderen zu helfen. Er war ein guter Mann. Er brauchte eine gute Frau.
„Warum siehst du mich so an?”
Seine besorgt klingende Frage führte dazu, dass Marguerite mit unbekümmerter Stimme erklärte: „Ich dachte nur, es ist vielleicht ansteckend. Lissianna und Etienne sind jetzt beide verheiratet. Ich habe große Hoffnungen für Lucern und seine kleine Kate.... wenn sie einander auf dieser Konferenz, zu der sie ihn geschleppt hat, nicht umbringen. Vielleicht wirst du ebenfalls bald jemanden finden.”
Bastien schwieg, als er an Lucern und Kate dachte. Sein ältester Bruder hatte sich verleiten lassen, mit seiner Lektorin an einer Konferenz zum Thema Liebesromane teilzunehmen. Zuerst hatte er nicht gehen wollen, aber Kate konnte sehr überzeugend sein, und sobald sie sich mit Marguerite zusammengetan hatte, hatte Lucern keine Chance mehr gehabt.
Andererseits fragte sich Bastien, ob sein Bruder überhaupt jemals eine Chance gegen Kate gehabt hatte, ob sie nun von seiner Mutter unterstützt wurde oder nicht. Er hatte die beiden bei Etiennes und Rachels Hochzeit gesehen und war überzeugt davon, dass Marguerites Hoffnungen, bald noch einen Sohn verheiratet zu sehen, nicht unberechtigt waren. Lucern war verliebt. Ob er es wusste oder nicht, er hatte seine Lebensgefährtin gefunden. Bastien hoffte um seines Bruders willen, dass er es nicht verpfuschte.
Sein Blick wanderte wieder zurück zu seiner Mutter, die ihn mit wachem Interesse ansah. Er wusste, dass sie seine Gedanken lesen konnte, also gab er sich gar nicht erst die Mühe, sein Bedürfnis nach einer eigenen Lebensgefährtin abzustreiten. Bei al den Prüfungen, die das Leben mit sich gebracht hatte, hätte er nur zu gerne jemanden an seiner Seite gehabt. Aber er lebte jetzt schon vierhundert Jahre, und ihm war nur eine einzige Frau begegnet, in die er verliebt gewesen war. Leider hatte sie nicht besonders nett reagiert, als sie erfuhr, wer er war, und sich rigoros geweigert, sich mit ihm zu verbinden. Dennoch hatte Bastien nie aufgehört, sie zu lieben, und aus der Ferne über ihr kurzes Leben gewacht. Er musste zusehen, wie sie älter wurde, sich in einen anderen verliebte, Kinder und Enkel hatte, und schließlich hatte er hilflos danebenstehen müssen, als sie starb.
Das waren die schmerzhaftesten Jahre seines Lebens gewesen. Sie hatten ihn gelehrt, dass er immer das Kind sein würde, das allein auf einer Seite des Zauns stand und zusah, wie die Kinder auf der anderen Seite des Zauns zusammen lachten und miteinander spielten.
Er war sich bewusst, dass seine Mutter ihn immer noch beobachtete, straffte die Schultern und wandte sich wieder seinem Bericht zu. Dann sagte er schlicht: „Einigen Leuten ist es einfach nicht bestimmt, Liebe zu erringen und sie auch zu bewahren.”
„Hmm.” Sie schwieg einen Augenblick, dann entschied sie sich, das Thema zu wechseln. „Übrigens, Bastien, Dr. Bobby möchte mit jemandem aus unserer Familie sprechen, und da Etienne und Rachel in den Flitterwochen sind, Lissianna und Gregory in Europa Ferien machen und Lucern auf dieser Autorenkonferenz ist, bist du der Einzige, der übrig ist. Kann ich sagen, dass du kommen wirst?”
„Hmm? Was?” Er blickte erstaunt auf. „Wer ist Dr. Bobby?”
„Mein Therapeut, mein Lieber.”
„Therapeut”, wiederholte er entsetzt. Dann sagte er aufs Höchste alarmiert:„Du machst eine Therapie?”
„Ja, mein Lieber. Es ist jetzt wirklich der letzte Schrei. Außerdem hat Gregory bei Lissiannas Phobie so gut helfen können. Also dachte ich, eine Therapie könnte mir ebenfalls guttun.”
„Warum? Du hast doch gar keine Phobie.”
„Nein. Aber ich habe ein paar Probleme - eines ganz besonders, über das ich mit ihm sprechen wollte.”
Sie wich seinem Blick aus. Bastien musste einfach erfahren, um was es ging. „Und jetzt will Dr. Bobby also mit jemandem aus der Familie sprechen? Warum?”
Marguerite zuckte
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