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1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Verdammt noch mal, Sie schon wieder! Können Sie mich nicht endlich in Ruhe lassen?«
    »Nein, das kann ich nicht. Sie sollten uns hier in Ruhe lassen. Gehen Sie zurück nach England. Ich komme selbst daher. Da finden Sie genügend Motive für Ihre scheiß Glamourfotos.«
    »Klar, Caro, aber nicht den Hintergrund. Island ist besser, verstehen Sie?«
    »Aber nicht für diesen dekadenten Mist.«
    »Ach - hören Sie doch auf und lassen Sie mich endlich los! Ich habe damit nichts am Hut.«
    »Weil Sie nicht hier leben, Ron.« Die Hände rutschten ab. Caroline Sheldon trat einen Schritt zurück. Sie atmete noch immer heftig und wußte - da brauchte sie nur in das Gesicht des Mannes vor ihr zu sehen -, daß sie auf Granit gebissen hatte.
    Fotos wollte er machen. Bilder von schönen Models in einer kargen Landschaft. Er wollte zwei verschiedene Seiten der Schönheit miteinander verbinden. Zum einen die der Menschen, zum anderen die Schönheit der Natur. Eine Kargheit des Frühsommers, die trotzdem lebte. Nach dem langen Winter hatte sich die Natur wieder erholt. Wilde Frühlingsblumen, grüne Flechten, dickes Moos zwischen grauen Steinen, flache Vulkanberge, kleine Seen und Tümpel, in denen das heiße Wasser der Geysire kochte.
    Island war eine Welt für sich. Eine herrliche Welt und zudem eine unerschlossene, was Caro dem Kerl allerdings nicht hatte beibringen können. Für ihn existierte nur die Welt, die er mit den eigenen Augen sah, aber nicht die, die dahinter lag. Die stille, die geheimnisvolle, die unsichtbare. In ihr fühlten sich die Elfen und Naturgeister so wohl; und sie bestanden nur darauf, in Ruhe gelassen zu werden.
    Die Einheimischen wußten dies. Auch gewisse Besucher, die ihretwegen in das Land gekommen waren. Nur Typen wie Aldrich und dessen Mannschaft begriffen das nicht. Sie fühlten sich besonders super, hier die Modefotos schießen zu können, um schließlich in irgendwelchen Katalogen zu zeigen, was Frau im Winter tragen sollte.
    Island war ein Traum. Besonders an diesem Tag. Dieser herrliche, blaue und hohe Himmel mit den Wolken darunter, die wie Federstriche wirkten. Diese unendliche Weite, die keinen Anfang und auch kein Ende zu haben schien. Eine prachtvolle Landschaft aus üppigen grauen und grünen Farben. Island war ein Wunder der Natur. Ein Land, das äußerlich so karg aussah, innerlich jedoch lebte und brodelte, denn das nicht Sichtbare war trotzdem präsent. Man mußte es nur fühlen, nur spüren. Man mußte als Mensch eine gewisse Sensibilität mitbringen, um die Vergangenheit mit all ihren Erinnerungen und Geschichten an sich heranbringen zu können. Es gab andere, die die Kontrolle behielten. Sie waren eben nicht zu sehen, und dennoch präsent. Sie verstanden sich auch mit den Menschen, vorausgesetzt, sie wurden nicht geärgert, denn dann konnten die Sirulinen sehr böse werden. Dann waren diese Wesen plötzlich kräftig, böse und auch bereit, manchen Schabernack tödlich enden zu lassen.
    Das alles wußte Caroline Sheldon. Das hatte sie auch Ron Aldrich nahebringen können, doch er hatte sie ausgelacht und kalt abfahren lassen. An diesen Märchenquatsch glaubte er einfach nicht.
    Deshalb war er auch für Warnungen nicht empfänglich gewesen.
    Aldrich war ein Machotyp. Kaum vorstellbar, daß er in seiner Branche Erfolg hatte, wo es doch auf Sensibilität ankam. Das jedenfalls hatte Caroline bisher angenommen, aber sie irrte sich. Es mußte wohl auch Ausnahmen geben.
    Die braune Lederjacke, die hellen Jeans, das weiße Shirt, die Sonnenbrille, die seine blauen Augen verdeckten.
    Das sehr helle Haar, das er zu langen Strähnen hatte wachsen lassen, die gegelt worden und nach hinten gekämmt waren. Der Mund mit den etwas kantigen Lippen, dessen Winkel immer nach unten zeigten, hatte einen leicht zynischen Zug.
    »Haben Sie noch Probleme?« fragte er.
    Caro schüttelte den Kopf.
    »Dann fangen wir an.«
    »Es liegt in Ihrer Verantwortung.«
    Aldrich überhörte den warnenden Ton in der Stimme bewußt. »Ja, ja, alles hier liegt in meiner Verantwortung. Ich habe hier zu sagen, und ich werde mir das auch nicht nehmen lassen. Ist das klar?«
    »Bitte.«
    Er warf ihr noch einen spöttischen Blick zu. Äußerlich gab er sich als der Könner und Kenner, als der Supertyp, der alles im Griff hatte, doch die Intensität der Bemühungen, ihn von seiner Arbeit abzuhalten, hatte ihn nicht nur verwundert, sondern leicht verunsichert. Caroline Sheldon glaubte fest an das, was sie sagte. Und diese

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