Verliebt, verlobt, verbissen - Rowen, M: Verliebt, verlobt, verbissen - Tall, Dark & Fangsome
Leben zu wissen. Teufel, nicht umgebracht zu werden und ein normaler Alltagsvampir zu sein, ist Happy End genug. Du bist ein Zusatzgewinn.«
»Ist das so?«
Ich nickte ernst. »Klar. Wir brauchen keinen Verlobungsring. Ich lebe in den Tag hinein. Ich brauche keinen Ring, um glücklich zu sein …«
»Wie wäre es denn mit diesem Ring?«, fragte er.
Ich senkte den Blick. Er hatte eine schwarze Samtschachtel geöffnet, in der ein auffälliges Schmuckstück steckte. Ein drei Karat schwerer Solitär mit einem Prinzessinnenschliff.
Mein Mund öffnete und schloss sich mehrmals. »Was ist das?«, brachte ich schließlich heraus.
Er lächelte. »Nach was sieht es denn aus?«
Ich sah ihn mit großen Augen an. »Nach vierzigtausend Dollar.«
»Nimm ihn, oder lass es.« Er verzog erheitert die Lippen. »Sicher, es ist nicht der Ring, den ich dir damals geschenkt habe. Ich habe beschlossen, wenn ich ihn durch einen anderen Ring ersetze, dann durch etwas Wertvolleres.«
Ich war sprachlos. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, was natürlich dasselbe war. Ich öffnete den Mund, aber es kam kein Laut heraus.
»Ich liebe dich.« Thierry schluckte schwer und hielt meine Hand fest in seiner. »Mit dir ist jeder Tag besonders und lebenswert für mich. Veronique hat mich endlich freigegeben. Aber ich will nicht allein sein. Ich will kein Junggeselle sein. Ich will mit dir zusammen sein. Ich weiß, wir kennen uns noch gar nicht lange, und unser Weg war bislang nicht gerade einfach, aber du bist meine große Liebe, nach der ich mein ganzes Leben gesucht habe – und ich habe wahrhaftig lange genug gewartet. Willst du für immer mit mir zusammen sein, Sarah?«
Ich befeuchtete meine trockenen Lippen und sah ihn aus feuchten Augen an, mein Herz hämmerte in meiner Brust.
Als er meinen fassungslosen Gesichtsausdruck sah,
wurde sein Lächeln noch breiter. »Ich bitte dich, mich zu heiraten.«
Ich bekam noch weniger Luft und fühlte mich schwach und schwindelig.
Je länger ich ihn auf eine Antwort warten ließ, desto mehr bekam seine glückliche Miene einen verzweifelten Ausdruck. Sein Lächeln verschwand, und er runzelte eine Braue. »Vielleicht hätte ich warten sollen. Ich … ich hätte dich nicht so überfallen dürfen, am Tag der Tage. Ich lasse dir Zeit. Verzeih bitte meinen Enthusiasmus. Gehen wir zu Quinn und Janie ins Restaurant.«
»Nein, Thierry«, hob ich an.
» Nein «, wiederholte er mit schwerer Zunge. »Dann weiß ich Bescheid. Ich verstehe.«
Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. »Ich meine, nein, du hast dich nicht getäuscht.«
Er musterte mich zurückhaltend. »Nein?«
Ich schüttelte den Kopf. »Du hast mich überrascht, das ist alles. Ich habe nicht damit gerechnet.«
Sein Adamsapfel zuckte heftig, als er hart schluckte. »Ich habe alles irgendwie falsch angefangen.«
»Frag mich noch einmal«, bat ich.
»Dich fragen …?« Er wirkte noch verwirrter.
»Ja.«
»Heirate mich«, forderte er atemlos kurz und bündig und blitzte mich aus seinen silberfarbenen Augen an.
»Ja«, sagte ich diesmal schnell, und mein Herz floss über vor Glück. »Ja, ja, ja!«
Er lächelte so breit, dass ich seine Reißzähne sehen konnte. »Ja?«
Ich nickte begeistert.
»Diese Antwort hatte ich mir erhofft«, sagte er.
Das Etui fiel achtlos zu Boden, als er den fantastischsten Ring, den ich jemals in meinem ganzen Leben gesehen hatte, über meinen Finger streifte. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände, presste seinen Mund auf meinen und gab mir einen Kuss, von dem ich weiche Knie bekam und gegen den Janies und Quinns Hochzeitskuss vergleichsweise keusch gewirkt hatte.
Wisst ihr was? Ich hatte meine Meinung nicht geändert. Ein Stück Papier bedeutete überhaupt nichts, nicht, wenn von der Ewigkeit die Rede war. Ich wäre mit oder ohne Eheversprechen mit ihm zusammengeblieben. Mit oder ohne glänzenden Ring, der perfekt passte und an meiner Hand ganz hinreißend aussah. Ich liebte Thierry ohne all diese Dinge, daran bestand kein Zweifel.
Aber solche Dinge taten sicher nicht weh – und störten absolut nicht.
Es würde niemals leicht werden, ein Vampir zu sein. Das war mir klar. Ich konnte keine feste Nahrung zu mir nehmen. Ich musste Blut trinken, das dank edler Spender ab jetzt allerdings nur noch aus Silberfässern serviert wurde. Ich besaß kein Spiegelbild, außer ich benutzte eine teure Scherbe. Jäger blieben ein Problem; es würde immer Leute geben, die vernichten wollten, was sie nicht
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