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Verlobt, verliebt, verführt

Verlobt, verliebt, verführt

Titel: Verlobt, verliebt, verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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lachte auf. „Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Wenn Sie mir etwas Schokoladeneis übrig lassen, komme ich gern mit. Abgemacht?“
    Sie hob den Kopf und blinzelte, um seinen Gesichtsausdruck zu erkennen. Dieser Mann wollte mit ihr Schokoladeneis essen? Das sagte er doch nur ihr zuliebe, oder? „Sie mögen auch Schokoladeneis? Am besten schmeckt es direkt aus der Packung, stimmt’s?“
    Sein Streicheln war bis jetzt nur tröstend gewesen, doch während sie sich so ansahen, bekam es etwas Verführerisches und Verlangendes.
    „Eine schöne Frau lädt mich zum Eisessen ein?“ Sein Lächeln verfehlte nicht seine Wirkung, und schlagartig vergaß sie, wo sie war. „Mit Ihnen zusammen würde ich auch aufgespießte Käfer essen.“
    Suzannes letzter Verlobter hätte bei der Vorstellung, Eis direkt aus der Packung zu essen, die Nase gerümpft. Ihr erster Verlobter dagegen hätte ihr sofort gesagt, wie viele Kalorien in einer Familienpackung Eiscreme steckten. Dieser Mann dagegen, ihr mutiger Held, war zu allem bereit, nur damit sie ihre Angst vergaß.
    Ein Blitzschlag erhellte Ryans Gesicht, kurz bevor der Donner die Wände erbeben ließ.Wieder zuckte Suzanne zusammen, und Ryan fuhr mit seinen Händen an ihren Armen hinauf, ehe er ihr Gesicht umfasste. Mit den Daumen strich er ihr über die Wangen. „Wir verschwinden von hier, ja? Jetzt sofort. Einverstanden?“
    Sie sah erschrocken hinter sich zu der riesigen Baumkrone, die das gesamte Zimmer ausfüllte. Durch die Tür kamen sie nicht hinaus, und sie wusste, dass sie sich hier im dritten Stockwerk befanden. Ryan konnte schließlich auch nicht fliegen, also blieb ihnen nur eine Leiter als Ausweg. Suzanne schluckte und versuchte, sich zu beherrschen. „Ich schätze, wir verschwinden auf dem Weg, auf dem Sie gekommen sind, ja?“
    „Stimmt.“ Er hob ein paar Zweige an und beleuchtete mit der Taschenlampe den Spalt unter dem Stamm. „Wenn wir da hindurchkriechen, kommen wir nach drei Metern zum Fenster.
    Abgesehen von der Tatsache, dass es dieses Fenster nicht mehr gab.
    Er schob sie von seinem Schoß, knöpfte sich das langärmelige Hemd auf und zog es aus. Darunter trug er ein dunkles T-Shirt. „Tut mir leid, dass es nass ist, aber es ist immer noch besser als nichts.“
    Suzanne streifte sich das Hemd über und war dankbar dafür, dass es ihr bis zu den Schenkeln reichte. Noch dankbarer war sie allerdings, dass sie noch immer Ryans Körperwärme darin spürte.
    Er knipste die Taschenlampe aus und steckte sie sich in die Hosentasche. „Ich krieche als Erster hindurch und schiebe die Glasscherben beiseite, so gut ich kann. Bleiben Sie dicht hinter mir.“
    Trotz der plötzlichen Dunkelheit erkannte sie Besorgnis in seinem Blick. Das verlieh ihr Mut, und dennoch wünschte sie sich, er würde sie noch einmal in den Arm nehmen. Nur um sie zu trösten. Sie spürte noch seine Finger an ihrer Wange und malte sich aus, er würde ihr damit durchs Haar streichen.
    „Suzanne?“
    „Alles klar.“ Sie antwortete ruhig, damit er nicht meinte, sie würde wieder in Panik geraten. Wenn sie sich jetzt unkontrolliert verhielt, dann lag das nicht mehr an der Katastrophe, sondern nur noch an ihrem Retter.
    Dennoch schlug ihr Herz seinetwegen wie wild, und sie ärgerte sich darüber, weil sie solche Gefühle jetzt überhaupt nicht gebrauchen konnte.
    Ryan ging auf die Knie, dann nahm er Suzanne bei der Hand und zog daran, bis auch sie sich hinkniete. Als er ihr aufmunternd zunickte, atmete sie tief durch. Er würde alles tun, um sie hier heil herauszubringen. Daran sollte sie sich halten.
    „Wir sind draußen, bevor Sie es richtig merken“, sagte er, duckte sich und machte sich daran, unter dem Baum hindurchzukriechen. Als in diesem Moment wieder ein Donner das Zimmer erbeben ließ, stieß Suzanne Ryan fast um, so eilig hatte sie es, ihm zu folgen.
    „Genau!“, rief er ihr zu. „Bleiben Sie ganz dicht hinter mir.“
    Am liebsten hätte sie sich auf ihn gelegt. Während sie sich ganz flach machte und unter dem Baum hindurchzwängte, heulte der Sturm, und das beschädigte Mauerwerk ächzte bedrohlich. Suzanne hatte das Gefühl, als läge ihr Leben buchstäblich in den Händen des Mannes vor ihr.
    Panik kann die seltsamsten Empfindungen in einem Menschen auslösen, dachte sie und versuchte, sich abzulenken. Morgen früh sähe sie das alles bestimmt viel nüchterner. Sie würde zur Arbeit gehen wie sonst, und sie würde dafür sorgen, dass sie wieder Geld auf dem Konto hätte. Und als

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