Verlobt, verliebt, verführt
sie sehnte sich nach mehr. „Sie … hat dich verlassen?“
„Ja.“
Taylors Herz verkrampfte sich. „Und du hast dich nie davon erholt.“
Eine Weile dachte er darüber nach. „Nein, das habe ich nicht“, sagte er dann, und Taylors Herz schien zu zerbrechen, denn sie verstand ihn nur zu gut.
„Wie lange ist das her?“
Seufzend hob er die Schultern. „Vier Jahre.“
„Und was fühlst du für sie?“
„Taylor.“ Mac rieb sich die Augen. „Können wir vielleicht über etwas anders reden?“
„Zum Beispiel?“
„Über Jeff.“ Als sie erschrocken Luft holte, blickte er sie zärtlich an. „Deine Schwester hat seinen Namen erwähnt. Und dass er die Liebe deines Lebens gewesen sei.“ Mit einem Finger fuhr er ihr über die Wange.
„Das stimmt.“
„Was ist passiert?“
„Wir hatten geplant zu heiraten, doch kurz vor der Hochzeit kam er bei einem Autounfall ums Leben.“
Mac strich ihr durchs Haar. „Das tut mir leid.“
Bedauerte er, dass sie durch seine Frage an die überwältigenden Gefühle erinnert wurde, die sie damals empfunden hatte? „Wohin soll das Ganze führen, Mac?“ Taylor stützte sich mit einer Hand auf seine Brust. „Das muss ich wissen.“
„Es führt dazu, dass wir vor unerfülltem Verlangen brennen.“
Taylor spreizte die Finger, um so viel wie möglich von seinem Körper zu berühren. „Dann werden wir nicht …“ Sie ließ ihre Hand von seinem Bauch tiefer gleiten, doch er hielt ihre Hand fest.
Gequält stöhnte er auf. „Willst du mich umbringen?“
„Ich versuche nur, mich besser zu fühlen.“
Mac führte ihre Hand zu seinem Mund. „Ich würde mich besser fühlen, wenn ich dich überall streicheln, dich überall küssen könnte.“
Taylor erschauerte, als sie Mac so erotische Dinge sagen hörte. Ja, dachte sie, dadurch würde ich mich auch besser fühlen. Und je eher, desto besser.
„Aber was wäre danach?“ Er strich ihr mit einem Finger über die Schulter. „Es würde uns niemals ausreichen, wenn wir nur ein Mal miteinander schlafen.“
„Dann tun wir es eben zwei Mal.“
„Ich meine es ernst.“
„Es ist doch nicht so, als würdest du auf einen fremden Planeten verschwinden, nachdem du mit diesem Job fertig bist.“ Taylor lächelte aufreizend, aber ihr Lächeln erstarb, als sie Macs Blick sah. Aus seinen Augen sprach tiefes Bedauern und gleichzeitig unbändige Lust. Taylor zwang sich zu lachen. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie es, die einem Mann gegenüber die Initiative ergriff, und das machte ihr Angst. Besonders weil sie drauf und dran war, zurückgewiesen zu werden. „Oder doch? Willst du wegziehen?“
„Taylor.“ Dieser Klang ihres Namens von seinen Lippen! Und diese tiefe Stimme!
In diesem Moment wusste sie es. Er würde sie zurückweisen, bevor sie etwas miteinander begonnen hatten. Und das sollte ihr eigentlich recht sein, wenn sie vernünftig war. „Nein“, sagte sie hastig. „Sprich es nicht aus, Mac.“
„Ich kann dir nicht geben, was du dir erhoffst.“ Mac wirkte zutiefst gequält. „Ich kann es einfach nicht.“
„Ich habe dir doch gesagt, du sollst es nicht aussprechen.“ Es sollte unbeschwert klingen, aber Taylor scheiterte kläglich. Um wenigstens noch einen Rest an Stolz zu bewahren, setzte sie sich hin.
Während sie im Gras gelegen und die Wolken bestaunt hatten, war nicht nur Taylors Herz gebrochen, sondern auch der ganze Rasen durch das laufende Wasser überschwemmt worden. Taylors Bluse und Rock waren durchnässt, und sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie ihr Haar aussah.
Sie war innerlich und äußerlich ein Wrack, und sie wurde ärgerlich, als sie Mac ansah. Er war auch klitschnass, sah dadurch aber nur noch wundervoller aus.
Ärger ist gut, beschloss sie und rappelte sich hoch. Dann schnappte sie sich den Schlauch und konzentrierte sich ganz auf ihre Wut. Das gab ihr neue Kraft und ließ sie ihr seelisches Elend vergessen.
Sie richtete den Strahl auf Mac, während er noch bequem dalag. Ihm ging es ja auch gut. Sein Herz war nicht gebrochen, sein Körper sah fantastisch aus, und er hatte diese tollen Lippen, nach denen Taylor sich so sehr sehnte.
Als ihn das kalte Wasser traf, sprang er fluchend auf und schoss auf Taylor zu. Sie wollte weglaufen, aber er war schneller und brachte sie zum Stolpern. Im Fallen fing er sie auf.
Taylor landete auf ihrem Strohhut.
„Du hast recht“, stieß Mac aus. „Es ist befreiend, sich nass zu spritzen.“
Sie war wieder dort, wo sie insgeheim sein
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