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Verlobt, verliebt, verführt

Verlobt, verliebt, verführt

Titel: Verlobt, verliebt, verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Oberweite wäre allerdings auch nicht übel.
    Sie musste fast lachen. Was wollte sie denn mit einem aufregenden Dekolleté anfangen? Die Männer standen bei ihr ja nicht gerade Schlange.
    Immer noch lächelnd öffnete Nicole die Tür und ging zurück ins Schlafzimmer. Auf dem Weg ließ sie das Handtuch fallen – und bemerkte Ty, der auf ihrem Bett saß und ein Glas Orangensaft hochhielt.
    Er muss mich ja so deutlich sehen wie ich ihn, fuhr es ihr durch den Kopf.
    Das Glas rutschte Ty aus den Fingern und zerschellte zeitgleich mit Nicoles Aufschrei auf dem Boden.
    Hastig bückte sie sich nach ihrem Handtuch. „Was tun Sie da?“
    „Ich …“
    Sie richtete sich wieder auf und wich seinem Blick aus, während sie das Handtuch wieder um sich schlang und feststeckte. „Ich dachte, Sie seien schon weg!“
    „Ich …“ Ty fluchte innerlich. Aber er konnte einfach keinen vernünftigen Satz herausbringen, weil er immer noch Nicoles leicht feuchten, schlanken, festen Körper vor Augen hatte. Er stand auf und bemerkte, dass seine Knie ein wenig zitterten.
    Was war denn mit ihm los? Nicole war doch gar nicht sein Typ. Seine Idealfrau war blond und mit weichen Kurven. An Nicole war nichts weich. Weder ihr durchtrainierter Körper noch ihre Stimme, und schon gar nicht ihr Blick.
    Wieso bekam er sie dann nicht aus dem Kopf und konnte den Blick nicht von ihr lösen? „Tut mir leid. Ich wollte nur dafür sorgen, dass Sie den Orangensaft trinken.“
    „Das ist mir jetzt aber schlecht möglich, oder?“ Energisch zerrte sie das Handtuch über den Brüsten zurecht.
    Kleine, perfekt gerundete feste Brüste, dachte Ty. Mit rosigen Spitzen. Irgendwie gelang es ihm, auf einigermaßen sicheren Beinen zu Nicole zu gehen, ihr Kinn anzuheben und ihr in die vor Wut und Verlegenheit blitzenden Augen zu blicken. „Es tut mir wirklich leid“, wiederholte er leise.
    „Ja.“
    Sein Blick glitt zu ihrem Mund, und sofort stellte er sich vor, sie zu küssen, bis sie seufzend vor Lust jeden Widerstand aufgäbe. Bis sie sich ihm leidenschaftlich hingäbe. Was bin ich doch für ein Mistkerl!, dachte er. „Sie sollten wissen, dass ich mich zu Ihnen hingezogen fühle. Ich kann es selbst nicht erklären.“
    „Obwohl Sie mich nackt gesehen haben? Na, sieh mal einer an.“
    Sie glaubt mir nicht, dachte er. Er atmete tief ihren Duft ein – womit er seine erotischen Fantasien nur noch mehr anregte. Aber das war doch alles völlig unsinnig, jedenfalls mit dieser Frau. Sie würde sich niemals mit einem so unsteten Mann wie ihm abgeben. Er wusste ja selbst nie, wann ihn das Reisefieber packte.
    Damit kam keine Frau zurecht, egal von welchem Erdteil sie stammte.
    Andererseits suchte er auch gar keine feste Bindung.
    „Sie sind schön, Nicole.“ Er hörte seine Stimme wie von einem Fremden. „Verdammt schön.“ Zart strich er ihr über die Wange.
    Erst als er schon aus dem Haus war und in seinem Auto saß, stieß Ty die Luft aus, die er die unbewusst angehalten hatte. Ratlos blickte er vor sich hin.
    Er hatte ernst gemeint, was er ihr gesagt hatte. Er konnte sich diese Anziehungskraft nicht erklären. Und Nicole war wirklich schön. Allein bei dem Gedanken an ihren schlanken Körper überkam ihn sofort wieder brennende Begierde, und das gefiel ihm nicht.
    Das gefiel ihm überhaupt nicht.

3. KAPITEL
    In den nächsten zwei Tagen arbeitete Nicole so viel, dass es ihr gelang, zu vergessen, dass Ty sie nackt gesehen hatte. Erst am Ende ihrer aufreibenden Schichten, als sie vor ihrem Spind im Umkleideraum für Ärzte stand, wurde ihr bewusst, dass sie am nächsten Tag frei hatte.
    Schlaf, ich komme!, dachte sie und seufzte wohlig.
    „Das war aber ein interessanter Seufzer“, ertönte eine Männerstimme hinter ihr.
    Sofort wünschte Nicole, sie wäre fünf Minuten früher fertig gewesen. Dr. Lincoln Watts war Leiter der Chirurgie und damit ihr Chef. Seine Fähigkeiten als Chirurg konnte sie nur neidlos anerkennen, doch außerhalb des OPs war er, kurz gesagt, ein mieser Typ. Die Krankenschwestern hassten ihn, und sämtliche Hilfskräfte fürchteten sich vor ihm. Von den anderen Ärzten wurde er nur toleriert, weil er ihr Vorgesetzter war und weil man sich nur Ärger einhandelte, wenn man sich mit ihm anlegte. Denn Dr. Lincoln Watts besaß das Gedächtnis eines Elefanten.
    Als Jüngste im Team hatte Nicole gelernt, sich unauffällig zu verhalten. Sie machte ihre Arbeit gut, und mehr wollte sie nicht.
    Im Moment betrachtete Dr. Watts ihren Po.
    „Kann ich

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