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Verlorene Seelen

Verlorene Seelen

Titel: Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zunächst, es sei ein Krankenwagen, der zur Notaufnahme fahre. Sie würde nicht mehr allein sein.
    Sie sah ihm fest in die Augen. »Ich kann Ihnen helfen.«
    »Helfen«, entgegnete er halb fragend, halb bittend im Flüsterton.
    »Ja.« Obwohl ihre Hand zitterte, hob sie sie und legte sie auf die seine. Ihre Finger streiften die Seide.
    Hinter ihnen wurden Autotüren zugeschlagen, doch keiner von ihnen machte eine Bewegung.
    »Laß sie los, Roderick. Laß sie los und geh zur Seite.«
    Ohne Rodericks Hand loszulassen, drehte Tess sich um und sah, daß Ben nicht mehr als drei Meter hinter ihnen stand, mit gespreizten Beinen, die Pistole mit beiden Händen haltend. Links von ihm stand in gleicher Stellung Ed. Immer noch heulten Sirenen, während ein
    Streifenwagen nach dem anderen mit blinkendem Licht auf den Parkplatz fuhr.
    »Ben, mir ist nichts passiert.«
    Doch er sah sie überhaupt nicht an. Seine Augen waren starr auf Roderick gerichtet, und in ihnen erkannte sie jene innere Gewaltbereitschaft, die er normalerweise im Zaum hielt. Sie wußte, daß er ihr freien Lauf lassen würde, wenn sie jetzt beiseite träte.
    »Ben, ich habe gesagt, mir ist nichts passiert. Er braucht Hilfe.«
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    »Geh zur Seite.« Wenn er sicher gewesen wäre, daß Roderick nicht bewaffnet war, hätte er sich auf ihn gestürzt. Doch Tess drehte sich um und stellte sich schützend vor Roderick.
    »Es ist vorbei, Ben.«
    Auf ein rasches Handzeichen hin ging Ed auf sie zu.
    »Ich muß dich durchsuchen, Lou. Dann werde ich dir Handschellen anlegen und dich aufs Revier bringen.«
    »Ja.« Benommen hob er fügsam die Hände, um Ed seine Aufgabe zu erleichtern. »So schreibt das Gesetz es vor.
    Frau Doktor?«
    »Ja. Niemand wird Ihnen etwas zuleide tun.«
    »Du hast das Recht, die Aussage zu verweigern«, sagte Ed, nachdem er Roderick die Dienstpistole unter den Mantel hervorgezogen hatte.
    »Okay, ich versteh’ schon.« Als Ed ihm Handschellen anlegte, richtete sich Rodericks Aufmerksamkeit auf Logan.
    »Hochwürden, sind Sie gekommen, um mir die Beichte abzunehmen?«
    »Ja. Soll ich mit Ihnen kommen?« Während Logan sprach, drückte er Tess die Hand.
    »Ja. Ich bin so müde.«
    »Bald können Sie sich ausruhen. Kommen Sie jetzt bitte mit, ich werde bei Ihnen bleiben.«
    Mit gesenktem Kopf ging er zwischen Ed und Logan davon. »Vergeben Sie mir, Hochwürden, denn ich habe gesündigt.«
    Ben wartete, bis sie an ihm vorüber waren. Tess blieb stehen, wo sie war, und beobachtete ihn. Sie war sich in keiner Weise sicher, daß ihre Beine sie tragen würden, falls sie sich vorwärts bewegte. Sie sah, wie er seine 444
    Waffe ins Halfter zurücksteckte. Dann war er mit drei Schritten bei ihr.
    »Ich bin okay, ich bin okay«, wiederholte sie immer wieder, während er sie an sich preßte. »Er hätte mich nicht umgebracht. Das hätte er nicht gekonnt.«
    Ben wich ein Stück zurück, um ihr das Tuch vom Hals zu reißen und in einen Schneehaufen zu schleudern. Er strich ihr mit den Händen über den Hals, um sich zu vergewissern, daß sie unversehrt war. »Beinahe hätte ich dich verloren.«
    »Nein.« Sie preßte sich wieder an ihn. »Ich glaube, er wußte die ganze Zeit, daß ich ihm Einhalt gebieten kann.«
    Tränen der Erleichterung rannen ihr über die Wangen, und sie schlang ihre Arme noch fester um ihn. »Das Problem war bloß, daß ich es nicht wußte. Ben, ich habe noch nie solche Angst gehabt.«
    »Du hast vor ihm gestanden und mir die Sicht
    versperrt.«
    Schniefend wich sie ein Stück zurück, doch nur so weit, um seine Lippen mit den ihren suchen zu können. »Um einen Patienten zu schützen.«
    »Er ist nicht dein Patient.«
    In der Hoffnung, daß ihre Beine sie noch ein paar Minuten länger tragen würden, trat sie zurück und sah ihn an. »Doch, das ist er. Und sobald der Papierkram erledigt ist, werde ich mit den ersten Tests anfangen.«
    Er packte sie beim Revers ihres Mantels, doch als sie ihm die Hand auf die Wange legte, brachte er es nur noch fertig, seine Stirn gegen ihre zu pressen. »Verdammt noch mal, ich zittere am ganzen Leib.«
    »Ich auch.«
    »Laß uns nach Hause fahren.«
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    »O ja.«
    Eng umschlungen gingen sie zum Auto. Sie bemerkte, daß er über den Bordstein gefahren war, sagte jedoch nichts dazu. Als sie im Auto saßen, schmiegte sie sich wieder an ihn. Nie zuvor war jemand so real und so warm gewesen.
    »Er war Polizist.«
    »Er ist krank.« Tess verschränkte die Finger mit seinen.
    »Er ist uns die ganze Zeit

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