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Verlorenes Spiel

Verlorenes Spiel

Titel: Verlorenes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Dann war es plötzlich still, und
Francis schien inmitten seines Schreis verstummt zu sein.
    Ross
feuerte noch zweimal, und ich hörte, wie die Geschosse hinter mir in die Mauer
drangen —. Wie ich später entdeckte, genau an der Stelle, wo normalerweise mein
Kopf gewesen sein würde. Aber in diesem Augenblick hatte ich meinen Kopf, und
die Hand mit der Pistole wurde hinter der einen Seite des Sessels sichtbar.
Ross hatte erwartet, daß mein Kopf hinter der Lehne des Sessels auftauchen
würde, und diese Erwartung gab ihm einen kleinen Nachteil. Es handelte sich um,
sagen wir mal, ein Zehntel einer Sekunde oder die Ewigkeit, wenn man so wollte.
Im Grunde lief es auf dasselbe hinaus.
    Ich
drückte zweimal auf den Abzug der Achtunddreißiger und sah, wie er getroffen
wurde.
    Der
Rest war nicht sehr spektakulär. Er sank in die Knie und verharrte in einer
sitzenden Stellung.
    Einen
Augenblick blieb sein Körper bewegungslos im Türrahmen, dann fiel er, mit dem
Gesicht voran, auf den Boden des Wohnzimmers.
    Ich
hob das Eisen von dem Teppich auf, auf dem es eine rauchende, versengte Stelle
hinterlassen hatte, riß am Kabel, so daß der Stecker aus der Dose kam, ging zum
Kamin und legte es dort sorgfältig auf den marmornen Untersatz, wo es keinen
Schaden mehr anrichten konnte.
    Danach
tat ich, was ich früher oder später hätte tun müssen, ich warf einen Blick auf
Francis Randall. Er lag seitlich, mit einem zu einer verzerrten Maske
erstarrten Gesicht und vor Schreck weit offenen Augen auf dem Boden. Die ersten
beiden Schüsse von Ross hatten ihn in der Brust getroffen, er war tot.
    Ross
mochte in einem automatischen Reflex abgedrückt haben, als Francis aus dem
Sessel sprang, überlegte ich. Er hatte sicher nicht beabsichtigt ihn zu töten,
so wenig wie ich beabsichtigt hatte, ihn zu erschießen.
    Lavers
sah mich an und zuckte die Schultern. »Diesmal —«, sagte er, »kann ich es Ihnen
nicht übelnehmen.«
    Polnik
blinzelte und schüttelte einige Male den Kopf. »Was ist eigentlich passiert?«
fragte er.
    »Zum
Kuckuck mit Ihnen!« sagte ich. »Wenn Sie sich einbilden daß ich das Ganze noch
mal von vorn durchkaue, sind Sie auf dem Holzweg.«

VIERZEHNTES
KAPITEL
     
    A m späten Nachmittag des folgenden Tages saß
ich im Besuchersessel — den mit den Federn unter der Polsterung — und
betrachtete das strahlende Lächeln des Sheriffs. »So weit es unsere
Dienststelle angeht, ist alles erledigt, Wheeler«, sagte er munter. »Die Burschen
vom Finanzamt nehmen sich der Carsonschen und Randallschen Vermögen an, und ich habe so das Gefühl, daß
nicht viel davon übriggeblieben sein wird, wenn sie mit ihren Ermittlungen
fertig sind.«
    »Was
ist mit Carsons Mordversuch an Ross?« fragte ich den Sheriff.
    »Ich
habe beschlossen, diese Sache unter den Tisch fallenzulassen«, sagte er
feierlich. »Man kann es kaum als Mordversuch bezeichnen — «
    »Ich
begreife durchaus«, unterbrach ich ihn.
    Sein
Blick ernüchterte sich etwas. »Wir haben für das Ganze die beeidigte Aussage
von Mrs. Randall. Sie wird sich auf Rat ihres Doktors für längere Zeit in ein
Sanatorium begeben. Der Besitz wird verkauft, soviel ich gehört habe.«
    »Wenn
ich mit irgend jemandem in der Sache Mitleid habe, so habe ich es, von den
beiden Mädchen abgesehen, mit Lavinia Randall«, sagte ich.
    »Natürlich«,
bemerkte Lavers höflich.
    Er
zog eine Zigarre aus seiner Brusttasche und entfernte vorsichtig die
Zellophanhülle. »Das wäre es, Wheeler, Sie können sich jetzt ausruhen.
Allerdings erwarte ich Sie morgen früh Punkt neun hier im Büro.«
    »Sie
wollen doch nicht etwa sagen, daß ich die ganze Nacht frei habe?« erkundigte
ich mich in verwundertem Ton.
    Lavers
starrte mich böse an, um sich dann schwerfällig zu räuspern. »Ich muß mich bei
Ihnen noch entschuldigen, Wheeler«, sagte er. »Wegen gestern
nacht — als ich überzeugt war, Sie hätten durch eine frühzeitige
Verhaftung von Carson das Leben von Justine Randall retten können. Das war
natürlich ein Irrtum von mir.«
    »Schwamm
darüber, Sheriff«, sagte ich großmütig. »Damals hat es eben so ausgesehen. Wie
Sie sich erinnnern , habe ich nicht wenig auf Sie
geflucht. Ich habe zu Ihnen gesagt, Sie seien alt, fett und plattfüßig.«
    Er
zuckte. »Müssen Sie mich unbedingt daran erinnern?«
    »Ich
will ganz ehrlich sein. Ich halte Sie in keiner Weise für alt.«
    Ich
kam gerade noch bis zur Tür, als sein Bellen mich aufhielt. »Noch eines«, sagte
er. »Warum hat Ross Sie

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