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Verlorenes Spiel

Verlorenes Spiel

Titel: Verlorenes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ERSTES KAPITEL
     
    H ol’s der Teufel!«
sagte ich, als das Telefon klingelte und fuhr in meiner Beschäftigung fort.
    »Ah!«
schnurrte die Blondine zufrieden. »Bitte, nicht.«
    »Ich
tue ja gar nichts«, sagte ich.
    »Für
einen Burschen, der gar nichts tut, hast du eine verdammt ausgekochte Technik«,
murmelte sie. Dann sagte sie noch einmal: »Ah!« und der Laut verlor sich in den
Tiefen ihrer Kehle.
    »Ich
sprach vom Telefonabheben«, sagte ich ihr wahrheitsgemäß. »In solchen
Situationen fragt man sich, warum dieser Bell, der das Telefon erfunden hat,
sich überhaupt jemals mit diesem verdammten Ding abgegeben hat.«
    Sie
hob plötzlich ihren Kopf, und anstelle der sanften Küsse, die ich ihrem Hals
zugedacht hatte, kollidierten meine Zähne plötzlich mit ihrem Nackenwirbel.
    »Bitte,
geh hin, Al, es macht mich nervös.«
    »Ich
denke nicht daran«, sagte ich zu ihr. »Früher oder später wird dieser Bursche
am anderen Ende des Drahts es leid werden oder tot umfallen.«
    »Wenn
du nicht dran gehst«, sagte sie entschlossen, »gehe ich dran.«
    Das
Telefon stand auf einem kleinen Tisch am anderen Ende der Couch. Die Blondine krabbelte
über mich weg und drückte mir eines ihrer Nylonknie entschlossen in den Bauch
und das andere auf meine Gurgel. Normalerweise wäre das Panorama nicht so ohne
gewesen, und wenn ich Luft gekriegt hätte, hätte ich es vielleicht genossen.
    Sie
nahm den Hörer von der Gabel, sagte ein paar Worte und lauschte dann. Danach
sah sie mit milder Überraschung auf mich herab. »Für dich«, sagte sie.
    Ich
gurgelte schwach, bis sie begriff was los war und ihr Knie von meinen
Stimmbändern nahm. »Ich bin nicht zu Hause«, stammelte ich heiser.
    »Ich
glaube, es ist besser, du sprichst mit ihm«, sagte sie. »Er scheint über
irgendwas wütend zu sein.«
    Was
blieb mir schon übrig, ich nahm den Hörer in meine Rechte und sagte: »Wheeler.«
    »Hier
spricht Sheriff Lavers, Lieutenant«, sagte eine heisere Stimme in mein Ohr.
»Wer ist die Dame, die bei Ihnen ist?«
    Ich
sah zu der Blondine empor. »Er möchte wissen, wer die Dame bei mir ist«, sagte
ich zu ihr.
    Sie
lächelte auf mich herab, während ihr Haar ihr über ein Auge fiel. »Sagen Sie
ihm, Damen sind bei uns alle, und wir kriegen auch keine mehr ’rein.« Sie
ergriff meine Hand und begann, meine Fingerspitzen zu küssen — eine nach der
anderen.
    »Sie
sagt, Damen sind bei uns alle, und wir kriegen auch keine mehr ’rein«,
wiederholte ich dem Sheriff. Eine Zeitlang war alles, was ich hören konnte, ein
heiseres, abgehacktes Schnaufen in meinem Ohr. »Sie kriegen doch nicht etwa
eine Lungenentzündung oder so was?« fragte ich den Sheriff liebenswürdig.
    »Schon
gut«, knurrte er. »Wenn man Sie schon was fragt! Aber schlagen Sie sich das
Frauenzimmer besser aus dem Kopf, wer sie auch ist, Wheeler. Wir haben Ärger!«
    »Sie
haben Ärger, Sheriff«, korrigierte ich ihn hastig. »Heute ist mein dienstfreier
Abend.«
    »Es
war Ihr dienstfreier Abend«, sagte er. »Eben ist ein Selbstmord gemeldet
worden. Ich möchte, daß Sie sofort dahin fahren.«
    »Dazu
brauchen Sie mich doch nicht, Sheriff«, sagte ich mit bittendem Unterton. »Ein
Selbstmord ist doch eine reine Routinesache.«
    »Aber
nicht, wenn er sich in der Familie Randall ereignet«, sagte er grimmig. »Sie
fahren ’raus — und sorgen dafür, daß die Knaben von den Zeitungen nicht zu nahe
kommen — , keinerlei Fotos, haben Sie verstanden? Seien Sie taktvoll und
erledigen Sie die Dinge so, wie sie die Familie erledigt haben möchte.«
    »Das
begreife ich nicht«, sagte ich zu ihm. »Wozu die ganze Samthandschuhtour? «
    »Es
handelt sich um eine in Pine City sehr angesehene
Familie«, krächzte er. »Deswegen haben Sie natürlich noch nie von ihr gehört.
Noch niemals ist so etwas in dieser Familie vorgekommen, und ich möchte ihr
soviel Diskretion wie möglich gewähren. Sie fahren sofort dorthin, Wheeler. Das
ist ein Befehl. Sergeant Polnik ist schon unterwegs und ebenso Dr. Murphy.«
    »Wo
liegt das Haus?« fragte ich resigniert.
    »Vista
Valley«, sagte er, und gab mir die genaue Adresse.
    »Ich
fange an, mich wie einer dieser Kriminalbeamten in den Fernsehkrimis zu
fühlen«, sagte ich erbittert, »ohne Verstand, ohne Technik, ohne nichts, aber
lieber Himmel! Dienstfreudig bis zum letzten.« Es war ein Selbstgespräch
— Lavers hatte bereits eingehängt.
    »Jetzt
sag bloß nicht«, sagte die Blondine mit grämlichem Unterton, während ich mich
mühsam

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