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Verrat in Freistatt

Titel: Verrat in Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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lange wird es dauern, bis ich meine Beine wieder richtig gebrauchen kann?«
    Die Frage stand zu lange im Raum, und Jubal kannte die Antwort, noch ehe der Heiler seine Stimme wiederfand.
    »Wie lange?« Diesmal war es keine Frage, sondern eine Forderung.
    »Nie mehr.«
    Jubals Hand fuhr flink zur Hüfte und hielt dort suchend inne, als ihm bewußt wurde, daß der Dolch nicht an seinem gewohnten Platz war. Dann erst begriff er, daß Saliman seine Waffen trug. Er versuchte, seinem Mann mit den Augen ein Zeichen zu geben, und mußte feststellen, daß dieser seinem Blick absichtlich auswich.
    »Ich habe einen Kräuterumschlag aufgelegt, der das Ausbreiten der Entzündung verzögert«, fuhr Alten fort, der nicht begriff, daß er dem Tod nur knapp entgangen war. »Auch habe ich den Saft einiger Pflanzen aufgetragen, um die Schmerzen zu betäuben. Aber wir müssen die Behandlung ohne Verzögerung fortsetzen.«
    »Behandlung?« Jubal starrte ihn verwirrt an und wirkte einen Augenblick lang weniger aufgebracht. »Aber Ihr sagtet doch, ich könnte meine Beine nie mehr gebrauchen ...«
    »Ihr sprecht von Euren Beinen«, seufzte der Heiler. »Ich versuche, Euer Leben zu retten - obwohl ich hörte, daß andere anständig dafür zahlen würden, wenn es ein Ende fände.«
    Jubal hörte die Worte und nahm sie hin ohne Furcht, die ein anderer vielleicht empfunden hätte. Der Tod war ein alter Bekannter aller Gladiatoren. »Nun, was ist das für eine Behandlung, von der Ihr sprecht?« fragte er nüchtern.
    »Feuer«, eröffnete Stulwig, ohne zu zögern. »Wir müssen die Entzündung ausbrennen, ehe sie sich weiter ausbreitet.«
    »Nein.«
    »Aber die Wunden müssen behandelt werden!«
    »Das nennt Ihr Behandlung?« fauchte Jubal herausfordernd. »Ich habe schon verbrannte Beine gesehen -keine Muskeln mehr, nur noch Narben. Das sind keine Beine mehr, sondern Dinge, die man besser versteckt.«
    »Eure Beine taugen nichts mehr«, brüllte Stulwig. »Sprecht nicht mehr von ihnen, als wären sie etwas wert. Die einzige Frage, die sich stellt, ist, ob Ihr weiterleben wollt oder den Tod vorzieht.«
    Jubal ließ den Kopf zurücksinken und starrte zur Decke der Hütte hoch. »Ja, Heiler«, murmelte er leise, »das ist die Frage. Ich brauche Zeit, um die richtige Antwort zu finden.«
    »Aber .«
    »Wenn ich jetzt antwortete«, fuhr der Sklavenhändler rauh fort, »dann zöge ich den Tod dem Leben vor, zu dem Eure Behandlung mich verdammt. Aber das ist die Antwort, die ein gesunder Jubal gäbe - jetzt jedoch, da der Tod so greifbar nahe ist, bedarf die Antwort gründlicherer Überlegung. Ich lasse Euch meine Entscheidung wissen.«
    »Wie Ihr wollt«, knurrte Alten. »Aber laßt Euch für diese Entscheidung nicht zu viel Zeit. Eure schwarze Haut macht es mir schwer, genau festzustellen, wie weit die Entzündung schon fortgeschritten ist - aber ich schätze, Ihr habt nicht mehr viel Zeit, Eure Wahl zu treffen.«
    »Wie lange?« fragte Saliman.
    »Einen Tag oder zwei. Danach werden wir die Beine ganz abnehmen müssen, um sein Leben zu retten -aber dann mag es bereits nur noch eine Wahl der Todesart sein.«
    »Nun gut«, stimmte Jubal ein.
    »Aber falls ich mich geirrt haben sollte«, sagte Stulwig unvermittelt, »hätte ich gerne meine Bezahlung gleich.«
    Der Sklavenhändler riß den Kopf hoch, doch sein Helfer war ihm zuvorgekommen. »Hier«, sagte Saliman und warf dem Heiler einen kleinen Beutel voller Münzen zu. »Für Eure Dienste und Euer Schweigen.«
    Alten wog den Beutel in der Hand, zog die Brauen hoch, nickte und ging in Richtung Ausgang.
    »Heiler!« rief Jubal ihm nach, und Stulwig blieb stehen. »Zur Zeit wissen nur wir drei, wo ich mich aufhalte. Wenn uns jemand nachstellen sollte und mit uns nicht fertig würde, nun, dann würde einer von uns oder wir beide dafür sorgen, daß Ihr leidet, ehe Ihr sterbt.«
    Alten zögerte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Und wenn Euch jemand zufällig findet?«
    »Dann sterbt Ihr - zufällig«, folgerte Saliman.
    Der Heiler blickte von einem der kalten Augenpaare zum anderen, nickte kurz zustimmend und ging schließlich.
    Nachdem er die Hütte verlassen hatte, herrschte dort noch lange Zeit Stille.
    »Woher hast du das Geld?« fragte Jubal Saliman, der im Augenblick anderen Gedanken nachhing.
    »Was?«
    »Das Geld, das du Stulwig gabst«, erklärte Jubal. »Erzähl mir nicht, daß du geistesgegenwärtig genug warst, während des Überfalls unser Hab und Gut zusammenzukratzen.«
    »Ich

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