Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
Vom Netzwerk:
alleine ganz vorne im Bus saß. Seit unserem Streit hatten wir kein einziges Wort mehr miteinander geredet.
    »Ja, irgendwie schon.« Ich zögerte. Sollte ich Lea von Bastian und Mona undheu von unserem Streit erzählen? Aber ich wollte nicht zugeben, dass ich in Monas Tagebuch gelesen hatte. Das war zu peinlich. »Mona ist sauer auf mich. Keine Ahnung, warum«, sagte ich.
    »Sei doch froh, dann nervt sie dich wenigstens nicht mehr mit ihrem Dauergelaber.« Lea kicherte. »Kann doch auch was Gutes haben, so ein Streit.«
    Ich lächelte schief. »Ja, vielleicht.«
    »Sag mal …« Lea zögerte. »Wie war’s eigentlich bei Simone?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Geht so. Warum?«
    »Nur so.« Lea tat total gleichgültig. Aber mir konnte sie nichts vormachen. Sie war eifersüchtig, ganz klar. »Ich dachte immer, du findest Simone blöd.«
    »So übel ist sie gar nicht«, behauptete ich. Das stimmte natürlich nicht. Keine Ahnung, warum ich so einen Quatsch erzählte. Vielleicht wollte ich Lea ein bisschen ärgern.
    »Aha.« Lea sah aus dem Fenster. Ihre Lippen waren ein schmaler Strich. »Trefft ihr euch jetzt öfter?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich glaub nicht. Sonst muss ich mir bestimmt ihre Pferdepostkarten-Sammlung ansehen. Und dann sterbe ich vor Langeweile.«
    Lea kicherte. Ihre Lippen waren nicht mehr ganz so schmal. »Ich hab mir die Pferdepostkarten schon drei Mal angeschaut. Daran stirbt man nicht.«
    Ich sah Lea an, und wir prusteten los. Doch plötzlich musste ich an Mama denken, und das Lachen blieb mir im Hals stecken.
    »Was ist los?«, fragte Lea.
    »Nichts«, sagte ich.
    Die restliche Fahrt starrte ich aus dem Fenster und versuchte, an nichts zu denken.
     
    In der Mathestunde sprachen wir über den Schulausflug.
    »Es fehlen noch ein paar Einverständniserklärungen«, sagte Frau Meisner. »Bitte, denkt daran, sie bis nächste Woche abzugeben.« Sie wandte sich an mich. »Bringst du am Montag die Klassenkasse wieder mit, Emma? Ich muss den Bus bezahlen.«»Es fehlen noch ein paar Einverständniserklärungen«, sagte Frau Meisner. »Bitte, denkt daran, sie bis nächste Woche abzugeben.« Sie wandte sich an mich. »Bringst du am Montag die Klassenkasse wieder mit, Emma? Ich muss den Bus bezahlen.«
    Ich nickte. »Okay.« Mein Mund war plötzlich ganz trocken. Montag schon! Ich hatte eigentlich mit mehr Zeit gerechnet. Ob ich das Geld bis Montag zusammenbekommen würde?
    »Emma hat die Kohle längst verjubelt«, sagte Tobias.
    »Genau!« Lukas lachte, und Kevin rief: »Los, Emma, gib’s zu! Du hast dir mit dem Geld ein schönes Wochenende gemacht, stimmt’s?«
    Ich wurde rot. »Halt die Klappe.«
    »Vielleicht war sie ja alleine im Freizeitpark«, sagte Lukas.
    »Oder sie hat sich neue Klamotten gekauft«, sagte Tobias.
    Frau Meisner klopfte mit ihrem Stift auf das Pult. »Schluss damit! Emma passt bestimmt prima auf unser Geld auf, nicht wahr, Emma?«
    »Na klar«, murmelte ich und starrte auf die Tischplatte. Ich konnte Frau Meisner nicht in die Augen sehen. Sie würde schrecklich enttäuscht sein, wenn sie wüsste, dass ich die Klassenkasse verloren hatte. Das durfte auf keinen Fall passieren. Ich musste das Geld bis Montag zusammenbekommen – und wenn ich dafür sämtliche Hunde von ganz Tupfingen ausführen musste.
     
    In der Pause ging ich am Schwarzen Brett vorbei, um einen Blick auf den Vertretungsplan zu werfen. Und da sah ich ihn. Er hing direkt neben der Schulordnung. Ich hätte schon blind sein müssen, um ihn nicht zu bemerken. Die krakelige Schrift kam mir sofort bekannt vor …
    Lieber Sturkopf,
     
    D. und ich sind nur gute Freunde, mehr nicht. Falls du etwas anderes gedacht hast, liegst du total falsch. Ich finde, unser Streit hat jetzt lange genug gedauert. Wenn du immer noch mit mir zusammen sein willst, gib mir ein Zeichen. Wenn nicht, kannst du mir mal gestohlen bleiben.
     
    Herzliche Grüße,
    E.
    Vor Schreck war ich einen Moment wie gelähmt. Dann riss ich den Brief von der Pinnwand und stopfte ihn in meine Hosentasche. Wie kam der Brief ans Schwarze Brett? Mir wurde ganz heiß, als ich mir vorstellte, wer ihn schon alles gelesen haben konnte. Simone, zum Beispiel, die alte Klatschtante. Oder Lukas, Kevin und Tobias. Na, die würden sich schön das Maul zerreißen. Ein Glück, dass ich nicht mit meinem vollen Namen unterschrieben hatte. Ob die anderen erraten würden, dass der Brief von mir war? Ein Liebesbrief am Schwarzen Brett – wie peinlich!
    Und was war mit den

Weitere Kostenlose Bücher