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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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Raum, Kelly versuchte, ihn zu stützen. „Komm, mein Lieber. Ich bring dich zum Sofa und mach deine Wunden sauber.“ Cruz nickte. „Wir müssen uns was einfallen lassen, sonst wird dieser Tim zum echten Problem!“ Er blieb kurz stehen. „Entschuldige Sara. Ich bin ein Idiot. Gibt es was Neues von Noah?“ Die Frage überrumpelte Sara. Er schaute sie besorgt an und berührte ihre Schulter. „Nein, leider nicht.“ Sara schüttelte den Kopf.

Kapitel 31

    Der Fernseher lief. Er lag auf seiner Couch und dachte an die vergangenen Stunden; kein Auge hatte er zubekommen, die komplette Nacht lag er wach. Es gab einen Toten! Das war nicht der Plan gewesen, seine Hände zitterten immer noch. Alles war so gut vorbereitet gewesen, dieser Zwischenfall belastete ihn nun. Warum musste sich dieser Pizzabote auch wehren. Selber schuld. Er nahm einen Schluck aus einer Bierflasche und setzte sich aufrecht hin, ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Der Rest war spielend gewesen. Diese Babysitterin hatte keine Chance und Noah aus seinem Bett zu holen, war kaum der Rede wert. Der Kleine hatte nichts bemerkt. Erst im Auto wurde er wach, doch da wurde er schnell wieder betäubt - so wie die anderen Kinder mit einem Chloroform getränkten Lappen. Er schmunzelte vor sich hin und machte den Fernseher aus.

    Auf dem Weg zur Küche leerte er seine Bierflasche, um sich aus dem Kühlschrank eine neue zu holen. Eine Strickjacke spendete ihm etwas Wärme, ihm war kühl. Er setzte sich vor sein Haus auf eine Bank und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bier. Eigentlich hatte er aufgehört zu trinken, aber nach diesem Akt hatte er sich die Belohnung verdient. Es war mittlerweile hell draußen. Er zog seine Brille aus, legte sie neben sich und rieb sich die Stirn. Während er die Augen schloss, genoss er den leichten Windstoß. Noah hatte es ihm da unten nicht leicht gemacht. Er war früher aufgewacht als erwartet, hatte ihm schlimm in die Hand gebissen und einen ordentlichen Tritt gegen sein Schienbein gegeben. Dieses war durch einen Motorradunfall sowieso schon zerschmettert und bereitete ihm jetzt entsprechende Schmerzen. Er begutachtete seine verbundene Hand, indem er eine Faust machte. Sein Schienbein streckte er immer wieder durch und verzog dabei das Gesicht. Es tat immer noch weh und er ärgerte sich über seine Unachtsamkeit. Naja, letztendlich hatte er Noah ruhig gestellt. Vielleicht war er etwas grob gewesen, aber der Bengel hatte es nicht anders verdient und das war noch ein Kinderspiel im Gegensatz zu dem, was er mit ihm vorhatte.

    Es wurde frisch draußen, der Wind wehte immer wieder die Blätter vor seinem Haus auf und ließ sie vor seinen Augen tanzen. Während er seine Strickjacke zumachte, gehörten seine Gedanken Jason, seinem erstes Opfer. Es war nicht seine Art, Mitleid zu empfinden, aber der Junge lag schon über drei Monate da unten. Er rührte sein Essen kaum an und wurde immer lethargischer. In seinen Augen sah er nur noch Leere, sonst nichts, nicht mal mehr Angst. Er musste bald alles beenden, das war ihm klar. Diese Verzögerungen waren so nicht geplant, aber die nächsten Entführungen zogen sich einfach immer weiter nach hinten. Das kleine Mädchen folgte darauf, dann der kleine Dicke und Bryan. Er musste seine nächsten Züge gut abwägen und vorbereiten. Er freute sich auf seinen finalen Schlag, alles war perfekt. Das Bett rief. Bevor er sich hinlegte, musste er aber noch einen Anruf tätigen.

    Er ging ins Haus und nahm ein Prepaid-Handy zur Hand und tippte eine Nummer ein. Nach mehrfachem Klingeln nahm am anderen Ende jemand ab. „Hallo!“. „Ich bin es. Sie wissen, was Sie zu tun haben“, entgegnete er mit kalter Stimme. Am anderen Ende Schweigen. „Haben Sie mich verstanden? Tun Sie das, wofür ich Sie bezahle“, wiederholte er befehlend. Die Person am anderen Ende stotterte, mit der Situation offensichtlich völlig überfordert. „Ich, ich möchte das nicht mehr, ich steige aus. Hören Sie. Das mit Noah ging entschieden zu weit. Suchen Sie sich einen anderen für die Drecksarbeit.“ Stille, dann schnaubte er verächtlich. „Jetzt passen Sie mal gut auf. Wenn Sie aussteigen wollen, finden Sie es wahrscheinlich auch nicht schlimm, wenn ich unseren Emailverkehr öffentlich mache, oder? Meine Adresse kann man nicht zurückverfolgen, Ihre schon. Ich würde mir also gut überlegen, ob Sie aussteigen wollen.“ Er drückte wütend das Gespräch weg. Er hatte ein Problem und er wusste, dass noch

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