Verschleppt
auch schon nach ihm Ausschau gehalten, aber er ist verschwunden. Keine Ahnung.“ Sara blickte ihn traurig an. „Hoffentlich ist ihm nichts passiert.“ Sie lief aus dem Haus.
Matt hörte die Autos wegfahren. Er blieb mit den beiden Sanitätern im Haus, er lag auf der Couch. Matt machte die Augen zu und betete, dass Sara die Kinder finden würde. Die Spurensicherung nahm noch sämtliche Proben. Der Leichenbestatter transportierte Harold ab. Matt rief erneut nach Coop. Nichts.
Kapitel 54
Der Wagen, in dem Sara und Lilly saßen, führte die Polizeikolonne an. Heulende Polizeisirenen jagten sich förmlich, während die Wagen durch die nächtliche Stadt bretterten. Sara saß neben Lilly auf dem Rücksitz. „Wie geht es dir?“, fragte Lilly. Sara strich mit ihrer Hand durch ihr zerzaustes Haar. „Ich hoffe, der Alptraum hat bald ein Ende.“ Lilly nickte. „Woher wusstet ihr es? Dass Harold der Kerl ist?“ Sara sah ihre Kollegin fragend an. „Das hast du Shawn zu verdanken. Nachdem wir mit Joseph fertig waren, stand Shawn mit Martha noch eine Weile in der Küche. Sie konnte das alles nicht verstehen, sie suchte verzweifelt nach Antworten. Dann erzählte sie ihm die Geschichte von Joshua und Harold, dabei erwähnte sie beiläufig den Namen Baker, Harolds Nachnamen. Zunächst erkannte Shawn die Zusammenhänge nicht, erst als er später nochmal drüber nachdachte und sich die Akten anschaute, wusste er, dass er etwas Entscheidendes übersah. Bei dem Namen Baker hat es schließlich bei ihm Klick gemacht, er kannte den Fall. Daraufhin hat er nochmal mit Martha gesprochen. Sie wusste gar nicht, dass es dein Dad war, der damals den Fall bearbeitete. Sie erzählte von Harolds Wut, die ihre Ehe kaputt gemacht hat. Shawn brauchte eine Weile, bis er die letzten Zusammenhänge verstanden hat, dann hat er mehrfach versucht, dich zu erreichen. Als ich ihm sagte, dass du bei einem Harold bist, sind wir vom Krankenhaus hierher gerast.“
„Haben Sie noch Schmerzen?“, der Sanitäter schaute Matt besorgt an. „Nein, es geht. Die Spritze wirkt langsam, wir können hier abhauen.“ Matt stand langsam auf, der Sanitäter half ihm zur Tür. Draußen wehte ein frischer Wind. Sie gingen langsam zum Rettungswagen. Plötzlich hörte Matt etwas. Es hörte sich an wie ein junkern. Coop! „Coop, Kleiner. Komm her!“ Er blickte sich um, aber er konnte den Kleinen nicht sehen, obwohl die Lichtspots genügend Licht spendeten. Dann wieder diese Geräusche, jetzt registrierten auch die Sanitäter das Fiepen. „Es kommt von da hinten“, stellte einer der beiden fest und zeigte Richtung Schuppen. „Ich geh mal nach ihm gucken“, der Sanitäter lächelte und ging hinter den Schuppen. Nichts. Der Sanitäter rief dann nach Matt. „Herr Cooper, er ist hier! Ich bekomm ihn hier aber nicht weg.“ Matt war erleichtert, dass es dem Vierbeiner gut ging. „Ich komme. Sekunde.“
Der andere Sanitäter stützte Matt und brachte ihn hinter den Schuppen. Coop hatte sich förmlich in etwas verbissen. „Mein Kleiner, da bist du ja.“ Matt wollte ihn streicheln, doch Coop knurrte wieder, Matt wurde stutzig. „Geh mal weg, Coop.“ Er hob Coop mit seinen gesunden Arm hoch und setzte ihn neben sich. Dieser guckte aufgeregt zu Matt. Matt konnte seinen Augen nicht trauen. Was er sah, war ein Henkel, ein Henkel, der zu einer Luke zu passen schien. „Was um alles in der Welt ist das?“ Matt schaute die Sanitäter an. „Sieht aus wie ein Luftschutzbunker. Sicher bin ich mir aber nicht. Sollen wir vielleicht besser Hilfe holen?“, fragte der eine. Doch Matt hatte die Luke schon aufgerissen. Er sah eine Treppe, die zu einer Tür führte. Sie schien sehr schwer zu sein. „Los, helfen Sie mir“, bat Matt die Sanitäter. Sie gingen langsam die Stufen hinunter. Matt betete, dass die Tür nicht verschlossen war. Er hatte Pech. Nichts. Sie ließ sich keinen Zentimeter bewegen.
„Los, zurück ins Haus. Wir müssen den Schlüssel finden.“ Sie rannten zurück ins Haus. Matt so schnell er konnte, seine Schmerzen waren ihm egal. Sie stellten alles auf den Kopf, aber sie fanden nichts. Matt geriet leicht in Panik. „Ganz ruhig“, mahnte er sich immer wieder. Harold! „Ist die Leiche schon abtransportiert?“, brüllte er in den Raum. Ein Beamter der Spurensicherung kam aus dem Bad. „Ja, natürlich. Die Leiche ist schon weg. Was ist denn?“ Matt winkte enttäuscht ab. „Ach, ich wollte seine Taschen durchsuchen.“ Der Beamte kam auf ihn zu.
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