Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
Vom Netzwerk:
Sara. Sie ließ das ungute Gefühl nicht los, dass dieser Mann mit den Geschehnissen etwas zu tun hatte. „Lust auf Mittagessen?“ Lilly stand vor ihr. Sara schaute auf ihre Uhr. 11.45 Uhr. „Hm, zwar ein bisschen früh, aber warum nicht.“ Sie nahm ihre Jacke und beide verließen das Büro. „Kantine oder ins Chasey?“, fragte Lilly, als sie am Fahrstuhl ankamen. „Auf jeden Fall Chasey. Bloß mal raus hier“, antwortete Sara trocken, als die Fahrstuhltür aufging. „Hör mal, Sara. Ich wollte mich da neulich nicht einmischen bei der Sache mit Shawn.“ Beide standen im Aufzug. Sara atmete ein. Das Thema belastete sie, das spürte sie selbst. „Schon gut, Lilly. Ich hatte keine Ahnung.“ Sara stockte und überlegte, ob sie die nächste Frage stellen sollte. Sie tat es schließlich. „Was ist mit seiner Frau passiert?“ Die Fahrstuhltür ging auf. „Das sollte dir Shawn selbst erzählen. Sofern er das möchte“, erwiderte Lilly. Sara bereute die Frage und nickte nur.

    Als sie nach draußen auf die Straße traten, türmten sich rasch treibende Wolken am blauen Himmel. Der Himmel hatte sich rasend schnell zu einem düsteren Grau zusammengezogen. „Hm, da braut sich aber was zusammen“, stellte Sara fest und blickte zu den dunklen, bedrohlich tief hängenden Wolken. Lilly schaute skeptisch nach oben. Sie gingen ins Bistro auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Als sie die Straße überquerten, hupte ein Auto. Lilly schrak förmlich zusammen, als wäre ein Schuss gefallen. „Hey, keine Angst.“ Sara fasste Lilly am Arm. „Das war nur ein bekloppter Autofahrer“, beruhigte Sara sie. „Du Idiot! Pass doch auf!“, schnaubte Sara den Fahrer an, der nur mit dem Kopf schüttelte und weiterfuhr. „Sara, ist schon okay. Los komm.“ Lilly lächelte nur gequält.

    Das Chasey war beliebt bei den Cops, mittags war es immer bis auf den letzten Platz belegt. Da sie noch recht früh waren, war das Bistro aber relativ leer. Nur eine Dame saß in einer Ecke mit einer Tasse Kaffee, vertieft in die Tageszeitung. Sara erhaschte nur einen kurzen Blick auf die Titelseite „ Polizei weiter ohne Hinweise“. Sie erkannte nur wenige Worte, aber die reichten ihr, sie schüttelte seufzend den Kopf. Lilly hatte einen Platz am Fenster ausgesucht. Sie hängte ihre Jacke über die Armlehne und setzte sich. „Tut wirklich gut, mal rauszukommen!“ Lilly nahm die Speisekarte in die Hand. Sara nickte. „Und wie, langsam ist es echt zum Verzweifeln.“ Auch Sara schaute in die Karte. Die Kellnerin kam. Auf ihrem Namensschild stand Josie. Sie musste neu sein, Sara hatte sie zuvor noch nie hier gesehen. „Kann ich Ihnen schon was bringen?“ Josie schaute die beiden lächelnd an, ihren Schreibblock griffbereit. „Ich nehme den Toast Hawaii und eine Cola-Light.“ Sara klappte die Karte zu. „Und für mich bitte den Salat mit Hühnchen und ein Wasser“, sagte Lilly. Josie schrieb alles mit und nickte. Sie verschwand Richtung Tresen und gab die Bestellung weiter.

    Lilly beugte sich nach vorne, ihre Ellenbogen auf den Tisch gestützt. „Ich glaube, wir haben es mit einem verdammt gerissenen Menschen zu tun“, Lilly schaute Sara ernst an. Sara streckte sich, sie war müde. „Ja, da hast du recht. Ich versteh nicht, dass wir nichts haben.“ Josie kam mit den Getränken zurück und stellte sie auf den Tisch. „Danke!“ Lilly nahm sofort ein Schluck von ihrem Wasser. „Wir rekonstruieren mal“, setzte Lilly an. „Es gibt drei mögliche Motive, warum Kinder entführt werden. Erstens: Es handelt sich um einen Pädophilen. Zweitens: Es geht um Lösegeld oder drittens: Es ist etwas Persönliches, um den Eltern wehzutun.“ Sara hörte aufmerksam zu. „Möglichkeit zwei und drei können wir ausschließen. Es wurde bisher bei niemandem Lösegeld gefordert und eine plausible Verbindung zwischen den Familien besteht auch nicht. Also bleibt leider nur Variante eins.“ Sara atmete ein. „Ja, leider“, sie wollte sich gar nicht vorstellen, was die Kinder durchmachen müssen. Lillys Handy klingelte. Es lag auf dem Tisch. Sara konnte nicht erkennen, wer der Anrufer war. Lilly schaute auf das Display und packte das Handy in ihre Tasche. Sie war nervös, genauso wie neulich, als sie vom Krankenhaus zum Revier gefahren waren, erinnerte sich Sara. „Alles in Ordnung, Lilly?“, sie schaute ihre Kollegin fragend an. Sie wusste eigentlich gar nichts über sie. „Lilly, alles in Ordnung?“, Sara wiederholte ihre Frage, da Lilly

Weitere Kostenlose Bücher