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Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Titel: Verschwörung auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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stieg und stieg und hatte, als die Tonnen leer waren, den Rand der Schalung erreicht.
    „Maßarbeit!“ flüsterte Pummel, der in einem Forsythienbusch kauerte.
    „Bei meinem Vater immer“, antwortete Eugen aus dem Nachbarbusch.
    Wie sich erst vor Tagen durch die Antwort der Eltern auf einen Brief Eugens herausgestellt hatte, war sein Vater als Ingenieur bei der Baufirma tätig, die Schloß Rosenfels „sanieren“ sollte, wie die Fachleute das nennen.
    „Siehst du“, hatte Eugen zu Pummel gesagt, „manchmal ist es doch ganz nützlich, wenn man nach Hause schreibt.“
    Die Kolosse waren verschwunden, das Motorengeräusch hatte sich mit ihnen entfernt, es herrschte wieder Stille.
    „Schauen wir mal, was sie da gemacht haben!“ Pummel kroch aus seinem Versteck.
    Auch Eugen kam wieder zum Vorschein: „Das kann ich dir genau sagen. Die haben das Fundament mit Beton unterfangen. Diese alten Kästen sitzen oft gar nicht tief im Boden. Mit der Zeit drückt ihr Gewicht dann nach. Manche stehen auf Holzpfählen, die mit den Jahren verfaulen. Mein Vater sagt immer: Früher haben die Leute am Vormittag einen kleinen Graben in den Boden geritzt und am Nachmittag das Haus gebaut.“
    Sie standen vor dem frisch eingegossenen Fundament. Während Eugen erklärte, verewigte sich Pummel. Mit gespreizten Fingern drückte er seine Hand in den grauen Brei.
    „Und wann kommt dein Vater?“ fragte er.
    „Sicher gleich“, antwortete Eugen. „Der ist irrsinnig gründlich. Er kontrolliert jeden Arbeitsgang.“
    Motorengeräusch kam näher, ein Jeep bog um die Ecke. Was hab ich gesagt? wollte Eugen gerade sagen, doch der Satz blieb ihm im Hals stecken. Ein großer Hund wetzte aus dem Wagen auf sie zu und sprang mit lautem Gebell an ihnen hoch, daß sie nicht wußten, wie sie sich verhalten sollten, um nicht gebissen zu werden.
    „Harro... ks... Harro... Platz!“ näselte eine nicht unbekannte Stimme. „Tut nichts, dann... ks... tut er auch nichts. Er... ks... hat euch nur erkannt!“
    Harro beruhigte sich, Mauersäge kam näher, nickte Pummel und Eugen zu und sie sagten: „Guten Tag, Graf Schreckenstein.“
    „Was... ks... was tut ihr denn hier, am hellichten Vormittag?“ fragte der alte Herr.
    Pummel deutete auf Eugen und antwortete: „Wir wollen seinen Vater treffen. Der ist hier Bauingenieur.“
    „Das trifft sich ja... ks. Ich wollte auch mal sehen, was sich hier eigentlich tut.“ Mauersäge fragte nichts mehr, und Eugen erzählte von den Betonarbeiten. Dabei gingen sie um das Schloß herum. Auf der anderen Seite war die Unterfangung schon abgeschlossen und bis auf einen schmalen grauen Rand nichts mehr zu sehen. Noch einmal gingen sie um das Gebäude herum, doch Eugens Vater kam nicht.

    Mauersäge blieb stehen: „Verabredet seid ihr mit dem Papa offenbar nicht?“
    „Wir haben gehofft, ihn hier zu treffen“, gab Eugen zu.
    Pummel machte auf Beschwichtigung: „Rektor Meyer haben wir schriftlich verständigt, daß wir in einer dringenden Angelegenheit weg müssen und bis Mittag wieder zurück sind.“
    „Ks... Harro! Platz!“ Mauersäge tätschelte den unruhigen Schäferhund, zog eine Uhr aus der Tasche und meinte: „Dann wird es das beste sein, ihr... ks... kommt mit mir.“
    Während die Ritterschaft im Dauerlauf durch den Prinzengarten getrabt war, hatten die beiden dem Rex einen Brief unter der Tür durchgeschoben, in dem sie ihre Abwesenheit, ohne genauere Angaben, meldeten und versprachen, das versäumte Schulpensum nachzuarbeiten. Trotzdem rechneten sie sich eine Strafe aus. Um einen Streich handelte es sich ja nicht, sondern um ein zwar angekündigtes aber unerlaubtes Fernbleiben vom Unterricht.
    „Krumpingen werden wir kriegen! Und das ist es wert“, hatte sich Eugen errechnet. Krumpingen, zu Fuß vier Stunden von der Burg entfernt, war die längste Gehstrafe auf Schreckenstein. Eine Sache für einen Sonntag. Hatten sich mehrere Ritter die weite Reise ,verdient’, gingen sie miteinander, ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Das gehörte dazu, und es gab niemand, der kontrolliert hätte, ob sie auch die ganze Strecke gegangen seien. Für die Ritter war das selbstverständlich.
    Mauersäge sollte recht behalten. Als der Jeep in den Sternenhof rollte und die beiden ihre Räder herunterhoben, hörten sie von drüben den Gong. Bis sie im Eßsaal erschienen, dauerte es jedoch noch eine ganze Weile. Das hatte einen triftigen Grund, wie sich herausstellen sollte. Aber so weit war es noch nicht.
    Mit einer

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