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Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Titel: Verschwörung auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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konnte nicht dahinterstecken. Aber wer dann?
    Stephan erschrak. Fast noch bevor er angeklopft hatte, rief der Rex schon „Herein“. Er lehnte am Schreibtisch, daneben, auf dem Sofa saßen Fräulein Doktor Horn und zwei Beamte in Polizeiuniformen. Oder waren es andere?
    „Das ist Stephan Breuer“, stellte der Rex ihn vor. „Er hat die Feuerwehrübung angesetzt und geleitet.“
    Der dickere der beiden Beamten nickte Stephan zu: „Ich hätte eine Frage an dich. Wie lange dauert es deiner Meinung nach, bis der Mädchentrakt geräumt ist, wenn nur der Eingang vom Sternenhof benutzt wird?“
    „Mit Lehrerinnen oder ohne?“ fragte Stephan.
    „Selbstverständlich mit.“ Der dünnere Beamte mußte grinsen. Nur Fräulein Doktor Horn behielt ihren ausgestopften Spechtkopf auf.
    „Wenn’s wirklich brennt“, überlegte Stephan, „vielleicht vier Minuten.“
    „Und wenn die Tür vom Rittersaal auf ist?“ fragte der dünnere Beamte weiter.
    Stephans Antwort kam wie aus der Pistole: „Nicht mal die Hälfte.“
    „Danke“, sagte der dickere Beamte.
    „Danke“, sagte auch der Rex. „Du kannst wieder gehen.“

Geheimaktion der Mini-Ritter

    Die aufregenden Ereignisse rissen nicht ab; das Durcheinander in Stephans Schublade blieb kein Einzelfall. Immer mehr Ritter klagten im Lauf des Vormittags über ähnliche Unordnung. Auch sie vermißten Dinge, die sie in den Schubladen ihrer Klappbetten aufbewahrten und plötzlich nicht mehr finden konnten. Auf Schreckenstein waren die Schubladen nicht abschließbar. Bei der Einstellung der Ritter zum Eigentum des anderen, wäre eine solche Vorsichtsmaßnahme als beleidigendes Mißtrauen aufgefaßt worden.
    Ottokar, der sein Fotoalbum vergeblich gesucht hatte, meinte schließlich: „Ich will ja niemand verdächtigen. Aber weil das Durcheinander so zahlreich und gleichzeitig entstanden ist...“
    „Und genau, nachdem die Hühner in unseren Zimmern waren“, fiel ihm Erich ins Wort, „wird es das beste sein, wir schauen mal im Hühnerstall nach.“
    „Schade“, klagte Mini-Ritter Eberhard, der auch dabeistand, „jetzt sind wir gerade eine Gemeinschaft geworden und schon gibt’s Mißtrauen!“
    „Halblang, Mini!“ Pummel machte eine beschwichtigende Handbewegung. ,,a) sind die noch lange keine Schreckensteiner, bloß weil sie hier wohnen, b) waren sie natürlich neugierig, was wir so haben und haben ein bißchen gestöbert. Vielleicht finden sich die Sachen wieder.“
    „Sehr vernünftig“, meinte der Schulkapitän. „Warten wir vorerst mal ab.“
    Gießkanne kam daher. Wie gewohnt mit einem Zeichenblock unter dem Arm: „Wo ist denn Stephan?“ fragte er.
    „Bei der Feuerwehrspritze. Mit Andi und Beni“, antwortete Eugen. „Heut nachmittag wird doch Fräulein Horn öffentlich geduscht.“
    Der Zeichenlehrer schüttelte schmunzelnd den Kopf: „Eben nicht! Die Vorführung ist abgeblasen, läßt der Rex ihm ausrichten.“
    Die Anwesenden versprachen, Stephan zu verständigen und widmeten sich wieder dem Lieblingsthema des Tages: Sie erzählten einander Einzelheiten der aufregenden Nacht.
    Gegen Ende des Mittagessens sagte Ottokar, wie gewohnt, an. Fräulein Böcklmeier vermißte wieder mal ihr Strickzeug.
    In das Raunen der Ritter und Mädchen, das dieser Suchanzeige folgte, fragte Klaus, der Witzbold, plötzlich laut: „Strickt sie einen Schlüssel für die Tür zum Rittersaal?“
    Da dröhnte der Eßsaal vor Gelächter. Ottokar mußte noch einmal mit der Kuhglocke bimmeln, bevor er fortfahren konnte: „Gleich nach Tisch ist Schulversammlung. Im Rittersaal.“
    Schlagartig brach die Heiterkeit ab. In den Augen der Ritter und Mädchen stand die Frage zu lesen: Was ist denn jetzt schon wieder? Gespannt eilten sie durch den West- und Nord-flügel. Doch die Spannung unterschied sich sehr von der am Anreisetag. Das wurde im Saal deutlich. An der langen Wand mit dem Kamin drängten sich Ritter und Mädchen wie eine verschworene Gemeinschaft.
    „Ein blödes Wort von der Horn und wir streiken!“ sagte Bettina zu Hans-Jürgen, und Dampfwalze, der mit einem leuchtend roten Halstuch ganz vorne stand, sah drein, als wolle er sie auf der Stelle erwürgen.
    Auch die „vereinigten Lehrkörper“, wie Mücke sie nannte, die sich an der Seite zum Sternenhof aufgestellt hatten, schauten nicht unbedingt freundlich.
    Da kam der Rex mit Fräulein Doktor Horn die kurze Treppe von der Verbindungstür herunter. Auf der letzten Stufe blieben beide stehen, und der Rex begann: „Eine

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