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Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Titel: Verschwörung auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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zu einem Schreckensteiner Streich gehört, daß weder Personen noch Sachen beschädigt werden, könnten Außenstehende hier viel von uns lernen. Zu gegebener Zeit werden wir ihnen Gelegenheit dazu geben. Dies kündigen wir hiermit in aller Offenheit an. Im Interesse der Gemeinschaft.
Die Redaktion“
     
    Die Sondernummer war nicht gerade das, was man einen durchschlagenden Erfolg nennt.
    „Lauwarmer Kaffee!“ meinten viele.
    „Das zielt doch nur auf die Horn!“ verteidigten die Redakteure ihr Werk.
    Bei Sophie und Ingrid kamen Andi und Strehlau an die Falschen.
    „Ihr mit eurer Offenheit! Typisch überhebliche Rittertour! Ihr wollt nur machen, was euch paßt, und wir sollen auch nur machen, was euch paßt.“
    Beatrix nahm sich Mücke vor und wurde noch deutlicher: „Was heißt hier Gemeinschaft? Als erstes fordern wir eine Seite in der Zeitung, damit wir auch sagen können, was wir denken.“ Sie ließ ihn stehen.
    Mücke wandte sich an Ottokar, der alles mitangehört hatte und meinte nachdenklich: „Von ihrem Standpunkt aus hat sie recht. Sie brauchen eine Stimme. Wir müssen sie mehr mit einbeziehen. Integrieren, wie man sagt.“
    Ottokar schaute vor sich hin: „Zuerst müssen wir alles gründlich überlegen. Heute Abend, in der Folterkammer.“
    Zur verabredeten Zeit kamen die führenden Ritter über den Burghof und stiegen die steile Treppe bei dem Kreuzgewölbe hinab. Andi drehte den Schlüssel zweimal herum und stieß die schwere Tür auf. Der Raum war mit Kerzen erleuchtet, und wohin die Eintretenden schauten, sahen sie Mädchen, Mädchen, Mädchen. Auf dem steinernen Richtertisch saßen Beatrix und Ingrid, den großen Zeitungsband aufgeschlagen zwischen sich, und auf ein Zeichen rief die ganze Korona den Ritterwahlspruch:
    „Ich will auf Schreckenstein
    allzeit mutig und ehrlich sein!“
    Ottokar gab Stephan einen Rippenstoß: „Was hab ich dir gesagt?“
    Breitbeinig stand Dampfwalze vor der kichernden Schar: „Wie kommt ihr denn hier rein?“
    „Durch die Tür!“ rief Ingrid ihm zu. „Durch unsere Tür.“
    „Dazu hat nur Ottokar den Schlüssel“, brummte der Muskelprotz. Auf den Gedanken, sie könnte ihn getäuscht haben, kam er nicht.
    „Das ist unser Treffpunkt!“ sagte Klaus, dem sonst meist etwas Lustiges einfiel.
    Sofort hakte Sophie ein: „Wir brauchen auch einen Raum, wo wir uns heimlich treffen. Wir können ja abwechseln.“
    Stephan und Ottokar waren zur Wand gegangen und untersuchten sie. Die Steinplatte stand leicht verschoben.
    „Wer hat euch denn da geholfen?“ wollte Ottokar wissen. „Wir uns selbst. Zehn Mädchen machen eine Dampfwalze“, antwortete Beatrix.

    „Mindestens!“ rief Esther, und die ganze Korona fing wieder an zu kichern.
    Ottokar sah Stephan an, lang und ernst: „Darüber sprechen wir noch“, sagte er leise.
    Stephan hielt dem Blick stand und antwortete ruhig aber sehr bestimmt: „Mit Verdächtigungen wäre ich an deiner Stelle vorsichtig.“ Und sie gingen zurück zu den anderen.
    „Sollen wir sie rausschmeißen?“ fragte Hans-Jürgen laut.
    Wieder kicherten die Mädchen.
    Mücke zog Ottokar am Ärmel und flüsterte: „Ich weiß was. Kommt!“ Er ging voraus bis zur Tür, drehte sich um und rief, als der letzte Ritter schon draußen war: „Wir wollen euch nicht stören an eurem Treffpunkt. Ihr seid ja gleichberechtigte Mitschülerinnen. Also, noch viel Spaß.“ Schwungvoll machte er kehrt, da stand Dampfwalze breitbeinig im Weg. „Raus, Mensch!“ brüllte Mücke ihn an. „Spiel hier nicht Ritterdenkmal!“
    Unter dem Kreischen der Mädchen zogen sie die schwere Tür zu. Der Muskelprotz schloß ab und steckte den Schlüssel ein. Mücke eilte die Treppe hinauf, sah die andern im fahlen Mondlicht, die schon das machten, was er ihnen vorschlagen wollte. Ottokar schloß gerade die Tür zum Heizkesselraum im Burgfried auf und ging hinein.
    „Er will das Schloß blockieren!“ unterrichtete Dieter den Hinzutretenden. „Allein ist das am besten.“
    Da verschwand Stephan in den Kesselraum. Trotz der unnötigen Bemerkung wollte er den Freund sichern und stieg hastig die Eisenleiter hinunter. Rechts sah er den Schein von Ottokars Taschenlampe im Stollen, links hinter ihm lagen die Rohre. Ohne Licht zu machen, tastete er sich an der Wand entlang. Von den Mädchen auf der anderen Seite war nichts zu hören. Erst hinter der Kante der leicht verdrehten Steinplatte schaltete er seine Taschenlampe ein und fand, ohne Lärm zu verursachen, zwei Rohre,

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