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Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Titel: Verschwörung auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Waldmann nickte ihr zu: „Jetzt fragt es sich, wer hat recht? Das kann der Vermittlungsausschuß nicht entscheiden. Das müssen die Parteien selber tun. Wir können nur Denkanstöße geben, die eine Klärung beschleunigen helfen. Mein Denkanstoß lautet: Wollt ihr nicht vielleicht zuviel?“ Stephan und Ottokar sahen einander an und hatten beide das Gefühl, wieder im selben Boot zu sitzen.
    „Ich möchte auch einen Denkanstoß geben“, sagte Sonja und hob die Hand: „Überlegt euch doch mal, ob es nicht besser ist, statt gleich zu handeln, die Sache einfach treiben zu lassen. Eine Zeitlang. Dann seht ihr ganz von allein, was sich wirklich abspielt, und könnt viel genauer entscheiden, was zu tun ist.“
    Wieder sahen die beiden einander an. Lang und nachdenklich.
    „Was meinst du?“ fragte Stephan unwillkürlich und fühlte sich plötzlich ganz leicht.
    Auch Ottokar gab seine muffige Miene auf: „Ich muß mir das sehr genau überlegen“, sagte er. „Die Denkanstöße sind jedenfalls klasse!“
    Stephan sprang auf. Um sitzen zu bleiben, war die Sache zu aufregend: „Dieses Demokratie-Spiel ist super“, sagte er. „Aber was geschieht, wenn sich beide Parteien die Sache überlegt haben und trotzdem bei ihren Standpunkten bleiben wollen?“
    „Dann schließen sie entweder einen Kompromiß“, erklärte Sonja, „das heißt sie versuchen sich in der Mitte zu treffen, indem jeder von seinem ursprünglichen Standpunkt Abstriche macht...“
    „Oder“, fuhr Doktor Waldmann fort, „beide Parteien werben für ihre Standpunkte und versuchen eine Mehrheit zu finden.“
    „In aller Öffentlichkeit! Das ist der Witz dabei!“ fügte Sonja noch hinzu.
    Nun hielt es auch Ottokar auf seinem Stuhl nicht mehr aus: „Mann!“ brummte er. „Offen! Das wär ja schwer demokratisch!“
    „Das haben wir eigentlich immer so gemacht“, überlegte Stephan, „nur ging’s noch nie um so viel. Weil wir unter uns waren.“
    Ottokar grinste: „Wenn das die Unruhe ist, die uns guttun soll, wie der Rex gesagt hat, dann hab ich sie jetzt in mir. Und zwar irre stark!“ Er schlug Stephan auf die Schulter.
    Der Bann war gebrochen.
     
     
     

Dafür und dagegen
     
    „Die Horn hat den Rex für heute nachmittag zum Tee eingeladen!“ berichtete Esther beim Mittagessen.
    Hinter den Ritterstirnen arbeitete es sofort: Da muß man doch was machen? Was könnte man da machen? Einen Streich, der doch keiner wäre...
    Konstanze erlöste sie schnell von ihren krampfhaften Überlegungen: „Ich hab schon ein Mikrophon versteckt und nebenan meinen Kassettenrecorder.“
    Der Rex klingelte, das Essen war beendet. Ingrid kam im Gedränge neben Stephan.
    „Wenn’s was ist, was uns alle angeht, sag ich’s dir gleich!“ raunte sie ihm zu.
    Stephan nickte: „Prima. Ich finde ja überhaupt, wir müssen viel mehr zusammenhelfen.“ Sie gingen durch den oberen Südflügel, am Zimmer des Rex vorbei zur großen Treppe.
    „Genau“, meinte Ingrid. „Irgendwo sitzen wir doch im selben Boot.“
    „Nur begreifen das die wenigsten!“ erwiderte er.
    „Willst du’s ihnen klarmachen?“ fragte sie.
    „Ich will’s auf jeden Fall versuchen“, bekannte er. „Ich hab’s mir lang überlegt und ich glaube, es geht nur durch eine Tat. Es muß etwas geschehen, das alle mitreißt.“
    Ingrid strahlte: „Toll! Denkst du schon an was Bestimmtes?“
    „Kann man wohl sagen“, gab Stephan zu. Zu Ingrid hatte er einfach Vertrauen. „Heut nacht ist es mir eingefallen. Ich muß es nur noch ausarbeiten, dann sag ich’s dir.“
    „Ich platze vor Neugier!“ bekannte sie.
    „Aber bitte kein Wort. Zu niemand!“ warnte er. „Es steht zu viel auf dem Spiel. Vor allem nicht zu Ottokar und Co...
    „Weiß schon“, sagte sie. „Und nicht zu Dampfwalze.“
    „Du!“ Stephan grinste. „Sei mir bloß nett zu dem. Der ist sehr wichtig für uns!“
    „Du meinst, seine Schlüssel...“  Ingrid stockte. Von hinten kam Beatrix näher. Mit einer Zigarette im Mund.
    „Hättest du Feuer für mich?“ fragte sie Stephan und sah ihn angriffslustig an.
    Bevor er sich’s recht überlegte, hatte er ihr die Zigarette aus dem Mund genommen, in die Tasche gesteckt und geantwortet: „Wofür? Du hast ja gar nichts zum Rauchen!“
    Beatrix war platt. Ihr fiel überhaupt nichts mehr ein. Sie blitzte Stephan nur an und ging weiter.
    „Irre Reaktion!“ staunte Ingrid. „Jetzt hast du’s bei ihr aber total vergeigt.“
    „Wenn sie mich ärgern will...“, Stephan zog die

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