Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
anderen niederließ. Er legte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf die Hand. »Wenn du erst einmal älter bist, wirst du schon einsehen, dass jede Frau einen Mann braucht, selbst eine Walküre.«
»Warum?« Sie ließ sich auf das zweite Lager plumpsen.
»Das wirst du begreifen, wenn du die Wandlung durchmachst.«
»Du meinst, wenn ich unsterblich werde?« Bei der Wandlung würde sie von einem heranwachsenden, verwundbaren Mädchen zu einer nahezu unbesiegbaren Frau werden. Ihre Schwestern sprachen nur flüsternd von dieser Zeit, aber Regin wusste nicht, wieso. Vielleicht würde dieser Mann es ihr ja endlich erklären.
»Diese Monate werden wunderbar werden.« Er legte sich auf den Rücken, die Hände hinter dem Kopf. »Spätestens dann wirst du dich mit Sicherheit nach meiner Gegenwart sehnen«, fügte er in wissendem Tonfall hinzu.
»Warum? Was passiert dann?«
»Du wirst zur Frau. Und du wirst mich genauso sehr brauchen wie ich dich.«
»Würdest du versuchen, mich zu küssen?«, fragte sie misstrauisch.
»Darauf kannst du dich verlassen.«
»Und?«
»Und jetzt solltest du schlafen. Wir haben eine weite Reise vor uns.«
»Jetzt sag schon, Kriegsherr!« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und gleich darauf schlug draußen ein Blitz ein.
Er lachte .
»Warum sollte ich denn wohl ausgerechnet dich küssen wollen?«
Er drehte sich wieder auf die Seite, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. »Warum nicht?«
»Du führst doch immerzu nur Krieg.«
»Wohl wahr, und ich bin verdammt gut in meinem Gewerbe. Folglich werde ich immer in der Lage sein, dich zu beschützen. Und wenn du dann erwachsen bist, habe ich genug erbeutet, um dich zu verwöhnen.«
»Du bist kein Edelmann, und kultiviert bist du auch nicht.«
Er nickte gutmütig. »Ich bin in der Tat wenig vornehm, doch zugleich kenne ich auch keine Arglist. Du wirst immer wissen, was ich denke.«
»Und du glaubst wirklich, dass es dir zusteht, eine Walküre zur Frau zu nehmen?«
»Ich bin der mächtigste Berserker, der jemals lebte«, sagte er ohne jede Arroganz, so als ob er einfach nur eine unbestreitbare Tatsache feststellte.
Sie zuckte die Achseln. »Mich hast du von deinen Vorzügen aber nicht überzeugen können, Aidan.« Ebenfalls eine unbestreitbare Tatsache.
»Es gibt noch einen weiteren Grund …«
»Erzähl mir davon.«
Seine Stimme klang schroff, als er hinzufügte: »Du solltest mich erwählen, weil … ich dich lieben werde, Reginleit.«
Ihr Herz schien kurz auszusetzen. »Wie kannst du das sagen? Du kannst die Zukunft gar nicht kennen!«
»Ich weiß es, weil du mich schon im Alter von nur zwölf Jahren mit deinem Witz und deinem Mut für dich eingenommen hast. Und mit deiner unerschütterlichen Loyalität.« Er lehnte sich wieder zurück und grinste zur Decke des Langhauses hinauf. »Wenn du erst mal mit den Waffen einer Frau umzugehen weißt, werde ich dir hoffnungslos verfallen sein. Ich gebe mich schon im Voraus geschlagen.«
»Wenn ich erwachsen bin, werden noch viele andere um mich werben.«
»Zweifellos. Aber du gehörst allein mir.«
Ihre Frustration löste erneut einige Blitze aus. Er war doch tatsächlich der festen Meinung, dass er das Recht hätte, ihr die Freiheit zu nehmen und sie wie eine unberührte Trophäe zu Hause zu deponieren, während er sein ausschweifendes Leben weiterführte. Vielleicht war das bei den Menschen ja so üblich. Aber für jemanden wie mich ist das jedenfalls nicht gut genug.
»Berserker, höre meine Worte«, sagte sie. »Ich schwöre dir, dass ich dir ebenso treu sein werde wie du mir.« Das sollte eigentlich reichen, damit er seine große Klappe hielt. Er könnte es sicher keine Woche ohne eine Birgit aushalten. »Jedes Frauenzimmer auf deinem Schoß bedeutet, dass ich auf dem Schoß eines Kriegers sitzen werde. Jeder Mund, den du küsst, bedeutet, dass ich die Lippen eines anderen Mannes auf den meinen spüren werde.«
Sein wilder Blick traf auf ihren. Wieder glühte ein seltsames Feuer in seinen Augen, als ob der bloße Gedanke an sie mit einem anderen schon seinen Zorn entfachte. Doch er schien den Kampf um seine Selbstbeherrschung zu gewinnen. »Dann leiste ich hiermit einen Schwur, dass ich keine andere je wieder berühren werde«, brachte er mit heiserer Stimme heraus. »Bist du jetzt zufrieden, kleine Ehefrau? Hast du sonst noch irgendwelche Forderungen?«
»Ich werde mit dir kommen, um Lucia zu finden.«
»Was das betrifft, werde ich meine Meinung nicht ändern,
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