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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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kennengelernt und waren seitdem beste Freunde. Am Tag vor der Abschlussfeier hatten sie sich sogar das gleiche Tattoo machen lassen. Mit einer Flasche Southern Comfort hatten sie sich Mut angetrunken, während Jorge, der Tätowierer, ihnen einen Schmetterling auf die Leiste tätowierte. Einen blauen für Freddy und einen pinkfarbenen für Olivia. Freddy glaubte, Olivia wäre schon immer fabelhaft gewesen. Das war eine Seite an ihm, die sie besonders mochte.
    Unter gemurmelten Flüchen und unterdrückten Warnungen reichte er ihr die Schürze und den Staubwedel und verließ das Apartment. Olivia räumte die Sachen weg, holte ihr Telefon heraus und überprüfte ihre Nachrichten. Rand könnte wenigstens anrufen, um sie wissen zu lassen, dass er sich verspätete. Wenn er allerdings noch im Flugzeug saß, ging das schlecht, oder?
    Sie könnte die Fluggesellschaft anrufen und sich nach dem Status des Fluges erkundigen, aber sie wusste weder die Fluglinie noch die Nummer seines Fluges. Was für eine Freundin weiß die Flugnummer ihres Freundes nicht? Eine beschäftigte, beschied sie. Eine, die es gewohnt ist, dass ihr Freund die Hälfte der Zeit auf Reisen ist. Er wird jede Minute hier sein, sagte sie sich. Sie steckte eine Hand in die Tasche und berührte die albernen Ohrringe, die Freddy ihr geschenkt hatte. Was wusste er schon? Das hier war richtig. Sie war bereit, mit Rand sesshaft zu werden, sich ein Leben aufzubauen, Kinder zu bekommen. Die Sehnsucht danach war so greifbar, dass sich ihr Magen zusammenzog.
    Langsam drehte sie sich einmal im Kreis und unterzog das Apartment einer eingehenden Betrachtung. Stolz und Zufriedenheit erfüllten sie. Es ist erstaunlich, überlegte sie, dass kleine Details eine so große Wirkung haben konnten. Wie ein Hauch von Farbe oder eine im richtigen Winkel gesetzte Lichtquelle eine bestimmte Stimmung erzeugten. So etwas hatte einen großen Einfluss auf die Käufer. Eine Immobilie, die sorgfältig dekoriert war, erzielte beinahe immer einen höheren Preis.
    Viele Menschen kratzten sich am Kopf, weil sie nicht wussten, was ein Paar wie zufällig im Bad stehende Flipflops oder eine aufgeschlagen auf dem Nachttisch liegende Taschenbuchausgabe von Tom Wolfs Ein ganzer Kerl für einen Unterschied machen sollten. Aber Olivia wusste es. Es hatte nichts mit Ästhetik, aber dafür umso mehr mit der menschlichen Natur zu tun.
    Menschen liebten die Vorstellung, ihr Leben auf eine bestimmte Art zu führen und sich mit bestimmten Dingen zu umgeben, die für das standen, was ihnen wichtig war: das leibliche Wohl, Anzeichen einer gewissen Bildung, Beweise für den eigenen Erfolg und – vielleicht am wichtigsten, wenn auch am wenigsten greifbar – dieses Gefühl von Zuhausesein, von Sicherheit und Zugehörigkeit. Und auch wenn ihre Arbeit nur Rauch und doppelte Spiegel waren, waren die Gefühle, die sie damit hervorrief, ganz real.
    In ihrem Geschäft lautete die entscheidende Frage: Wenn ich diese Wohnung betrete, verspüre ich dann das Bedürfnis, meine Schuhe auszuziehen, mir an der Bar auf dem Sideboard ein Glas Sherry einzuschenken, mich mit einem guten Buch in den gemütlichen Sessel zu setzen und dankbar aus tiefstem Herzen zu seufzen, „Endlich zu Hause“?
    Fünfundvierzig Minuten später probierte sie den gemütlichen Sessel aus und unterdrückte ein Gähnen. Sie versuchte, Rand auf seinem Handy zu erreichen, aber vor dem ersten Klingeln antwortete gleich die Mailbox, was ein Zeichen dafür war, dass er es ausgeschaltet hatte. Vermutlich war er immer noch in der Luft.
    Sie wartete weitere einunddreißig Minuten, bevor sie in die Küche ging. Hier war auch alles aufs Feinste arrangiert, bis hin zu dem altmodischen Apfelmotiv auf den Geschirrtüchern, die sie aus dem Vintage-Laden für Tischwäsche hatte, in dem sie oft einkaufte. Einer der Tricks, in fremden Wohnungen ein heimeliges Gefühl zu erzeugen, lag darin, authentische Sachen zu finden, deren Glanz bereits durch leichte Gebrauchsspuren ermattet war. Die Geschirrtücher, etwas ausgeblichen, aber nicht schäbig, erfüllten diesen Anspruch perfekt.
    Olivia trat an die Speisekammer, in der sich importierte Pasta von Dean & DeLuca, kalt gepresstes Olivenöl, Granatapfelsaft und Thunfisch aus delfinsicherem Fang befand. Das Zeug, was Rand normalerweise aß, wie Cornflakes und Dosenravioli, lag versteckt in einem der zugedeckten Weidenkörbe, die aussahen, als wenn sie nur darauf warteten, auf ein Picknick mitgenommen zu werden.
    Sie holte

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