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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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eine Kugel ab.“
    Sie konnte keinen Akzent erkennen. Das mussten die internationalen Narco-Terroristen sein, gegen die das Kartell wie ein Haufen Chorknaben wirkte. So viel also zum Urteilsvermögen des Spiegels.
    Es sei denn, dies hier wäre immer noch besser als Bowen.
    Noch bevor sie auch nur ansatzweise mit einem Zauber beginnen konnte, hatte ihr einer der Soldaten den Lauf seiner Waffe gegen die Schläfe gedrückt. Sie hätte gedacht, dass er sich kalt anfühlen würde, aber er war unangenehm warm.
    Jetzt bekam sie es doch mit der Angst und hob die Hände. Der Soldat fesselte sie ihr hinter dem Rücken mit Plastikbändern, wie sie auch das New Orleans Police Department benutzte.
    „Sie haben ja keine Ahnung, welchen Fehler Sie gerade machen“, sagte sie. „Es gibt Leute, die über diese Entführung sehr wütend sein werden.“
    „Na, das haben wir ja noch nie von ’ner Geisel gehört“, sagte der zweite Soldat. Sie wandten sich zum Gehen. Er zerrte sie mit einem rauen Griff um den Oberarm vom Wasser weg, einen Hügel hinauf und dann auf der anderen Seite wieder hinunter. Sie versuchte, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen, und bemühte sich, irgendeinen Weg zu finden, um ihn davon zu überzeugen, sie wieder freizulassen.
    „Ich könnte doch zur CIA oder zur DEA gehören“, sagte sie, als sie das Geräusch eines laufenden Motors vernahm. Der Wagen befand sich ganz in der Nähe, also musste dort auch eine Straße sein.
    „Zu jung“, sagte der erste Lakai. „Du siehst eher nach ’ner Umweltschützerin aus, die sich verlaufen hat.“
    Als sie an einem grünen Armee-Truck ankamen, weigerte sie sich, hinten aufzusteigen. „Warum wollen Sie denn gar keine Informationen aus mir rausquetschen?“, fragte sie.
    Der Mann schob sie einfach auf die Ladefläche, wobei sie sich das Knie so fest anstieß, dass ihr Tränen in die Augen schossen.
    „Warum sollten wir?“, fragte der Anführer in salbungsvollem Ton.
    Sie zog die Augenbrauen zusammen, als ihr mit einem Mal alles klar wurde. Sie würden kein Lösegeld für sie forder n – zumindest jetzt noch nicht. Sie würden sie behalten . Bei dem Gedanken begann sie zu würgen. Sie musste unbedingt die Hände freibekommen.
    Sobald der Truck sich auf der mit tiefen Spurrillen bedeckten Straße in Bewegung setzte, erkannte sie, dass sie sie auf direktem Weg in MacRieves Richtung zurücktransportierten.
    „Jetzt hören Sie mir mal gut zu. Der einzige Weg, wie Sie diese Nacht vielleicht überleben können, ist, mich augenblicklich freizulassen.“ Sie konnte den Vollmond schon am Tageshimmel erkennen, wenn auch nur schwach. Eine Unheil verkündende Mahnung. „Sie haben ja keine Ahnung, was Sie da anrichten.“ Sie ignorierten sie, hatten nicht die leiseste Ahnung davon, was für einen Köder sie da in ihr Hauptquartier zerrten.
    Sie wusste, dass MacRieve kommen und sie befreien würde, aber das war die andere Hälfte des Problems. Sie hatte nicht vor, heute Nacht das wehrlose Opfer zu spielen.
    Als sie einen getarnten Außenposten erreichten, zerrten die drei sie vom Truck herunter, obwohl sie sich nach Kräften wehrte. Nachdem sie sie hineingeschleppt hatten, zwangen die Männer sie, tief in einen Bunker hinabzusteigen, und führten sie durch einen Erdtunnel. Kalt und dunkel. Ist ja mal was ganz Neues.
    In einem der Tunnel gab es eine Reihe von Zellen, allesamt mit soliden Stahltüren ausgestattet, die allem Anschein nach sogar einer Bombe widerstehen könnten. Genau genommen sah dort alles so aus. Einer der Männer tippte eine Zahlenfolge auf eine Tastatur ein, und eine der Türen daneben glitt auf. Der andere Soldat schob sie in eine kahle Zelle, die nichts als eine Liege und eine Toilette enthielt. Aus irgendeinem bescheuerten Grund fiel ihr ein, dass Carrow das Gefängnis immer als „Wohnklo“ bezeichnete.
    „Sie müssen mir noch die Fesseln abnehmen.“
    „Du befindest dich nicht gerade in der Lage, irgendwelche Forderungen zu stellen“, sagte der Anführer. „Am besten ergibst du dich einfach deinem Schicksal und bereitest dich auf heute Abend vor.“
    „Und was ist mein Schicksal?“
    „Ganz einfach. Wir waren unterwegs, um Proviant zu suchen“, erklärte er, während er sie von oben bis unten musterte. „Und du bist jetzt sozusagen unser Proviant.“ Er wandte sich zum Gehen.
    „Dann kann ich nichts mehr für Sie tun“, murmelte sie. „Ich schwöre, dass Sie diese Nacht nicht überleben werden. Und das Letzte, was Sie vor Ihrem Tod sehen, wird

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