Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
ob der Pilot uns in irgendeiner Weise ein Leid antun will.“
„Ach, jetzt willst du auf einmal, dass ich Magie benutze?“ Sie blickte nervös aus dem Fenster, als der Sturm an Intensität zunahm.
„Tu es einfach.“
Mit zitternden Händen zog sie eine Puderdose aus ihrer Handtasche. Sobald sie zu flüstern began n – „ Komm dem Spiegel nicht zu na h … Mit rotem Mund, der leise sprich t … “ –, verdunkelte sich das Glas. Bowe unterdrückte ein Schaudern.
„Will der Pilot uns irgendetwas antun?“, fragte sie schließlich.
Eine Sekunde später wich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht. Die Puderdose zerbarst in ihrer Hand.
„Mariketa, sag schon! Was ist die Antwort?“
Mit ausdruckslosen Augen flüsterte sie: „Der Pilot is t … fort .“
Bowe stürmte ins Cockpit, nachdem er die inzwischen verschlossene Tür aus den Angeln gerissen hatte. Es war leer. Der Bastard hatte sich einfach transloziert, aber nicht bevor er das Steuerhorn übel zugerichtet und die Instrumententafel zertrümmert hatt e – alles bis auf die Treibstoffanzeige.
Er hatte den Treibstoff abgelassen! Verfluchte Dämonen!
„W-warum sollte er uns denn hier alleine lassen?“, rief Mariketa von ihrem Sitz aus. „Kannst du ein Flugzeug fliegen?“
Bowe fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Denk nach! Er durchsuchte jedes noch so kleine Fach, fand aber keine Fallschirme. Das hieß, es gab keine Alternative. Sie würden abstürzen, es sei denn, sie konnte irgendetwas tun.
Bowe jedenfalls konnte nichts unternehmen.
Er gab sich alle Mühe, ruhig aufzutreten, und kehrte zu ihr zurück. So gefasst wie möglich sagte er: „Er hat uns im Stich gelassen, mein Mädchen. Und nein, ich kann das Flugzeug nicht fliegen.“
Ihre Augen funkelten, und sie zitterte am ganzen Körper. „Dann werden wir abstürzen?“
„Nein. Nein, nicht unbedingt“, sagte er. Regen begann gegen die Frontscheibe zu prasseln, als sie im Sturm an Höhe zu verlieren begannen. „Du hast doch gesagt, dass die Reflexion dich Dinge lehrt? Zaubersprüche und Beschwörungen und so was?“ Sie nickte. „Wir müssen dich irgendwie aus diesem Flugzeug rauskriegen. Meinst du, du könntest den Spiegel fragen, wie du dich hier heraus teleportieren kannst?“
„Und was ist mit dir?“, rief sie. Sie musste die Stimme erheben, um gegen das immer stärker werdende Jaulen der Motoren anzukommen.
Er, als Unsterblicher, könnte es vielleicht überleben. Sie hatte nicht die leiseste Chance. „Es reicht, wenn du dir um dich selbst Sorgen machs t … “
Sie schrie auf, als das Flugzeug abrupt an Höhe verlor und er quer über den Gang geschleudert wurde. Ihr Sicherheitsgurt war das Einzige, was sie noch hielt. Er kroch mühsam zu ihr zurück. „Konzentrier dich, Mari, und frage ihn, wie du aus diesem Flugzeug herauskommst.“
„Ich versuch’s ja!“ Tränen strömten über ihr Gesicht; jede einzelne ein Stich in sein Herz.
Er rieb ihren Arm. „Mach schon, mein Mädchen, nimm dich zusammen. Für mich.“
„Ich kann ihr Flüstern nicht hören, bei dem Krach der Motoren. Ich weiß nicht, was sie sagt!“ Als Mariketa zu ihm aufblickte, waren ihr Pupillen größer, als er es je zuvor bei jemandem gesehen hatte. „ Bowen, ich kann sie nicht hören .“
Ihr Herz klopfte so hektisch und ihre Atmung ging so schnell und flach, dass er sich wunderte, warum sie noch nicht das Bewusstsein verloren hatte. Sie war nahezu gelähmt vor Angst.
Sollte er sie drängen? Oder ihr Schicksal akzeptieren und die Götter um Gnade bitten? Er drängte sie. „Hexe, jetzt hör mir mal zu!“ Er schüttelte sie bei den Schulter n – heftig, bis ihr Kopf schlaff herunterhing. Keinerlei Reaktion. Ein weiteres Luftloch ließ ihn von ihr wegtorkeln, aber er stürzte sofort wieder zu ihr hin. „Mari!“ Nichts .
Das Satellitentelefon war aus ihrer umgestürzten Tasche gefallen und schlidderte durch den Gang an ihm vorbei. Er schnappte es sich, drückte die Wahlwiederholung und schaltete das GPS -Signal an.
Durch die Frontscheibe sah er das Meer auf sich zukommen. Sie hatten keine Zeit mehr. Er schaffte es einfach nicht, durch ihre Angst hindurch zu ihr vorzudringen.
Also öffnete er ihren Sicherheitsgurt und zog sie in seine Arme. Er setzte sich auf den Boden zwischen den hinteren Reihen, nahm sie auf den Schoß und schloss sie fest in seine Arme. „Denk an irgendetwas anderes“, murmelte er und wiegte sie so sanft, wie er nur konnte, ohne dabei seinen Griff zu lockern. „Denk
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