Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
Vom Netzwerk:
O’Donnel sah DeClare verwirrt an.
    Raymond bat Foley O’Cahan, ihm den Inhalt des Beutels zu zeigen. Der raue Sack enthielt nur ein halb gegessenes Brot und verdorbenen Käse. Lieber Himmel. Er wollte diesen Mann nicht dafür bestrafen, dass er versucht hatte, seine Familie zu ernähren. Doch irgendetwas musste er unternehmen. Er ließ den Blick über das Land schweifen, das nur stellenweise grün war und dessen Bäume noch immer kein Laub trugen, obwohl sie längst ausgeschlagen haben sollten. Konnte dieses Land tatsächlich so unfruchtbar sein? Nikolai ritt neben ihn, und Raymond warf ihm einen fragenden Blick zu. Er wartete auf ein Wort, doch das kam nicht. Er hätte gerade jetzt ein wenig Hilfe gebrauchen können, selbst von dem Ukrainer.
    DeClare kramte in seinen Satteltaschen und gab dem Opfer eine Münze. »Für deinen Verlust.« Dann befahl er einem der Ritter, O’Donnel zu seinem Heim zurückzubringen, während er dem Dieb die Hand reichte. Foley runzelte verwirrt die Stirn. »Sitz hinter mir auf«, sagte Raymond, »und zeig mir dieses Land, das keine Erträge bringen will.«
    Mit Foley hinter sich auf dem Pferd und Sir Alec und Sir Garrick im Schlepptau, die die Kinder des Mannes und seine Frau mitnahmen, ritt Raymond DeClare weiter ins Land hinein. Und als sie das Heim des Mannes erreichten, durchfuhr ihn ein Gefühl der Betroffenheit. Es war nur eine Bruchbude, die nicht größer war als Samsons Stall. Die Familie kletterte von den Pferden und scharte sich wieder um ihren Ernährer.
    Raymond zog sein Pferd beiseite und ritt durch das, was Felder hätten sein und auf denen neue Getreidehahne hätten sprießen sollen. Doch er sah nur abgestorbenes Gestrüpp und trockene Erde. Der Winter war lang gewesen und ohne Schnee. Er kehrte zur Hütte zurück, hielt neben Alec und Nikolai an, und Sir Garrick und Nolan kamen auch näher. »Ich gebe ja zu, dass ich wenig von Landwirtschaft verstehe, aber meiner Ansicht nach sollte auf diesem Land irgendetwas wachsen.«
    »Verseuchtes Saatgut vielleicht?«, meinte Alec. »Ich habe das Wasser probiert.« Alec deutete zu dem Steinbrunnen. »Es schmeckt sauer.«
    »Aber habt ihr es denn nicht bemerkt? Alle verpachteten Güter, an denen wir vorbeigekommen sind, sind in diesem Zustand.«
    Das Volk, sein Volk, war verarmt und lebte wie Bettler. Der Gedanke machte DeClare wütend, und er saß ab und befahl seinen Männern, ihm ihren Proviant zu geben. Bei Gott, sein Volk würde nicht hungern! Er gab Foley das wenige Essen und kümmerte sich nicht um den schockierten Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes. »Schwöre mir, dass du nicht mehr stehlen wirst, Foley. Das nächste Mal werde ich keine Nachsicht mehr walten lassen.«
    Der Mann nickte dankbar. Neben ihm schluchzte seine Frau leise und umklammerte ihre schlecht gekleideten Kinder.
    »Und ich schwöre euch«, fuhr Raymond fort, »dafür zu sorgen, dass für dieses Land etwas getan wird. Vielleicht kann es bewässert werden, oder wir können Leute anheuern, die die Böden bestellen ...«
    »Das wird nichts nutzen, Mylord. Es ist verflucht.« Foley zuckte hilflos die Schultern.
    Raymonds Augenbrauen hoben sich ruckartig. »Ich glaube nicht an Verfluchungen.«
    »Verzeiht, Mylord, aber es ist die Wahrheit. Hier ist seit fast zehn Jahren nichts mehr gewachsen, und es wird immer schlimmer.«
    »Mylord!«, rief Alec. »Ich habe das heute schon mal gehört. Diese Leute glauben alle, dass es verdammt ist.«
    Als er das Land betrachtete, war DeClare versucht, dem zuzustimmen, doch er glaubte nicht an solche Geschichten. »Es gibt eine Möglichkeit, das zu ändern, und ich werde sie finden.« Raymond saß wieder auf und ritt davon.
    Foley O’Cahan schwieg, weil er Seine Lordschaft nicht verärgern wollte, nachdem er ihn nicht bestraft, sondern ihm genug Essen für einen halben Monat gegeben hatte. Der Engländer würde schon bald erfahren, dass auf diesem Land ein alter Fluch lag und dass die O’Donnels ihn über sie alle gebracht hatten. Erst dann würde er verstehen, dass es in Antrim keine Hoffnung gab, zumindest nicht in diesem Teil.
    Raymond war tief in Gedanken versunken, als er zurück zur Burg ritt, doch seine Aufmerksamkeit galt dem Gelände des nördlichen Antrim. Zweihundert Meilen südlich gab es ein fruchtbares Land, doch dieser Teil sah aus, als hätte Gott seine Existenz vergessen. Er schaute zum Himmel hinauf, der voller grauer Wolken hing und einen Regen androhte, der niemals kam. Ein kalter Nebel hing selbst

Weitere Kostenlose Bücher