Verzaubert von diesem Tanz
auf der Hazienda und arbeitete … und da er sowieso nicht schlafen konnte, auch einen Großteil der Nacht.
Wenn Edie zurückkäme, würde er ihr zeigen, was er alles vollbracht hatte. Sie wird begeistert sein, stellte er sich vor. Aber von Tag zu Tag schwand seine Hoffnung ein bisschen mehr.
Eine Woche nach Edies Abreise – er kam gerade erschöpft von der Arbeit zurück – sah er ein Auto in der Einfahrt stehen. Der Kofferraumdeckel stand offen … ebenso wie die Haustür.
Wie erstarrt blieb Nick stehen. Sein Herz begann zu hämmern.
Unwillkürlich zog ein Lächeln über sein Gesicht. Hastig fuhr er sich mit dem T-Shirt über die Stirn. Er rannte auf die Tür zu … und blieb abrupt stehen, als er die Frau sah, die soeben herauskam.
„Rhiannon?“
Sie sah ihn befremdet an.
„Wo ist Edie?“
„In Thailand.“
„In Thailand?“
„Warum? Wer sind Sie überhaupt?“
Sie weiß nicht, wer ich bin? Eigentlich sollte ihn das nicht überraschen. „Nick Savas“, stellte er sich vor. „Wir haben uns bei der Hochzeit meines Cousins kennengelernt. Was machen Sie denn hier?“
Sie brach in Tränen aus.
„Ich muss unbedingt mit Edie reden!“, schluchzte Rhiannon herzerweichend. Die Wimperntusche lief schwarz über ihre Wangen.
Nick fühlte sich hin- und hergerissen. Einerseits wollte er sie in die Arme nehmen, andererseits wäre er am liebsten davongerannt. „Was ist denn passiert?“
Rhiannon schluchzte trocken auf, versuchte etwas zu sagen und brach wieder in Tränen aus. Schließlich stieß sie hervor: „Andrew! Er hat die Verlobung gelöst!“
Nick trat von einem Fuß auf den andern. Er überlegte, ob er ihr sein T-Shirt anbieten sollte, damit sie sich die Tränen abwischen konnte. „Bestimmt hat er es nicht so gemeint“, versuchte er sie zu trösten.
„D… doch.“ Sie grub in der Tasche ihrer Jeans nach einem Taschentuch. „Und es ist alles … alles meine Schuld.“
Das glaubte Nick sofort.
„Ich wollte ihn doch nur eifersüchtig machen. Weil er so viel Zeit beim Schwimmtraining verbracht hat … Jeff bedeutet mir wirklich überhaupt nichts!“
Das klingt nicht gut, dachte Nick.
„Jeff ist nur ein Freund. Andrew hat das völlig missverstanden. Edie sagt immer, dass ich Andrew falsch einschätze. Dass er schon Gefühle hätte.“
Dem würde Nick ohne Weiteres zustimmen. „Okay“, sagte er schließlich. „Ich bringe Ihr Gepäck hinein und dann mache ich uns eine Tasse Tee.“
Rhiannon lächelte schwach. „Eine Tasse Tee?“
Nick zuckte die Achseln. Etwas anderes war ihm so schnell nicht eingefallen.
Erstaunlicherweise nickte sie zustimmend. „Tee … wäre schön. Edie macht mir auch immer Tee.“
Mit Edie verglichen zu werden, fand Nick jetzt etwas weit hergeholt, aber irgendwie machte es ihn auch stolz.
Er trug Rhiannons Koffer hinein und setzte das Teewasser auf. Dann ging er schnell hoch ins Bad, schrubbte sein Gesicht und zog sich ein sauberes T-Shirt an. Er wünschte sich, Rhiannon würde wieder verschwinden, gleichzeitig freute er sich jedoch, sie hierzuhaben. Sie war Edies Schwester. Es war eine Verbindung zu Edie.
Als er die Treppe wieder herunterkam, verließ Rhiannon auch gerade das Bad. Sie hatte sich offensichtlich ebenfalls das Gesicht gewaschen, das plötzlich – ohne Make-up – bleich und verletzlich wirkte.
„Was soll ich denn jetzt machen?“ Sie folgte Nick in die Küche wie ein kleines Hündchen.
Nick goss ihr einen Tee ein und drückte ihr die Tasse in die Hand. „Jetzt trinken Sie erst mal.“
Rhiannon nahm einen vorsichtigen Schluck und kauerte sich dann mit angezogenen Beinen in eine Ecke des Sofas. „Edie wüsste jetzt sicher eine Lösung.“ Wieder fing Rhiannon an zu schluchzen.
Mein Gott, ich bin doch kein Eheberater, dachte Nick. Aber wenn ich Edie wäre, was würde ich jetzt raten?
„Wo ist denn Andrew?“
„Hier!“
Nick drehte sich überrascht um. „Hier? Wo?“
„Bei seinen Eltern. Einen Kilometer entfernt.“ Sie schluchzte auf. „Er will nicht mit mir reden.“
„Haben Sie es denn versucht?“
„N… nein.“
„Na also …“
„Aber er hat gesagt, dass er die Nase voll hat. Dass er sich eine neue Freundin sucht. Dass er mich hasst!“
Das klingt vielversprechend, dachte Nick. „Unsinn!“, sagte er energisch. „Fahren Sie hin und reden Sie mit ihm.“
„Aber …“
„Jetzt hören Sie mir mal genau zu!“ Nick setzte sich neben Rhiannon und sah sie ernst an. „Wenn ein Mann zu einer Frau sagt, dass er
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