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Verzeihen ist immer moeglich

Verzeihen ist immer moeglich

Titel: Verzeihen ist immer moeglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Jakoby
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uns von Leid und Schmerz befreien und werden liebevoller.
    Dabei stellt sich die Frage nach der Authentizität des gelebten Lebens. Wer sich selbst erkennen will, wird häufig von der Schwere der Aufgabe entmutigt, da dieser Prozess uns einerseits mit dem tiefsten Kern unseres höheren Selbst konfrontiert, andererseits aber auch die eigenen Unzulänglichkeiten vor Augen führt. Dieser erhebliche Unterschied zwischen unserem göttlichen Funken und dem Menschen, der wir in Wirklichkeit sind, wird uns dabei sehr deutlich.
    Für viele Menschen stellt sich die Frage »Wer bin ich?« erst angesichts des eigenen bevorstehenden Todes oder in lebensbedrohlichen Situationen, beispielsweise in einer Unfallsituation.
    »Eine Frau fuhr mit ihrem Auto auf der Autobahn, als sie im Rückspiegel einen auf sie zuschießenden Wagen erblickt. Ihre Hände verkrampfen sich um das Steuerrad. Genauso verkrampft hat sie ihr Leben bisher gelebt. Angesichts des bevorstehenden Aufpralls kann sie die Hände jedoch plötzlich loslassen und die Situation annehmen, statt fatalistisch festzuhalten, vertraut sie sich zum ersten Mal im Leben ihrer inneren Stimme an und überlebt den Unfall.«
    Die Konfrontation mit dem Tod ist häufig verbunden mit der Aufhebung aller Ängste, die uns normalerweise blockieren oder mutlos machen und uns hindern, notwendige Dinge in unserem Leben zu verändern. Wir halten gerne fest am Gewohnten und verkrampfen uns buchstäblich, um Veränderungen und den damit verbundenen Herausforderungen aus dem Weg zu gehen.
    Wer sind wir, was ist die Rolle, die wir im Leben spielen? Bin ich mein Körper? Bin ich der Lehrer, der Anwalt, der Schriftsteller, oder bin ich die Krankheit, die mich heimsucht? Sind wir gar die Summe der Fehler unseres Lebens, oder sind wir weitaus mehr als unser kleines Erden-Ich, das verstrickt ist in seine alltäglichen Egomachtspiele, seine Wünsche, Begehrlichkeiten und Leidenschaften? Sind wir unsere Beziehungen, sind wir Vater, Mutter oder Tochter?
    Die Bedeutung des Bewusstseins
    Es ist wichtig, sich mit diesen Fragen ernsthaft auseinanderzusetzen, um seinem höheren Selbst auf die Spur zu kommen. Sie enthalten eine Spur, die uns in unser tiefstes Innerstes führt. Berichte über Nahtoderfahrungen sind voll von Informationen darüber, dass wir in Wirklichkeit eine ewige Geistidentität sind, ausgestattet mit dem derzeitigen Erden-Ich. Dadurch werden die Illusionen darüber und die vielen Rollen, die wir im Leben spielen, hinfällig.
    Die Erlebenden einer Nahtoderfahrung befinden sich in einem erweiterten Bewusstseinszustand und erleben gleichzeitig eine Kontinuität ihres Ichs. Das subjektive Ich ist der Filter jeglicher Wahrnehmung.
    Bewusstsein hat weder Anfang noch Ende und existiert außerhalb des Körpers. Es ist weder an Raum noch Zeit gebunden und deswegen nichtlokal. Wenn die engmaschige begrenzte Körperwahrnehmung sich bei so einer Erfahrung in das allgegenwärtige Überbewusstsein erweitert, erkennen viele, dass es ein Bewusstsein hinter unserer Erdenpersönlichkeit gibt. Ein Mann drückte das einmal so aus:
    »Mir wurde klar, dass Leben Bewusstsein ist, dieses Bewusstsein, das hinter unserer Persönlichkeit steht, war immer da und wird immer sein.« 1
    Ein Mann berichtet mir kürzlich in einem Seminar:
    »Ich erinnere mich deutlich, dass eine mir unbekannte Kraft mein Ich-Bewusstsein aus dem Körper zog. Dabei konnte ich alles sehen und hören, was an der Unfallstelle war. Am meisten erstaunte mich, dass meine Ich-Wahrnehmung völlig intakt war, obwohl ich schwer verletzt an der Unfallstelle lag. Doch das ließ mich völlig unberührt. Ich war nicht die irdische Persönlichkeit mit ihren Sorgen und Ängsten, ich war nicht länger der Ehemann oder Vater, sondern eine höhere, umfassendere Form meines Ichs. Ich erkannte, dass ich ein ewiges Wesen bin.«
    Alles im sichtbaren und unsichtbaren Universum ist Bewusstsein, in das wir immer eingebunden sind, aus dem wir kommen und in das wir nach unserem Tod zurückkehren. Das wahre Ich ist ein Aspekt des Überbewusstseins; es ist der unverkörperte, unbegrenzte Aspekt der menschlichen Persönlichkeit, der als höheres Selbst bezeichnet wird. Dieses Selbst will erkannt und gelebt werden. Wer damit in Einklang ist, fühlt sich geborgen und geliebt.
    Die Konfrontation mit dem Tod
    Im Sterben werden viele Menschen sich ihres innewohnenden schöpferischen und liebevollen Potenzials zum ersten Mal bewusst. Sie erkennen, wie ihr Leben hätte sein

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