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Verzeihen ist immer moeglich

Verzeihen ist immer moeglich

Titel: Verzeihen ist immer moeglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Jakoby
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und den tief sitzenden Ängsten erreicht werden. Dabei haben wir immer die Wahl zwischen Liebe und Angst! Wer sich ein Leben lang dem Mainstream des Lebens oder des Alltags anpasst, vergisst, dass er ein individuelles, unverwechselbares Wesen ist. Der Strom des lebendigen Geistes befreit von den Anhaftungen dieser Welt, die uns allzu oft im Wege stehen, unser Leben voll auszuschöpfen und das eigene Ich-bin-der-ich-bin zu leben. Viele sind in ihren Rollen erstarrt und ein Leben lang nur damit beschäftigt, die Erwartungen anderer zu erfüllen.
    »Monika tat stets das, was ihre Familie und andere von ihr erwarteten: Sie heiratete, zog drei Kinder auf und opferte sich für Mann und Haushalt auf. Sie ließ sich tyrannisieren und nahm alles hin, ohne sich dagegen aufzulehnen. Als ihr Mann ein Pflegefall wurde, betreute sie ihn klaglos über viele Jahre. Nach seinem Tod wollte sie ein neues Leben beginnen, doch dann erkrankte Monika an Krebs. Sie erkannte viel zu spät, dass es das Wichtigste im Leben ist, sich selbst treu zu bleiben und sich niemals von dem abbringen zu lassen, was man eigentlich will.«
    Gesellschaftliche Auswirkungen
    Die extreme Zunahme von Depressionen jeder Art und dem viel zitierten Burn-out-Syndrom ist Ausdruck einer tief greifenden gesellschaftlichen Tendenz, an den eigenen inneren Bedürfnissen vorbeizuleben, um irgendwann nur noch im Außen zu funktionieren. Das erzeugt einen immensen Druck, der eine weitere Entfremdung nach sich zieht und die Lebensängste, die durch permanente Anhaftungen an äußere Rollen verstärkt werden, eskalieren lässt, bis die Betroffenen diesem Druck nicht mehr standhalten können. Wenn die Menschen erkennen würden, dass das Wichtigste im Leben ist, offen und authentisch zu sein, könnten sie ihre Lebenswirklichkeit positiv verändern.
    Wir neigen dazu, den Herausforderungen und Problemen aus dem Weg zu gehen und selbst in der eigenen Familie beispielsweise Depressionen schönzureden oder abzudeckeln. Wir nehmen Erschöpfungszustände, Apathie oder Einsamkeitsgefühle, die darauf verweisen, dass jemand nicht mehr funktionieren kann, oft nicht ernst. Stattdessen erwarten wir, dass der andere seine äußere Rollen als Vater, Mutter, Freund oder was auch immer erfüllt. Erst wenn ein tatsächlicher Totalzusammenbruch erfolgt, zerbrechen auch die Illusionen einer heilen Welt.
    Wer an seinem schöpferischen Potenzial vorbeilebt und glaubt, dass nur im Außen Erfüllung und Liebe zu finden sind, hat sich abgeschnitten von wirklicher Kraft und Freude. Der Mensch neigt dazu, auf das Vergängliche zu bauen, statt das Ewige, das Unwandelbare im Hier und Jetzt des Lebens zu suchen und in seine Person zu integrieren.
    Die Problematik der Polarität
    Die polaren Gegensätze der irdischen Wirklichkeit zwischen Gut und Böse, Aktion und Reaktion, Richtig oder Falsch mauern uns in Strukturen ein, die ein ständiges Verurteilen nach sich ziehen. Das beschwört Konflikte jeder Art herauf, da sich die eigenen subjektiven Erwartungen an der Individualität und der Sichtweise des anderen zwangsläufig reiben werden. In vielen Fällen geht es nur darum, wer recht hat oder nicht. In Wirklichkeit sind es jedoch unsere eigenen Entscheidungen, die das Leben in die Bahnen lenken, die dann als Zufall, Glück oder Schicksal angesehen werden.
    »Peter stellte stets die höchsten Ansprüche, wie etwas zu sein hatte, an sich, aber auch an seine Familie. Sein Sohn Tom, der gerne Musiker geworden wäre, studierte Deutsch und Englisch auf Lehramt. Nach Ansicht Peters schaffe er sich damit eine solide Grundlage, da auch er Lehrer war. Tom jedoch war unglücklich und wurde depressiv. Der Vater ignorierte den Gemütszustand seines Sohnes, bis Tom einen Suizidversuch unternahm. Erst danach war Peter bereit, seine starre Haltung von Richtig oder Falsch und vermeintlicher Sicherheit aufzugeben.«
    Jeder ist sein eigener Herr und sollte sich schon gar nicht in den zentralen Fragen der eigenen Lebensgestaltung von den Erwartungen oder Meinungen anderer bestimmen lassen.
    Die wesentlichen Entscheidungen unseres Lebens beruhen immer auf den Impulsen unseres höheren Selbst. Es geleitet uns an die Wendepunkte und Kreuzungen unseres Lebens, an denen wir stets eine Wahl haben, uns für das zu entscheiden, was richtig für uns ist. Damit übernehmen wir die Verantwortung für unser Leben. Viele Menschen können bestimmte Ereignisse in ihrem Leben nicht annehmen und suchen »Schuldige« im Außen. Wer den Weg der

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