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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Idee.«
    »Welche?«, fragte Marina und drehte sich um.
    »Wir könnten hier oben den Magischen Kreis bilden und Sky in Gedanken rufen«, sagte Flora. »Wenn sie uns im Geist hört, wird sie antworten, und dann wissen wir, wo sie ist und was geschehen ist.«
    »Und wenn sie uns nicht antworten kann?«, fragte Marina.
    »Sky wird uns hören und sie wird mit uns reden. Lass es uns ausprobieren.«
    Marina zuckte mit den Schultern. »Na schön«, sagte sie. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie wir den Kreis ohne Sky hinbekommen sollen.«
    »Wir müssen auf der Hut vor dem Felsling sein«, sagte Flame. »Er könnte jeden Augenblick wiederkommen.«
    »Okay, dann schließen wir unsere Augen eben nicht«, sagte Flora. »Aber lasst es uns trotzdem ausprobieren.«
    Die drei Mädchen fassten sich an den Händen und stellten sich Rücken an Rücken hin.
    »Falls es nicht klappt, weiß ich nicht, was wir machen sollen«, sagte Flame seufzend.
    »Kommt schon, konzentriert euch«, sagte Flora. »Denkt an Sky und ruft sie in Gedanken.«
    »Sagt ihr, dass wir sie brauchen«, ergänzte Flame.
    Marina holte tief Luft, warf den Kopf zurück und brüllte so laut sie konnte in die Dunkelheit hinaus: »S-K-Y!«
    Flame und Flora zuckten erschrocken zusammen.
    »Ich habe damit nicht gemeint, dass wir laut rufen sollen!«, sagte Flora.
    »Nein, aber ich«, erwiderte Marina. Und sie brüllte erneut: »S-K-Y! …«

Eine Hand in der Dunkelheit

    Sky öffnete die Augen. Sie blickte in den pechschwarzen Himmel und schien auf etwas Kaltem und Feuchtem zu liegen. Sie streckte die Hand aus, um zu fühlen, was es war. Gras. Was war passiert?
    Jemand rief nach ihr. Sie konnte hören, wie ihr Name in der Dunkelheit erschallte. Da war es wieder: S-K-Y …
    Sie setzte sich schwerfällig auf, dann rieb sie sich mit dem Handrücken über die Augen. Aufwachen. Ich muss aufwachen, dachte sie. Ich muss mich daran erinnern, was geschehen ist. Aber es gelang ihr nicht. Die Erinnerung war weg, geblieben war nur das Gefühl zu fallen. Ein paar Sekunden lang spürte sie, wie sie durch die kalte Luft in die Tiefe sauste und die Arme ausstreckte. Ich erinnere mich daran, geschrien zu haben. Aber warum bin ich gefallen? Und wo bin ich hinuntergefallen?
    Da war das Rufen wieder. »S-K-Y!« Sky stand auf. Ihre Glieder fühlten sich an wie Blei und schmerzten, als wären sie mit blauen Flecken übersät. Vor ihr ragte Cantrip Towers in der Dunkelheit auf. Die Stimme schien von weit oben zu kommen. Benommen sah sie hoch. Vielleicht war sie vom Dach gefallen – aber warum hätte sie da oben sein sollen? Sky sog die kalte Nachtluft in ihre Lungen. Allmählich begann sie sich wacher zu fühlen und sah die Gesichter ihrer Schwestern vor sich. Sie suchen nach mir, dachte sie. Jetzt hörte sie die Stimmen erneut, aber dieses Mal erklangen sie in ihrem Kopf. »Sky, wir brauchen dich«, sagten ihre Schwestern, und »Sky, wir sind in Gefahr. Komm schnell, wir müssen den Magischen Kreis zum Leben erwecken!«
    Sky legte den Kopf in den Nacken und blickte nach oben. Wir waren auf dem Dach, dachte sie. Und meine Schwestern sind immer noch dort oben. Ich muss da hoch.
    Wieder wurde ihr schwummrig. Ich kann nicht, dachte sie. Es ist zu hoch und ich habe keine Leiter. Ach du Schreck, warum ist alles so verschwommen?
    Sie schloss die Augen und schickte ihre Gedanken auf Wanderschaft. Ihr kam in den Sinn, wie sie auf dem Rasen gestanden und die Arme ausgebreitet hatte. Das war es, dachte sie. Ich habe fliegen gelernt!
    Sky schlug die Augen auf. Ihr Kopf war jetzt klarer, aber der Boden schwankte immer noch etwas unter ihren Füßen. Einen Moment hatte sie das Gefühl, nicht allein auf dem Rasen zu sein – dass jemand in der Nähe war –, aber als sie sich umwandte und nachsah, entdeckte sie niemanden.
    Ich muss aufs Dach. Meine Schwestern sind in Gefahr. Da ist es wieder. Warum habe ich das Gefühl, als sei ich nicht allein? Beobachtet mich jemand in der Dunkelheit? Ich muss mich konzentrieren. Ich muss zum Dach hochfliegen …
    Sie atmete tief durch und versuchte, die Benommenheit abzuschütteln. Nach und nach hörte der Boden auf zu schwanken, bis sie ihn wieder fest unter ihren Füßen spürte. Dann konzentrierte sie sich mit aller Macht auf ihre magische Kraft. Sie konnte es spüren: Sie würde fliegen. Den Kopf in den Nacken gelegt, breitete sie die Arme aus und stellte sich vor, wie sie durch die Luft hinauf zum Dach flog. Mit einem plötzlichen Wuuusch hob sie ab,

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