Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
Vom Netzwerk:
hinten aus, und der mächtige schwarze Körper krachte auf das Dach.
    Ein zischendes, brutzelndes Geräusch drang aus dem Felsling – und mit einem Mal war alles still. Keuchend und mit hämmernden Herzen beäugten Flame, Marina und Flora die Kreatur. Sie warteten voller Angst. Würde der Felsling sich wieder aufrappeln? Doch er blieb reglos liegen, die langen schwarzen Beine verheddert.
    Entsetzt klammerten die Schwestern sich aneinander und brachen in Tränen aus. »Wo ist Sky?«, »Was ist mit ihr geschehen?«, »Sie ist vielleicht tot!«, riefen sie weinend. Vorsichtig näherten sie sich der Brüstung und leuchteten mit ihren Taschenlampen in die Tiefe.
    Nichts. Von Sky war weit und breit nichts zu sehen. Ein Geräusch ließ sie aufschrecken. Der Felsling! Er lebte noch immer. Zuerst zog er seine Beine an den Körper heran, dann machte er Anstalten, sich aufzurichten.
    Die Schwestern schrien entsetzt und sprangen auf die Füße.
    »Aber wir haben ihn doch getötet!«, rief Marina, die rechte Hand ausgestreckt und bereit, dem Wesen erneut die Hölle zu bereiten.
    Flora schickte eine weitere Ladung ihrer bindenden Magie aus. Der Felsling erstarrte und sank einmal mehr zu Boden. Die Mädchen standen steif vor Angst da, aber der Felsling rührte sich nicht mehr – vorerst.
    »Wir sitzen in der Falle«, sagte Flora mit rauer Stimme.
    »Wir müssen ihn zerstören«, sagte Flame. »Wir müssen einfach.«
    »Wie ist er nur so riesig geworden?«, flüsterte Marina und ließ den Lichtstrahl ihrer Taschenlampe über den massigen Körper des Felslings gleiten.
    »Ich weiß es nicht, aber er muss über sehr starke dunkle Magie verfügen«, stellte Flame fest.
    »Wir brauchen Sky«, sagte Flora. »Wir können ihn nur zu viert besiegen.«
    Obwohl die große Höhe ihr eine Heidenangst einjagte, bewegte sich Marina zentimeterweise auf den Rand der Brüstung zu und sah nach unten. »Ich kann nichts erkennen … es ist so dunkel …«
    »Marina, wir müssen uns auf den Felsling konzentrieren«, sagte Flame. »Sonst werden wir alle sterben.«
    »Aber wir können nichts machen!« Marina drehte sich zu ihrer Schwester um. »Und selbst wenn wir ihn zerstören, kommen wir nicht vom Dach runter!«
    »Darüber können wir uns immer noch Sorgen machen, wenn wir mit dem Vieh fertiggeworden sind.«
    Ein weiteres Geräusch der Kreatur ließ Marina so schnell herumfahren, dass sie beinah gestürzt wäre. Während sie darum kämpfte, ihr Gleichgewicht wiederzugewinnen, rappelte der Felsling sich erneut auf.
    »Weg hier!«, rief Flame und packte Marinas Schulter.
    Die drei Schwestern wichen zurück, als der Felsling eine Wolke seines schrecklichen Gestanks ausstieß. Einen Moment bekamen sie kaum Luft.
    »Bedeckt Mund und Nase!«, rief Flame. Hustend und spuckend wichen sie weiter nach hinten.
    »Kommt her, hier lang!«, schrie Flora, die als Erste den Ablauf erreichte, der in der Dachmitte verlief. Dies war die Stelle, an der sie anfangs gestanden hatten, und zumindest konnten sie hier nicht vom Dach stürzen.
    Mit klopfenden Herzen und voller Furcht warteten sie darauf, dass der Felsling ihnen folgte. In der Dunkelheit war alles ruhig.
    »Wo ist er?«, sagte Flame. Sie ließ den Strahl ihrer Taschenlampe hin und her über das südliche Dach wandern.
    »Vielleicht haben wir ihn getötet«, erwiderte Marina hoffnungsvoll.
    Flora holte den magischen Stein aus ihrer Hosentasche. Er pulsierte schnell und strahlte ein trübes gelbes Licht aus. »Das glaube ich nicht«, verkündete sie.
    »Ich kann nicht fassen, dass wir ihn nicht getötet haben«, sagte Marina. »Wenn man bedenkt, welch ungeheure Menge Magie wir auf ihn geschleudert haben …«
    »Aber wo ist er jetzt?«, fragte Flame. »Versteckt er sich?«
    »Vielleicht hat er sich kleiner gemacht«, sagte Flora.
    »Vielleicht sind es ja mehrere«, überlegte Flame.
    »O nein, das halte ich nicht aus!«, rief Marina. »Was sollen wir nur tun?«
    Die drei Mädchen ließen sich auf das Dach plumpsen. Sie waren müde, ihnen war kalt und sie waren außer sich vor Angst. Ihre kleine Schwester war vom Dach gefallen und sie selbst waren einem Gegner ausgeliefert, den sie nicht besiegen konnten.
    »Kann der Stein uns leiten?«, fragte Flame.
    »Ja, aber es wäre sicherer, hier zu warten, bis der Felsling uns aufspürt. Hier haben wir wenigstens einen festen Stand«, erwiderte Flora.
    »Er wird uns schon finden«, sagte Marina.
    »Wir sind hier schließlich die Beute«, stellte Flora fest.
    Flame

Weitere Kostenlose Bücher