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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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seinen Kopf überzog wie ein Helm mit auffälligen Stacheln um Augen und Mund. Corvino ließ sich nicht anmerken, ob ihn die Verwandlung seines Gegners schockierte, doch er schien noch mehr Kraft in seine Angriffe zu legen.
    Nachdem es Erik gelungen war, sechs oder sieben aufeinanderfolgende Attacken irgendwie abzuwehren, wich er verwirrt zurück. Corvino setzte ihm entschlossen nach. Was nun geschah, ging so schnell, dass Janas Augen kaum folgen konnten: Ehe Erik sich versah, hatte Corvino ihn mit einer Finte außer Gefecht gesetzt und stieß auf der Höhe der rechten Schulter durch den magischen Panzer. Jana sah Blut zwischen den schwarzen Schuppen hervorquellen. Sie hörte das wilde Brüllen, mit dem Erik einmal mehr auf Corvino losging, ohne ihn zu treffen. Einen Sekundenbruchteil lang war es, als schlänge sich ein Drachenschwanz um die Füße des Wächters, doch dieser sprang geschickt beiseite und vermied den Sturz.
    Mit jeder Sekunde gewann Corvino weiter die Oberhand. Janas Kehle war wie zugeschnürt. Erik hatte doch Aranox, hatte er das vergessen? Warum hatte er nicht längst seine Magie eingesetzt? Genau mit diesem Schwert hatte Drakul Arion besiegt. Was hinderte Erik daran, jetzt dasselbe zu tun?
    Als hätte Erik Janas Verzweiflung gespürt, schwang er in diesem Moment das Schwert mit beiden Händen nach oben und sagte etwas, das Jana nicht verstehen konnte. Corvino hielt mitten in der Bewegung inne, wie hypnotisiert starrte er auf die Klinge. Etwas Seltsames geschah: Eriks Gesicht verformte sich, bis er, nur wenige Sekunden später, genauso aussah wie sein Gegner. Sein Schuppenpanzer hatte die Farbe von Corvinos Haut angenommen, er glomm in einem sanften rötlichen Schimmer. Der Wächter beobachtete die Verwandlung mit weit aufgerissenen Augen, und nun tauchten auf Eriks Rücken auch noch zwei große Flügel auf. Es war, als sähe Corvino sich selbst als Engel.
    Mit diesen silbrigen Flügeln schwang Erik sich in die Luft und schwebte eine Sekunde lächelnd über seinem Gegner, bevor er erbarmungslos zuschlug.
    Augenblicklich erwachte Corvino aus seiner Erstarrung, überrascht wich er zurück und ging dann sofort zur Verteidigung über, aber seine anfängliche Sicherheit war dahin. Jetzt begnügte er sich damit, die Angriffe abzuwehren, ohne selbst anzugreifen.
    »Alle Achtung«, ertönte eine unglaublich melodische Stimme hinter Jana. »Dein Freund ist wirklich clever. Ich frage mich, wie er darauf gekommen ist… Corvino ist so perfekt, dass das sein einziger schwacher Punkt ist. Gegen sich selbst zu kämpfen, so wie er wäre, wenn er sein Menschsein vollends ablegen würde … Das ist das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann. Ich glaube nicht, dass er siegen wird.«
    Jana fuhr zusammen. Hastig schlossen sich ihre Finger um den Stein, woraufhin die Vision des gegen sich selbst kämpfenden Corvino sofort verschwand. Mit zusammengebissenen Zähnen drehte sie sich auf die andere Seite, um zu sehen, zu wem die Stimme gehörte, doch sie wusste, schon bevor sie die junge Frau sah, wer vor ihr stand: Nieve. »Seit wann bist du hier?«, fragte sie stockend.
    »Schon eine ganze Weile. Ich habe auf dich gewartet.«
    Nieve war sehr blass, der bläuliche Schimmer ihrer Haut ließ ihre Miene noch besorgter erscheinen. »Corvino hat entschieden, euch zu trennen, um euch einzeln zu bekämpfen, und das haben wir getan«, sprach sie in diesem verlockend-singenden Tonfall weiter. »Aber ich glaube, wir alle haben euch unterschätzt.«
    »Ihr habt uns erwartet?«
    »Argo hatte gerade Wache. Als ihr die Höhle betreten habt, hat er uns gerufen. Ich bin froh, dass ihr endlich hier seid.«
    Nieve kniete sich neben Jana und strich ihr mehrmals über die Stirn, ohne sie zu berühren. Janas Schmerzen ließen nach, es gelang ihr sogar, sich aufzurichten.
    »Willst du mich nicht angreifen?«
    Nieve schüttelte sanft den Kopf. »Nein, Jana. Ich bin anders als die anderen Wächter. Ich habe das alles so satt. Ich will endlich, dass es vorbei ist.«
    »Aha. Und warum hast du mir dann nicht sofort geholfen?« Jana blieb misstrauisch.
    »Deine Visionen haben mich abgelenkt. Heru besiegt und Corvino in Schwierigkeiten… beeindruckend. Ihr seid stärker, als ich dachte.«
    »Und wenn es umgekehrt gewesen wäre? Wenn Heru meinen Bruder besiegt hätte, hätte er ihn dann getötet?«
    Nieve zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich. Aber jetzt geht es weder um sie noch um uns beide. Die Hauptsache ist, Alex zu retten. Wir

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