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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Carlotta war zu schwach gewesen. Sie hatte nicht eingreifen können. Außerdem war der Angriff zu überraschend erfolgt. Und nun gab es die Tierärztin Maxine Wells plötzlich nicht mehr.
    Carlotta hatte sich allein in dem Haus befunden. Sie vermisste den Schutz, dafür war die Angst in sie hineingedrungen.
    Sie hatte sich in einer Ecke ihres Zimmers verkrochen und geweint. Es war über sie gekommen, aber dieser Anfall war auch vergangen, und das Vogelmädchen hatte wieder klar denken können.
    Carlotta erinnerte sich daran, was Maxine Wells alles für sie getan und welche Gefahren sie dabei in Kauf genommen hatte. So etwas konnte man nicht vergessen, und Carlotta wusste sehr schnell, dass sie Maxine nicht im Stich lassen konnte. Sie musste etwas unternehmen, wobei sie sich eingestand, dass sie trotz ihres ungewöhnlichen Aussehens und auch einer gewissen Stärke nicht stark genug war, um Maxine selbst zu befreien.
    Sie brauchte Hilfe. Starke Hilfe. Jemand, der nicht lange fragte und sofort handelte.
    Es gab nur wenige Menschen, die das taten und keinerlei Rücksicht auf sich selbst nahmen.
    Einige kannte sie.
    An der Spitze allerdings stand ein Name. Von diesem Mann erhoffte sie sich alles.
    Er hieß John Sinclair!
    ***
    Das Leben hat seine guten und auch seine schlechten Seiten. Ich kannte beide. In diesem Fall sah die Seite des Lebens nicht eben günstig aus, denn die Zeichen standen auf Sturm.
    Das lag an dem Anruf des Vogelmädchens, der mich erreicht hatte. Die Zitterstimme war echt gewesen. Carlotta fürchtete sich wahnsinnig. Es ging um Maxine Wells, die geholt worden war. Entführt. Von einem Unbekannten. Von einem Wesen und zugleich auch von einer Gestalt, die Carlotta nicht hatte identifizieren können. Sie war Zeugin gewesen, nur keine direkte, das jedenfalls hatte sie mir gesagt. Ob es nun stimmte oder ob sie nur durcheinander gewesen war, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls hatten bei mir die Alarmklingeln geläutet, und ich hatte ihr versprochen, zu kommen.
    »Danke, John, danke«, hatte sie noch in den Hörer gehaucht und dabei geweint.
    Ich musste wieder mal nach Schottland. Dabei lag mein letzter Besuch dort nicht lange zurück. Da war es um dieses Frauenhaus gegangen, ein einsames Schloss, tatsächlich aber hatte ich es als Brutstätte des Bösen erlebt, in der durch eine schreckliche Voodoo-Magie Menschen zu Zombies hatten gemacht werden sollen.
    Ähnlich wie es mir bei meinem letzten Fall in Berlin passiert war.
    Jetzt dieser Hilferuf!
    Ich hätte mich gern auf Suko verlassen. Der war unterwegs und mit einem anderen Fall beschäftigt. Sir James, mein Chef, hatte mir erklärt, dass er Suko nicht abrufen konnte. Es hing mit einem chinesischen Friedhof zusammen, der geschändet worden war. Da war es für einen Mann wie Suko Ehrensache, dort einzugreifen.
    Also hatte ich mich allein auf den Weg gemacht und leider keinen Flieger mehr bekommen, der Dundee direkt anflog. So hatte ich in Edinburgh landen müssen, um dort einen Wagen zu nehmen, einen Geländewagen der Marke Ford.
    Gegen Abend war ich in Edinburgh gelandet und sofort losgefahren. Auch wenn ich in der Nacht bei meiner Freundin Carlotta eintraf, das spielte keine Rolle. Sie würde sowieso keinen Schlaf finden und auf mich warten.
    Nachdem ich den Flughafen verlassen hatte, stoppte ich am Rand der Straße und holte das Handy hervor. Ich wollte Carlotta Bescheid geben, wo ich mich aufhielt. Es konnte sein, dass ihr das ein wenig Hoffnung gab, auch wenn ich noch einige Zeit fahren musste.
    Es war noch hell, aber das würde sich ändern, denn die Tücher der Dämmerung lagen bereits auf der Lauer. Im Westen war die Märzsonne dabei zu verschwinden. Die graue Wand schob sich immer weiter vor und leckte über den Himmel wie gewaltige Zungen.
    Um diese Zeit streckte der Frühling seine ersten Fühler aus. Davon war hier oben im Norden nichts zu spüren. Ich empfand die Luft als sehr kalt. Es konnte auch am Wind liegen, der aus nordöstlicher Richtung blies.
    Ich kam durch. In Dundee wurde auch abgehoben, aber ich hörte keine Stimme.
    »Hallo«, sagte ich leise.
    Ein schneller Atemzug, der bei mir für eine leichte Gänsehaut sorgte. War etwas passiert?
    »Carlotta?«
    »Du, John!«
    Ich hörte ihr Lachen, aber es klang, als wäre ihr nach Weinen zu Mute. »Himmel, da bin ich aber froh!«
    »Ruhig, Kleines, ruhig.«
    Das war sie nicht. Verständlich. »Bitte, wo bist du?«
    Ich sagte es ihr.
    »Das ist noch weit weg!«
    »Schneller ging es leider

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