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Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Titel: Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hierlassen, beschwor Kait Gabriel. Du bist heute Abend schon einmal fast ums Leben gekommen.
    Gabriel erwiderte nichts. Seine Haltung glich der eines Wolfes, und er war ganz auf Mr. Zetes konzentriert. Kessler, bring sie raus. Ich kümmere mich um den Alten.
    Oh nein!, zischte Robs mentale Stimme. Keiner bleibt hier. Merkst du nicht, dass er uns hier festhalten will? Dabei wissen wir nicht einmal, wo Joyce ist.
    Er hatte recht. Es war womöglich eine Falle.
    »Kommt!«, rief Kaitlyn gleichzeitig mental und
laut, doch da tauchte in der Küche schon eine weitere Gestalt auf. Jemand packte sie an den Armen.
    »Loslassen!«
    Kait trat kreischend mit den Füßen um sich. Schreie klangen ihr in den Ohren. Vor sich sah sie ein wutverzerrtes Gesicht.
    Joyce Pipers glattes blondes Haar war schweiß- und blutverklebt. Über die Wangen zogen sich Striemen getrockneten Blutes. Ihre aquamarinfarbenen Augen blitzten hasserfüllt, der Mund war hässlich verzerrt.
    Oh Gott, sie will mich umbringen. Sie will mich wirklich umbringen. Ich habe ihr vertraut, dabei ist sie völlig wahnsinnig. So wahnsinnig wie Mr. Zetes.
    Jemand zog sie von Joyce weg und schubste sie durch die Küche zur Hintertür. Robs Stimme erhob sich über den allgemeinen Tumult.
    »Renn, Kaitlyn! Los! Rennt alle!«
    Kaitlyn sah sich kurz um und erhaschte einen Blick auf Rob und Gabriel. Sie rangen mit Joyce, und Mr. Zetes kam näher, unterdrückten Zorn im Gesicht. Dann rannte sie los, gefolgt von Lewis und Anna. Erst als sie an der Hintertür war, merkte sie, dass sie ihre Tasche noch in der Hand hatte. Sie stellte sie ab und öffnete die Tür.
    Vor ihr stand Mr. Zetes’ Chauffeur und versperrte ihr den Weg.
    Auf ihn!

    Kaitlyn war sich nicht sicher, von wem der Ruf kam, doch Anna, Lewis und sie griffen gemeinsam an. Es war, als dächten sie plötzlich alle dasselbe, drei Körper ein Geist. Lewis senkte den Kopf und rammte ihn dem Mann in den Magen. Kait schnappte sich die Reisetasche und schleuderte sie dem Chauffeur an den Hinterkopf. Anna versetzte ihm einen Fußtritt gegen das Schienbein. Der Mann stürzte, und die drei rannten los, stolperten zu dem grünen Cabrio, das hinter dem Haus stand.
    Es war Joyce’ Auto, mit dem die fünf schon von Mr. Zetes’ Haus zum Institut zurückgefahren waren. Der Schlüssel steckte noch.
    »Steigt hinten ein«, rief Kaitlyn Lewis und Anna zu und warf ihre Tasche in den Kofferraum. Rob! Gabriel! Kommt raus! Kommt, wir können los!
    Sie stieg ein, machte den Motor an und legte den Gang ein. Sie war keine besonders gute Fahrerin, denn zu Hause in Ohio hatte sie nicht viel üben können. Der Kies spritzte unter den Rädern weg, als sie das Cabrio schwungvoll wendete.
    »Licht … «, keuchte Lewis. Kait tastete nach dem Schalter und legte ihn um. Das grelle Scheinwerferlicht fiel auf den Chauffeur, der schon wieder auf den Beinen war und mitten auf dem Weg stand. Kaitlyn fuhr direkt auf ihn zu. Sie hörte einen Schrei, doch dann schien alles wie in Zeitlupe zu geschehen. Der
Mund des Chauffeurs war aufgerissen. Endlose Millisekunden stand er so da und ließ das Auto immer näher kommen, bis er sich endlich mit einem Hechtsprung in Sicherheit brachte. In diesem Augenblick stürzten Rob und Gabriel durch die Hintertür.
    Einsteigen! Rob und Gabriel sprangen durch die Beifahrertür ins Auto. Gabriel kletterte, während Kaitlyn losfuhr, nach hinten. Kaitlyn wartete nicht, bis sie sich sortiert hatten, sondern gab Gas.
    Schnell, dachte sie, oder vielleicht dachte es auch jemand anders. Schnell, schnell, schnell, schnell.
    Als sie die Straße erreichten, quietschten die Reifen, und das Auto schoss davon, weg von dem lila Haus, dem Zetes-Institut für Parapsychologie.
    Kaitlyn war erleichtert, als sie an Tempo gewannen. Sie überfuhr Stoppschilder, raste mit quietschenden Reifen durch die Kurven. Sie wusste nicht einmal, wo sie hinfuhren. Sie wollte nur möglichst schnell, möglichst weit weg.
    »Kait.« Das war Rob, der neben ihr auf dem Beifahrersitz saß und sich die Aktenmappen an die Brust drückte.
    Er legte ihr eine Hand auf den Arm. Kait.
    Kaitlyns Atem raste. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie waren mittlerweile auf der El Camino Real, der Hauptstraße von San Carlos.
    Kait, ruhig, wir sind ihnen entkommen. Es ist alles in
Ordnung. Seine Finger schlossen sich um ihren Arm, und er wiederholte laut: »Es ist alles in Ordnung.«
    Kaitlyns Atmung beruhigte sich langsam und sie lockerte den Griff um das Lenkrad. »Ist bei euch

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