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voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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peng – genau da kriegte aber ICH eine Ahnung, wer dieser miese Erpresser sein konnte! Oh, diese hundsgemeine Kanalratte!
    Als ich mich von Aua verabschiedete, war ich so was von wütend! Aber ich lächelte Aua trotzdem an. (Vermutlich das erste Mal in meinem Leben.) Und Aua lächelte zurück.
    »Mann, Aua«, sagte ich, »ich bin froh, dass wir uns getroffen haben. Ich wusste das alles ehrlich nicht.«
    »Aber du hast versprochen, mich nicht zu verraten!«, erinnerte mich Aua mit ängstlichem Blick. »Ich will nicht wieder nach Hause und ich will nicht wieder in die Schule!«
    »Aua!«, sagte ich ruhig. »Dieser Kerl wird dich nie wieder erpressen, glaub mir! Dafür wird Gerold Grünberg sorgen, das weiß ich! Der lässt keinen seiner Schüler im Stich! Und mit deinem Zuhause … Tja, mit solchen Sachen kenn ich mich echt nicht so gut aus. Aber ich bin sicher, dass Herr Grünberg auch da eine gute Lösung finden wird. Bestimmt! Du kannst mir vertrauen!«
    Ja, und jetzt stapfe ich gerade über den Marktplatz und kann an nichts anderes mehr denken. Der arme Aua! Wenn wir das nur alles früher gewusst hätten! Natürlich hätten Miri, Lasse, Sophie und ich uns dann viel, viel netter ihm gegenüber verhalten. Und die meisten anderen in unserer Klasse bestimmt auch.
    Nicht zu fassen! Da sucht man den ganzen Tag lang Geheimdienstabenteuer und dann passieren die miesesten kriminellen Sachen direkt vor der eigenen Nase! Oh, ich würde am liebsten sofort hingehen und diesem ätzenden Daniel eine über die Rübe hauen! Dummerweise bin ich aber – genau wie Aua – ein ganzes Stück kleiner als er. Und sich auf so einen ungleichen Kampf einzulassen, das würde auch James Bond nicht riskieren. Nein, den muss sich Gerold vorknöpfen! Und ich bin mir ganz sicher, dass er das auch tun wird!
    Blöd nur, dass ich Aua versprochen habe, niemandem zu verraten, wo er ist. Vielleicht könnte ich Gerold irgendwie dazu bringen, mit uns in den Zirkus zu gehen, und dort könnte Gerold dann hoffentlich ganz zufällig …?
    Nanu? War das da eben Tessa?
    Ich gehe ein paar Schritte zurück und gucke durch die Fensterscheibe in die altmodische Oma-Kaffeestube des Hotels Zum goldenen Hirschen . Tatsächlich! Da sitzt mein Schwesterherz und plappert wie ein Wasserfall, lächelt wie ein beschwipster Kater, schüttelt ihre Lockenschere-Locken bei jedem zweiten Wort, kichert, sobald sie mal nicht redet, und kriecht fast in ihr Gegenüber hinein. Wer ihr Gegenüber ist, kann ich leider nicht erkennen, weil er mit dem Rücken zu mir sitzt. Dass es ein ER ist, ist allerdings nicht zu übersehen. Boh, hat der Kerl jetzt gerade nach Tessas Hand gegrabscht?
    Als ich noch mal genauer hingucke, bemerke ich drei Tische weiter noch jemanden, der beinahe noch entsetzter guckt als ich: Dodo! Wieso, bitte, sitzt die drei Tische weiter?
    Huch, jetzt steht Dodo tatsächlich mit empörtem Blick auf und geht zur Tür. Uuiii, schnell um die Hausecke und verstecken! Gut, sie hat mich nicht gesehen. Mann, die kocht ja! Stapft in Riesenschritten über den Marktplatz. Und hat sich nicht mal von Tessa verabschiedet.
    Ich schaue Dodo verblüfft hinterher. Die beiden streiten sich zwar ab und zu mal, aber nicht sehr oft. Ob Javi abgemeldet ist und Tessa jetzt einen Blonden hat? Ob Javi weiß , dass er abgemeldet ist?
    Aber nein, nein, nein! Da habe ich mir schon mal meine Flossen verbrannt. In Tessas Liebessülze mische ich mich nicht mehr ein. Nein, ich gehe lieber zurück nach Hause und spiele vielleicht noch ein bisschen mit Aurora Verstecken.
    Die wäre übrigens auch ein prima Agentenhuhn geworden! Kann stundenlang irgendwo verborgen hocken und einfach nur still und heimlich beobachten. Total super! Schade nur, dass sie niemandem mitteilen kann, was sie dabei so alles ausspioniert. Ihr tock-tock-tock ist nämlich ne ziemlich hühnerige Geheimsprache. Absolut unknackbarer Code!
    Doch als ich zu Hause ankomme, ist fast niemand da. Aurora und Kenny sind anscheinend zusammen ausgeflattert. Iris und Cornelius sind wohl noch im Krankenhaus. Tessa ist ja unten im Omi-Hotel mit Kichern und Lockenschütteln und Wimpernklimpern beschäftigt. Und wo Livi ist, weiß auch Rema nicht, die als einzige mit Walter Walbohm im Wohnzimmer sitzt und Kaffee trinkt.
    »Kurz nachdem du aus dem Haus gegangen bist, ist ein Brief für dich abgeben worden«, sagt Remi und hält mir einen Umschlag entgegen.
    »Echt?«, frage ich überrascht und gucke auf den Absender. Madame Diamant , steht da in

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