voll im Einsatz
gesagt. (Aber … wer hat denn dann vor einer halben Stunde unten im Bandraum so laut Schlagzeug gespielt, dass man das bis hier oben hören konnte?)
»Olivia?« Cornelius steckt den Kopf zur Tür rein. »Bis du noch im Bett?«
»Nee, ich stehe gerade unter der Dusche«, antworte ich und ziehe mir meine Bettdecke über den Kopf.
Cornelius lacht. »Raus aus den Federn! Heute wird der fünfundsechzigste Geburtstag einer außergewöhnlichen Lady gefeiert!«
Ich lächele ein wenig und strecke zumindest meinen Kopf wieder unter der Decke hervor.
Cornelius hat strahlende Laune. (Müsste die nicht ICH haben? ICH bin doch hier die glücklich Verliebte!)
Ich gönne mir noch zehn Minuten im Bett und denke an Daniel. Jetzt müsste doch etwas Freude aufkommen? Vielleicht wenigstens ein erster klitzekleiner Schmetterling?
Hm.
Dann denke ich an Gregory. An sein Gesicht, als ich gestern mit Daniel wegging und er zurückblieb. An diesen ungläubigen Ausdruck. Gregory guckte fast entsetzt. Und irgendwie war da mehr Schmerz in seinen Augen, als ich je zuvor bei ihm gesehen habe.
Und warum schmerzt jetzt mein Magen noch mehr?
Aber wie wild er Daniel zugerichtet hat! Das war doch echt nicht normal! Ich meine, da kann Gregory doch wohl kaum erwarten, dass ich danach auch noch lieb und nett mit ihm rede. Nee, dass ich ihn einfach links liegen gelassen hab, war ja wohl genau das Richtige!
Als ich aufstehe und aus dem Fenster gucke, fällt mein Blick zufällig auf das Haus nebenan. Ob Gregory schon auf ist? Ob er denkt, dass ich mit Daniel gestern noch …? Dabei hab ich Daniel einfach nur zurückbegleitet und bin dann sofort auch nach Hause. Ach, ich hab keine Zeit, über all diesen Mist noch länger nachzudenken. Rema hat es verdient, dass ich ein bisschen fröhlicher bin an ihrem Geburtstag. (Hat sie eigentlich Sibylle, Gerold und Gregory auch in den Zirkus eingeladen?)
Wenn ich groß bin, werde ich vielleicht doch nicht Meeresforscherin und vielleicht auch nicht Geheimagentin. Vielleicht werde ich Polizistin, natürlich im Kriminaldienst. Ich glaube, das ist gar kein so langweiliger Job. Ich persönlich finde zwar, die schleichen ziemlich wenig herum. (In der Stadt laufen die immer nur ganz normal durch die Gegend. So kann man doch keine Verbrecher jagen oder aufspüren!) Aber wenn ich erst dort arbeite, kann ich denen ja mal freundlich vorschlagen, das zu ändern. Vielleicht könnte ich ein wöchentliches Spioniertraining anbieten?
W ir hatten ein echt tolles Geburtstagsfrühstück! Wir haben Apfeltaschen gegessen (frisch vom Bäcker, superlecker!). Dann haben wir Geburtstagslieder gesungen und Brötchen mit Lachs verspeist und zwischendurch die Rudermaschine ausprobiert (alle außer Tessa) und dann gespielt. Eigentlich wollte Rema so ein Fragekartenspiel spielen, aber Kenny hat sie überredet, Verstecken zu spielen. Damit Hase und Aurora auch mitspielen konnten. Und das – hihihi – haben die beiden auch getan.
Aurora hat sich sogar so supergut versteckt, dass Hase unsere gesamte Garderobe im Flur zerlegt hat, um sie zu finden. (Sie war auf die Hutablage hochgeflattert. Echtes Geheimagentenhuhn-Versteck, hihihi!) Cornelius fing gerade an zu schnauben und zu toben und zu brüllen: »Was macht dieses Hundeviech eigentlich schon wieder bei uns?« Da fiel ihm zum Glück wieder ein, dass heute Geburtstag ist und wir alle gute Laune haben und richtig schön feiern wollen. Deshalb ließ er Hase dann doch weiter mitspielen.
Hase hat letzte Nacht sogar bei uns übernachtet. Henry rief irgendwann vormittags an und fragte, ob Hase uns störe. Aber als Rema antwortete, nein, Hase störe überhaupt nicht, aber Henry solle doch auch herkommen und mitfeiern, sagte Henry, er komme vielleicht lieber ein anderes Mal. Komisch, sonst schlägt Henry nie eine Einladung aus. Besonders nicht, wenn Tessa auch da ist.
Jetzt sind auch noch Sibylle und Gerold da, weil wir nun nämlich endlich losgehen. Zum Zirkus! Juchhu!
Zirkus macht Spaß, aber das wichtigste ist heute natürlich meine Mission. Und die ist sogar richtig geheimagentenmäßig, weil nämlich GEHEIM!
Oh, als Rema uns verriet, dass sie zur Feier des Tages mit uns allen zu einer Sondervorstellung in den Zirkus gehen will, hab ich natürlich HURRA geschrien, weil das das Beste ist, was ich mir hätte wünschen können. So kann ich ganz sicher meine Mission erfüllen! Gerold und Sibylle sind nämlich auch eingeladen. Und gerade Gerold ist sehr, sehr wichtig dafür!
»Wo ist
Weitere Kostenlose Bücher