voll im Einsatz
Gregory?«, hat Kenny gefragt, als die beiden rüberkamen. »Kommt der nicht mit?«
Stimmt. Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Aber man kann natürlich nicht alles andere auch noch bemerken, wenn man gerade mitten in einem wichtigen Auftrag ist. Und wichtig ist jetzt natürlich vor allem, dass GEROLD mitkommt.
»Gregory muss noch Hausaufgaben machen«, erklärte Gerold.
»Hausaufgaben!« Cornelius schüttelte den Kopf. »Muss er die ausgerechnet heute Nachmittag machen, wenn wir alle Geburtstag feiern wollen?«
Doch dann war er still, weil Gerold ihn daraufhin ziemlich merkwürdig ansah. Beinahe vorwurfsvoll. Auf jeden Fall so, dass Cornelius es vorzog, nicht noch weiter nachzufragen.
Nicht mal Livi fragte nach. Sie sagte nur »Aha«, mehr nicht.
Vielleicht ist sie gar nicht mehr so in Gregory verliebt? Wäre bestimmt sowieso das Einfachste. Ist echt kompliziert dieser ganze Liebesmatsch. Außerdem hatte Gregory gestern so eine grottige Laune, dass er uns womöglich noch den ganzen Geburtstag vermasselt, wenn er kommt.
»Ich kaufe auf jeden Fall ein Ticket für ihn«, beschloss Rema in ihrer lieben Art, »vielleicht schafft er es ja noch rechtzeitig, mit den Hausaufgaben fertig zu werden.«
»Ich denke leider nicht, dass er es noch schaffen wird, liebe Renate«, meinte Gerold, »aber er schickt dir auf jeden Fall die besten Glückwünsche!«
»Danke«, antwortete Rema. »Das ist sehr nett, aber … stimmt vielleicht irgendwas nicht mit ihm?«
»Nein, nein«, wehrte Gerold ab, »obwohl es vielleicht doch besser ist, wenn ich auch hierbleibe und ihm Gesellschaft leiste.«
»NEIN!«, schrie ich da natürlich sofort. Wenn Gerold nicht mitkam, würde mir ja mein ganzer Geheimmissionsplan für die Aua-Rettung kaputtgehen!
»Du willst ihm Gesellschaft bei den Hausaufgaben leisten?«, fragte Cornelius verblüfft, der sich jetzt doch wieder traute, den Mund aufzumachen.
Da kriegte er aber noch mal so nen Blick von Gerold, sodass er sofort wieder still wurde.
Genauso still wie Livi. Und still ist Livi immer noch.
Zum Glück aber konnten Rema und ich Gerold davon überzeugen, dass zumindest er unbedingt mitkommen muss.
»Fünfundsechzig werde ich nur einmal!«, hat Rema gesagt.
Und ich hab ihr da aus vollem Herzen zugestimmt. Und deswegen gehen wir jetzt alle zusammen. Kenny und Sinan und Bentje (die beiden sind nämlich auch eingeladen). Und Tessa (die schon seit gestern Abend die ganze Zeit an ihrem Handy hängt und mit Dodo streitet). Und Iris und Cornelius und Livi und natürlich Rema und Walter Walbohm. Und eben Sibylle und Gerold. Und ich.
»Fünfzehn Eintrittskarten bitte«, verlangt Rema jetzt an der Kasse.
Fünfzehn? Ich zähle schnell nach. »Nein, Remi, du hast dich verrechnet! Selbst wenn Gregory noch kommt, sind wir doch nur dreizehn!«
Doch da lächelt Rema und strubbelt mir über die Haare. »Nein, mein Liebes, ich hab mich nicht verrechnet.« Und dann lächelt sie auch Tessa an. »Zur Feier des Tages habe ich mir erlaubt, noch zwei Gäste mehr einzuladen. Die würden hier nämlich sonst fehlen, finde ich, und das wäre doch nicht schön, oder?«
Tessa sieht aus wie ein Goldfisch unter der Dusche. Sie wirkt etwas verwirrt.
»Du, äh … ich ruf dich gleich zurück, Dodo«, brabbelt sie jetzt in ihr Handy. »Ich glaube … Äh, Rema hat gerade gesagt … Ich ruf dich in fünf Minuten an, ja?«
Rema lacht. »Unsinn! Sag ihr lieber gleich, dass sie einfach herkommen soll! Ich fürchte, meine beiden fehlenden Gäste wären mit meiner bloßen Anwesenheit noch nicht rundum zufrieden. Wieso ist Dodo eigentlich nicht gleich mitgekommen?«
Jetzt guckt Tessa wie ein Goldfisch, der einen riesigen, frisch mit Wasser gefüllten Teich vor sich sieht.
»Oh, Rema!« Sie lässt glatt ihr heiliges Handy fallen und fällt stattdessen Rema um den Hals. »Du bist einfach die Aller-Allerbeste!«
Rema kichert zufrieden.
Dann wendet sie sich wieder dem Mann an der Kasse zu. »Also, ich glaube, dann brauchen wir doch sechzehn Karten!«
»Möchten Sie auch Tickets für die Tierschau?«, fragt der Mann. »Sie können sich dort drüben bei den Gehegen und Ställen umschauen, bevor die Vorstellung beginnt. Sie haben noch eine halbe Stunde Zeit.«
»Au ja!«, schreie ich sofort.
Umschauen ist immer gut. Umschauen ist wichtig.
»Ach, ich glaube, Sibylle und ich setzen uns ein wenig hier in die Sonne«, meint Gerold da. »Wir lassen uns dann in der Vorstellung von den Tieren überraschen.«
»NEIN!«,
Weitere Kostenlose Bücher