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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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mir alles zugemutet hast und Gero erst! Eine Schande ist das!“
    Sie öffnete die Wohnungstür und stellte die Koffer in den Hausflur, dann rief sie ihren Hund zu sich. Inzwischen war der Taxifahrer eingetroffen, der die Koffer nach unten trug.
    „Du gehst wirklich?“, fragte Neal fassungslos. Erschüttert sah er in Francis’  Gesicht.
    „Es geht nicht anders“, sagte sie leise.
    „Bitte, bleib bei mir“, bat Neal noch einmal. „Ich werde mich ändern. Ich verspreche es.“
    Zu gerne hätte Francis das geglaubt, doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
    „Dafür ist es viel zu spät“, stellte sie fest und senkte den        Kopf. „Ich kann nicht mehr. Du musst dir jemand anderen suchen,    der diesen Scheiß hier mitmacht. Ich jedenfalls mache es nicht mehr mit.“
    „Geh nicht!“, flehte Neal.
    Francis zog ihren Sohn zu sich und blickte Neal gefasst an.
    „Ich wünsche dir alles Gute. Ich wünsche dir, dass du dein Leben endlich wieder geregelt bekommst. Das hast du dringend nötig, sehr dringend.“
    Mit Tränen in den Augen drehte sie sich um, ging die Treppe hinab. Nicholas folgte artig, wenn auch still schluchzend.
    „Bleib bei mir!“, rief Neal verzweifelt, „bitte!“
    Doch sie antwortete nicht.
    „Lass mich nicht alleine!“, bat Neal lauthals. Wankend trat er ins Treppenhaus, um ihr hinterher zu sehen. „Francis! Bitte! Ich brauch dich doch!“
    Kraftlos klammerte er sich am Treppengeländer fest, erhaschte einen letzten Blick auf seine Schwester und seinen Sohn.
    „Sag mir doch wenigstens, wo du hin willst!“
    Da blieb Francis plötzlich stehen, um ihn noch einmal anzusehen.
    „Zu Jarvis“, sagte sie. „Der kümmert sich wenigstens anständig um mich.“
    Dann verließ sie mit Nicholas das Haus.
     
    Im Taxi griff Francis nach ihrem Handy. Sie schrieb Thilo eine kurze SMS, dann wählte sie Dirks Nummer. Noch immer rang sie mit den Tränen.
    „Dirk? Ich bins …“ Ihre Stimme stockte. Dirk bemerkte sofort ihre Aufgewühltheit.
    „Was ist denn los?“
    „Ich bin auf dem Weg zum Flughafen“, berichtete sie. „Ich kann nicht mehr. Ich habe Neal verlassen. Ich komme nicht mehr mit ihm klar. Ich schaff das nicht mehr …“
    Sie schluchzte auf. Ihren Sohn, der ebenfalls ganz traurig aussah, drückte sie fest an sich.
    „Das ist okay“, hörte sie Dirk sagen. Seine Stimme war wie immer ruhig und einfühlsam. „Du hast genau das Richtige getan“, sagte er. „Ruh dich ein paar Wochen aus, lass es dir gut gehen und mach dir bitte keine Gedanken mehr.“
    Francis biss sich auf die Unterlippe. Es waren genau die Dinge, die sie hören wollte. Sie schloss die Augen und war Dirk unheimlich dankbar. Als sie das Gespräch beendet hatte, stellte sie ihr Handy komplett aus. Niemand sollte sie mehr erreichen können.
     
    Francis’ Worte hallten in Neals Kopf wie ein Todesurteil. Taumelnd trat er vom Treppengelände zurück und lehnte sich an die Wand. Sein Schwindel wurde stärker, ebenso die Übelkeit und die Schmerzen.
    Zudem schien es, als würden ihre Worte seinen Körper durchbohren, seinen Leib zerreißen.
    Seine Kräfte ließen nach. Er sank zu Boden.
    Jarvis! Überall hin, doch nicht zu Jarvis!
    „Nein!“ Neal schloss die Augen, als er an seinen verhassten Stiefbruder dachte. Er riss sich an den eigenen Haaren, bis auch seine Kopfhaut schmerzte.  
    Nervös öffnete er seine Augen wieder. Die innere Hitze, die ihn heimsuchte, schien ihn auffressen zu wollen.
    Was ist bloß geschehen?, hämmerte es in seinem Kopf. Ich bin alleine! Ganz alleine!
    Sie hat mich verlassen. Ich bin alleine. Sie ist bei Jarvis, nicht bei mir.
    Er drehte sich und kroch auf allen Vieren in die Wohnung zurück. Er war nicht mal mehr in der Lage, die Tür hinter sich zu schließen. Sein dürrer Arm reckte sich nach dem Telefonkabel. Als er daran zog, fiel ihm das Telefon genau vor die Füße, doch es war nicht kaputt gegangen.  
    Gero … Francis … Ich bin allein!
    Seine zittrigen Finger wählten hastig eine Nummer. Und die Erleichterung war groß, als er Sams Stimme hörte.
    „Du musst kommen“, flehte Neal, „ganz schnell. Ich brauch was! Sofort! Und mehr … mehr als sonst!“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Die Fortsetzung liefert der vorerst letzte Band der Neal Anderson – Reihe: „Überdosis: Liebe“
     
    Nach zwei Monaten kehrt Francis aus England zurück und muss feststellen, dass sich einiges in ihrer Abwesenheit geändert hat.
    Gero ist aus der Klinik entlassen, und

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