Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)
dieser Quote beigetrieben wird, stehe dem Factoring Unternehmen als Vergütung zu und für den Fall, dass innerhalb von einem Zeitraum von drei oder sechs Monaten weniger als die versprochenen 75% der Forderung beigetrieben werden, wird diese Quote aus den Mitteln der Factoring Firma ausgeglichen, sodass das Unternehmen effektiv jede Forderung für 75% an das Factoring Unternehmen veräußern würde. Zahlbar je nach Vertrag innerhalb von drei oder sechs Monaten. Zu diesem Zweck entwirft die von den Betrügern installierte Factoring Firma nette Webseiten und bunte Prospekte, auf denen mit großen Lettern versprochen wird, jede faule Forderung für 75% des Wertes abzukaufen. Es wird nicht lange dauern, bis sich die ersten Unternehmen auf das nette bunte Prospekt hin melden werden, welches sie in ihrer Tagespost vorfanden. Immerhin sind 75% eine sehr gute Quote und warum nicht die Forderungen, die ohnehin nicht mehr einzutreiben sind, zu diesem Preis verkaufen? Die Betrüger kommen nach dem Telefongespräch in die Firma und erklären das Konzept. Jawohl, sie kaufen und garantieren effektiv 75% der Forderungssumme und haben dafür laut Vertrag entweder drei oder sechs Monate Frist, schon allein, um die jeweiligen Rechtsgrundlagen prüfen und nachvollziehen zu können. Es gäbe ja ansonsten das Risiko Forderungen zu kaufen, die unter Umständen nicht bestätigt seien. Alles klingt professionell, glaubwürdig und das gepflegte und ehrliche Aussehen des Vertreters gibt keinen Anlass zum Zweifeln, das man es hier mit einer seriösen Firma zu tun habe. Gleiche Termine nimmt der emsige Vertreter am selben Tag und in der selben Woche noch in mehreren anderen Unternehmen wahr, die alle die Chance erkennen, ihre Forderungen jetzt zu Geld zu machen, das sie so dringend benötigen. Sind diese Vorarbeiten erledigt und ein ansehnlicher Kundenstamm mit guter Forderungshöhe zusammen gekommen, geht der Betrüger zu Schritt zwei des Betruges über. Dieser Schritt zwei besteht daraus, den Firmen die schriftlichen Angebote zum Forderungsabkauf zu übersenden, die sie bitte mit der genauen Höhe der abzukaufenden Forderung beziffern und beantworten mögen, dass man das effektive Kaufangebot unterbreiten könne. Die angeschriebenen Unternehmen lassen natürlich nicht lange auf sich warten und senden die entsprechenden Angebote um die Forderungssummen erweitert zurück. Den zukünftigen Kaufvertrag konnten diese ebenfalls bereits prüfen und konnten darin die garantierten 75% Auszahlungssumme für sich deutlich erkennen. Der Betrüger prüft jetzt intensiv die eingegangenen Angebote zum Ankauf der Forderungen und sucht sich alle Unternehmen heraus, die Forderungen im Gesamtwert von mehr als 50.000 Euro verkaufen wollen. Da diese Höhe im Wirtschaftsleben nicht wirklich sehr hoch ist, dürften dies nahezu alle der vorher gezielt angeschriebenen Firmen sein. Denn der Betrüger konnte sich im Rahmen der Vorbereitung dieses Betruges im Handelsregister bequem und in aller Ruhe die öffentlich zugänglichen eingereichten Jahresabschlüsse der örtlichen Firmen ansehen und suchte die heraus, die in ihrer Bilanz mehr als 100.000 Euro offene Forderungen auswiesen. Welche Firma lechzt nicht danach, diese Forderungen gegen echte Liquidität einzutauschen und nimmt dafür gern die 25% Abschlag in Kauf? Den geeigneten Anbietern der Forderungen offeriert der Betrüger jetzt, dass man nach erster Sichtung von einer Vertragslaufzeit von sechs Monaten ausginge, so lange wird es dauern, bis die entsprechenden Prüfungen abgeschlossen sind und man demnach die Forderungen dann für diesen Preis von 75% der ursprünglichen Forderungssumme abkaufen könne. Diese First ist auch deshalb notwendig, da die Versicherung der Factoring Firma diese Prüfung vorschreibe, um die rechtliche Situation sicher zu stellen. Allerdings könne diese Frist von sechs Monaten auch auf wenige Tage verkürzt werden, jedoch verlangt dann die Versicherung eine notarielle Abtretung der Forderungen und insbesondere die notariell erklärte Versicherung des Verkäufers dieser Forderungen, dass alle Forderungen aus dem gewöhnlichen Geschäftsverkehr herrühren und aus diesen Forderungen noch keine Zahlungen beigetrieben wurden. Eine verständliche Begründung denken sich die Unternehmer, immerhin liegt ja das zukünftige Risiko der Beitreibung beim Factoring Unternehmen und zudem kennt man ja selbst die Vorschriften der Versicherungen. Warum sollte sich diese Factoring Firma nicht auch
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