Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)
zu investieren, ohne dabei im täglichen Wirtschaftsgeschehen mitreden zu wollen, einige Anfragen von Unternehmen, die dieses Kapitel benötigen. Sei es für Expansion oder um den laufenden Betrieb wieder nach vorn zu bringen; in jedem Fall von Unternehmen, die dankbar dafür wären, einen solchen Investor zu erhalten. Welches Unternehmen sieht in einer solchen stillen Beteiligung nicht einen deutlichen Vorteil gegenüber einem bei der Bank zu besichernden Kredit? Der Betrüger pickt sich die schönsten Anfragen heraus und nimmt interessiert Kontakt auf, um Details zu erfahren. Er besucht die jeweiligen Firmen und hört sich sehr interessiert die Möglichkeiten an. Er sagt dabei, er habe das Geld geerbt und suche nun die Möglichkeit, dieses Geld eben anzulegen, ohne dabei den Weg über Bank oder Sparbuch gehen zu müssen, da er auch aus einem unternehmerischen Umfeld komme. Die Unternehmer erkennen auf das gekonnte Schauspiel des Betrügers hin ihre Chance, einen interessierten und ernsthaften möglichen Geldgeber vor sich zu haben. Der Kontakt wird vertieft und der Betrüger schafft größeres Vertrauen. Bevor er jedoch endgültig investiert, so der Betrüger bei einem der tiefergehenden Besuche, möchte er doch zuvor eine Meinung eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers hören, was der zu den Ertragsaussichten des Investments zu sagen hat. Immerhin möchte man hier solide investieren und verspreche sich auch langfristig, dass das Geld eine Rendite abwirft. Die Unternehmer, die ja von ihrem Betrieb ohnehin überzeugt sind, werden ohne weitere Zweifel der Überzeugung sein, dass der Wirtschaftsprüfer nur das feststellen würde, was sie ohnehin schon längst wissen. Zudem mache die Buchhaltung ohnehin eine externe Steuerkanzlei, wo also sollte das Problem liegen? Der Betrüger sagt in diesem Zusammenhang weiter, dass er selbst von Zahlen zu wenig verstehe, aber einen Wirtschaftsprüfer kenne, mit dem die Familie bereits länger zusammengearbeitet hat, auf dessen Urteil er also besonderen Wert legt. Der potentielle Investor überreicht dem auf das Investment lauernden Unternehmer die Karte des Wirtschaftsprüfers und sagt ihm, er könne es sich ja überlegen und dann bescheid geben. In jedem Fall stelle er, also der Betrüger, jede weitere Alternative zu einem anderweitigen Investment so lange zurück, bis er von dem Unternehmer höre. Denn sein Unternehmen scheint ihm bis zu diesem Zeitpunkt auf den ersten Blick als das bestmögliche Investment. Zudem übergibt der Betrüger dem Unternehmer noch eine vorgefertigte Absichtserklärung und eine Kopie seines Depots bei einer Bank, aus der der Unternehmer bitte doch die Kapitalhöhe bestätigend entnehmen könne und sieht, dass er es mit einem ernsthaften Interessenten zu tun habe. Mit dieser positiven Aussage verabschiedet sich der Betrüger vom Unternehmer und sagt, er sei in den kommenden zwei Wochen in einem Urlaub, er erwarte dann den Bericht des Wirtschaftsprüfers und dann könne man ja die Details und den Vertrag ausarbeiten.
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Der Unternehmer ruft sodann den Wirtschaftsprüfer an, dessen Telefonnummer er der Visitenkarte entnehmen kann, die ihm der potentielle Investor eben überreichte. Der Wirtschaftsprüfer sagt dem Unternehmer, dass er schon von dem Investor wisse, dass er die Bücher der vergangenen Jahre prüfen soll, wobei es weniger um Ertragsaussichten geht, als vielmehr um die Feststellung, dass das Unternehmen solide sei und die Jahresabschlüsse schlüssig und logisch. Also keine Sorge, er geht davon aus, dass wenn die Steuerkanzlei die Arbeit der vergangenen Jahre richtig gemacht habe, die Abschlüsse auch aufschlussreich genug sind und wenige Tage für die Prüfung reichen sollten. Er habe sich zudem die kommende Woche für diese Prüfung frei gehalten, da er darum gebeten wurde. Das klinge ja perfekt, erwidert der Unternehmer, er könne in der kommenden Woche gern kommen und die Unterlagen prüfen. Da gäbe es nur ein Problem, so der Wirtschaftsprüfer, wer denn für die Kosten für die Prüfung aufkomme. Denn der mögliche Investor sagte ihm, die Prüfung veranlasse der Unternehmer da er ja auch die Beteiligung wolle, also trage er auch die Kosten. Der Unternehmer zögert nur kurz, erkennt dann aber die suggerierte Logik, dass es ja stimmt, dass er die Beteiligung sucht und so auch die Voraussetzungen schaffen müsse. Kein Problem, er werde die Kosten tragen, sagt der Unternehmer zu. Man verständigt sich darauf, dass der
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