Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)
erteilte und bedrohte, fühlen Sie sich nur in diesem Vorurteil bestätigt. Ein Urteil, dass also bereits in Ihrem Kopf vorhanden ist und von dem Sie immer wussten, dass es wahr wäre. Jetzt haben Sie die Bestätigung und sind ein "Bruder im Geiste" für diesen Betrüger. Natürlich können Sie diesen Mann, dem so übel mitgespielt wurde, nicht ohne Hilfe stehen lassen und spätestens als er sagte, dass er wenigstens das Geld wieder bräuchte, das er zuvor eingewechselt habe, da sonst seine Frau einen Aufstand macht, wird bei Ihnen der letzte Impuls gegeben, diesem Mann zu helfen. Vorurteil drei kommt zum Tragen: Das Vorurteil, dass Ehefrauen den Männern gern alles verbieten, was Spaß macht. In dem Fall das Spielen. Haben Sie an jenem Abend an dem Sie nicht einschlafen konnten, da das Jet Lag der Zeitverschiebung Sie quälte und an dem Sie sich entschlossen, noch einmal ein wenig am Las Vegas Boulevard spazieren zu gehen nicht auch Ihrer auf dem Hotelzimmer bleibenden Frau versprechen müssen, nicht zu spielen? Deshalb verstehen Sie nur zu gut die prekäre Lage, in der der arme Mann steckt, wenn er seine Chips nicht wieder zurück in Bargeld tauschen kann. Doch da trotz allem Verständnis diese "geistige Verwandtschaft " nicht ausreichen würde, um Sie dazu zu bewegen, Ihre Brieftasche als Sicherheit bei dem Mann zu lassen, musste er noch einen Knopf bei Ihnen drücken. Den Knopf, der bei uns das dritte Beispiel dafür ist, warum Betrug noch immer so zahlreich anzutreffen ist. Es ist der Knopf, einen Wunsch wahr werden zu lassen. In dem vorliegenden Fall ist der Wunsch ein Gefühl. Nämlich das Gefühl, einmal mit so viel Geld im Casino am Spieltisch zu sitzen und mit hohen Chips mitzumischen, mit den großen Spielern. Ihre eigene Urlaubskasse würde das nicht zulassen und zudem wacht Ihre Frau mit strengen Augen darüber, dass das Geld nicht etwa für Spielen ausgegeben wird, sondern vielmehr für Showtickets oder zum schick Essen gehen verplant ist. Sie will David Copperfield ansehen, Sie würden viel lieber hundert Dollar am Pokertisch einsetzen... Doch dieser Mann bietet Ihnen an, dass Sie genau das tun können. Er ermöglicht Ihnen, nicht nur mit seinen Chips einige Hände Black Jack zu spielen, um später beim Umtauschen der Chips in Bargeld nicht aufzufallen, er verspricht zudem eine stattliche Provision, mit der sie noch am selben Abend spielen könnten und selbst wenn Sie verlieren würden, niemand würde es bemerken. Denn die Urlaubskasse bleibt unangetastet. Kurzum, die positive Erwartungshaltung, diesem Mann diesen Gefallen zu tun, um den er Sie bat, ist hiermit geweckt und was sollten Sie verlieren? Noch immer sind wir in unserer Analyse vor dem Zeitpunkt , in dem er Ihnen die Chips in die Hand drückt. Sie wollen ihm jetzt diesen Gefallen tun. Ja, sie sehen es sogar als lukratives Geschäft für sich an und sind in freudiger Erwartung. Einige Hundert Dollar von denen Ihre Frau nichts weiß und die Sie einfach verspielen können. Doch selbst wenn Ihnen spielen nicht liegt, dann immer noch einige Hundert Dollar, mit denen Sie für sich und Ihre Frau ein romantisches Abendessen buchen können, einen teuren Ausflug oder einen der begehrten Helikopterrundflüge über den abendlichen Las Vegas Strip, der Ihrer Frau bis dahin zu teuer vorkam. Für so viel Geld müssten Sie einen halben Monat arbeiten und dieser Mann bietet es Ihnen für wenige Minuten Aufwand. Klasse Geschäft! Sie sind jetzt also in der Phase, in der Sie erkennen, dass es für Sie eigentlich ein Vorteil ist und dieser Gefallen für Sie einen viel größeren Vorteil bietet. Sie wollen dieses Geschäft jetzt machen, denn Sie erkennen, dass es sich lohnt. Der Betrüger hat es geschafft, Sie so umzupolen, dass Sie es jetzt sind, der sich diese Chance nicht entgehen lassen möchte. Er hat die Pole so vertauscht, dass es zu Ihrem Geschäft geworden ist. Als Sie dann nach einer Sicherheit für das Anvertrauen eines solchen kleinen Vermögens gefragt werden und aus erstem Impuls Ihren Ausweis herausgeben, erkennen Sie bei der Argumentation des Betrügers das Problem, dass deutsche Personalausweise tatsächlich in Amerika eine Besonderheit darstellen. Als man dann gemeinsam auf die Idee kommt, die Brieftasche so lange zu verwahren stimmen Sie zu. Was sollten Sie verlieren? Das in der Brieftasche befindliche Geld ist selbst zusammen mit dem Verfügungsrahmen der Kreditkarten noch immer weniger als der Betrag, den Sie bereits als Chips in der Hand
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