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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Männer haben als dich.
    Er öffnete seine Augen und ging hinaus und zum Becken hinter der Station, wo die nichtmenschliche Welt der Delphine begann.
    Als er anlangte, fand er, daß Kastor und Pollux zurückgekehrt waren. Ihr Becken war offen, mit freiem Zugang zu den offenen blauen Wassern der Karibischen See. In der Anfangszeit der Forschungsstation hatten sie die Delphine wie andere gefangene Wildtiere eingesperrt. Die Tiere waren in einem großen, betonierten Meerwasserbecken gehalten worden. Erst später, als die Arbeit in der Station auf ein Problem gestoßen war, das Knight »Umweltbarriere« genannt hatte, wurde die Idee geboren, das Becken zum Meer zu öffnen, damit die Delphine, mit denen sie arbeiteten, bleiben oder die Station verlassen konnten, wie sie es wollten.
    Sie waren fortgeschwommen – aber sie waren zurückgekehrt. Nach einiger Zeit waren sie endgültig verschwunden. Aber seltsamerweise waren von Zeit zu Zeit wilde Delphine gekommen, ihren Platz einzunehmen, so daß es in der Station fast immer Delphine gab.
    Kastor und Pollux waren das letzte Paar. Sie waren vor ungefähr vier Monaten aufgetaucht, nachdem ein einzelner Delphin, der die Station bis dahin frequentiert hatte, weggeblieben war. Frei und unabhängig, waren sie überaus willig zur Zusammenarbeit gewesen. Aber die Barriere war nicht durchgebrochen worden.
    Nun glitten sie in spielerischen Figuren durch das dreißig Meter lange Becken, über-, unter- und nebeneinander, wobei ihre fast identischen, zweieinhalb Meter langen Körper sich beinahe, aber nie wirklich berührten. Die Tonaufzeichnung zeigte, daß sie im Ultraschallbereich zwischen achtzig und hundertzwanzig Kilohertz miteinander sprachen. Ihre Bewegungen im Wasser faszinierten ihn um so mehr, je länger er sie beobachtete. Sie waren von regelmäßiger Abfolge, und rituell wie ein Tanz.
    Er setzte sich und legte die Kopfhörer an, die mit den Unterwassermikrophonen an beiden Seiten des Beckens verbunden waren. Durch ein eigenes Mikrophon konnte er über Unterwasserlautsprecher zu ihnen sprechen, und das tat er jetzt, aber sie ignorierten seine Frage nach dem Sinn ihrer Bewegungen und schwammen weiter ihre Figuren.
    Das Geräusch von Schritten hinter ihm ließ ihn aufmerken. Er sah Jane Wilson die Betontreppe von der Station herunterkommen, begleitet von Pete Adant, dem Stationsmechaniker.
    »Da ist er«, sagte Pete, als sie am Fuß der Treppe waren. »Ich muß jetzt umkehren.«
    »Danke.« Sie gab Pete das gleiche Lächeln, das Mal zuvor so verwirrend gefunden hatte. Pete wandte sich um und stapfte die Treppe hinauf. Sie kam langsam näher und blickte neugierig ins Becken.
    »Störe ich?« fragte sie.
    Er nahm die Kopfhörer ab. »Nein. Ich kriegte sowieso keine Antworten.«
    Sie betrachtete die zwei Delphine bei ihrem Unterwassertanz. Bei jeder Wendung der elegant gleitenden Körper entstanden kleine Wirbel an der Oberfläche.
    »Antworten?« sagte sie. Sie lächelte ein wenig unsicher.
    »Wir nennen sie Antworten«, sagte er. »Manchmal können wir Fragen stellen und kriegen Antworten.«
    »Sinnvolle Antworten?«
    »Manchmal. Sie wollten mich wegen etwas sprechen?«
    »Wegen allem«, sagte sie. »Es scheint, daß Sie der Mann sind, mit dem ich sprechen muß – nicht Brayt. Er schickte mich zu Ihnen. Soviel ich verstanden habe, sind Sie derjenige mit der Theorie.«
    »Theorie?« sagte er wachsam, während ein Unbehagen sich in ihm ausbreitete.
    »Die Idee, dann«, sagte sie. »Die Idee, daß eine interstellare Zivilisation, sollte es eine geben, darauf warten könnte, daß die Bewohner der Erde sich qualifizieren, bevor sie mit ihnen Verbindung aufnimmt. Und daß dieser Test nicht ein technologischer sein könnte, wie etwa die Entwicklung eines überlichtschnellen Antriebs, sondern ein soziologischer ...«
    »Wie das erlernen der Kommunikation mit einer fremden Rasse – einer Rasse wie derjenigen der Delphine«, unterbrach er sie rauh. »Hat Corwin Brayt Ihnen das erzählt?«
    »Ich hörte davon, bevor ich zu Ihrer Station kam«, sagte sie. »Allerdings hatte ich gedacht, es sei Brayts Theorie.«
    »Nein«, sagte Mal. »Es ist meine.« Er blickte sie mißtrauisch an. »Sie lachen ja nicht.«
    »Sollte ich lachen?« sagte sie. Sie verfolgte aufmerksam die Bewegungen der Delphine. Plötzlich empfand er eine unvernünftige Eifersucht, daß die zwei ihre Aufmerksamkeit fesselten; und die Emotion stachelte ihn zu etwas an, das er sonst nicht gewagt hätte.
    »Fahren Sie mit mir

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