Vorstoß ins Niemandsland
wird Sergeant Darren das Kommando übernehmen. Bis dahin geben Sie die Anweisungen.«
»Sir, ich …«
»Ich dachte, es käme Ihnen entgegen, selbst die Prioritäten bei der Untersuchung des Xabong-Schiffs festlegen zu können.«
»Natürlich.«
Oder scheuen Sie in Wahrheit die Verantwortung? , setzte Commander Leslie noch eine Frage in Gedanken hinzu.
Er wandte sich an Soldo.
»Sie haben bis auf weiteres das Kommando, I.O.«
Wenig später wurden zwei von insgesamt drei Beibooten der STERNENFAUST aus ihren Hangars ausgeschleust. Die L-1, geflogen von Pilot Ty Jacques, war mit einem Außenteam bemannt, das unter dem Kommando von Commander Leslie stand und dem neben Fähnrich Catherine Black auch noch eine Einheit von vier Marines unter dem Kommando von Corporal Jason Tantor angehörte.
Das zweite Außenteam flog mit der Landefähre L-2, in der Pilot Moss Triffler an der Steuerkonsole saß. Neben Bruder Patrick nahmen auch Fähnrich Robert Mutawesi, Dr. Miles Jennings sowie eine ebenfalls vierköpfige Marines-Truppe unter dem Kommando von Sergeant Saul Darren teil.
Die Aufgabe von Dr. Jennings war es, die geortete Lebensform zu untersuchen, denn er war nicht nur Schiffsarzt, sondern daneben auch Spezialist für Exomedizin und -biologie.
Jeweils zwei der Marines, die beide Gruppen begleiteten, verfügten über raumtaugliche, schwere Kampfanzüge, während die anderen lediglich mit leichter Panzerung, Gauss-Gewehren und Nadlerpistolen ausgerüstet waren.
Ty Jacques landete die L-1 sicher neben dem Wrack des Kridan-Schiffs, bei dem es sich vermutlich um ein Beiboot der inzwischen vernichteten KRALLE DER GLÄUBIGEN unter dem Kommando von Tan-Balo handelte.
Nachdem die äußeren Bedingungen ortungstechnisch überprüft worden waren, gingen zunächst Anderson Aguirre und Aron Wong, die beiden Marines mit den schweren Panzeranzügen, hinaus in die eisige Schneelandschaft.
»Die Temperaturen sind mit minus dreißig Grad Celsius ja richtig schnuckelig warm!«, meldete Anderson Aguirre über Helmfunk.
»Gemessen an den hiesigen Verhältnissen haben Sie durchaus Recht!«, kommentierte Commander Leslie.
»Jedenfalls ist alles in Ordnung«, ergänzte Aron Wong. »Der Rest der Crew kann ins Freie treten.«
»Keinerlei Kridan-Lebenszeichen?«, vergewisserte sich Leslie.
Aguirre bestätigte. »Die Scan-Ergebnisse entsprechen in dieser Hinsicht jenen, die wir aus dem Orbit über die Sensoren gewonnen haben.«
Die Crew passierte die Außenschleuse der L-1. Pilot Ty Jacques wurde dazu abkommandiert, in der Fähre zurückzubleiben und permanenten Funkkontakt sowohl mit der L-2 als auch mit Lieutenant Commander Soldo auf der STERNENFAUST zu halten.
Abgesehen von Aguirre und Wong trugen alle Mitglieder des Landeteams Spezial-Thermokleidung, wie man sie für den Einsatz in arktischer Kälte benötigte.
Die Gruppe ging auf das kridanische Wrack zu, das bereits von den Ortungsgeräten abgescannt wurde.
»Es gibt mehrere, bis zu dreißig Zentimeter große Öffnungen in der Außenhülle«, meldete Fähnrich Black. »Als ob etwas von außen eingedrungen ist …«
Die Außenschleuse des Beibootes stand offen.
Von Schnee bedeckt und auf den ersten Blick nicht sichtbar, fanden sie das blanke Skelett eines Kridan, der offenbar in heller Verzweiflung ins Freie gelaufen war. Von der Kleidung waren nur noch Fetzen vorhanden.
»Machen Sie eine Meldung an die STERNENFAUST und an die Crew der L-2!«, wies Leslie Fähnrich Black an.
»Ja, Sir«, flüsterte die junge Frau tonlos.
Der grausige Anblick hatte ihr den Atem verschlagen. Aber das war noch nichts gegen das, was sie im Inneren des Schiffs vorfanden …
Etwa zur gleichen Zeit landete Pilot Moss Triffler die L-2 in der Nähe des Xabong-Raumschiffwracks.
Eine sichtlich schockierte Catherine Black berichtete unterdessen über Funk, was die Crew um Commander Leslie in dem kridanischen Raumschiffwrack vorgefunden hatte.
»Wir versuchen jetzt, die Datenspeicher zu sichern und herauszufinden, was mit der Mannschaft geschehen ist«, erklärte Black. »Passen Sie auf sich und Ihre Leute auf, Bruder Patrick.«
»Seien Sie ebenfalls vorsichtig!«
Bruder Patrick ging vorschriftswidrig als Erster ins Freie und musste sich dafür von Sergeant Darren ein paar markige Worte anhören. Doch der Christophorer wurde von einer unbändigen Neugier getrieben. Er wollte wissen, was es mit dem Xabong-Schiff auf sich hatte – und vor allem interessierte ihn, was auf dem Grund
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