Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
dazu genutzt, mich eingehend mit den Ortungsdaten der Oberfläche von Snowball zu befassen.«
    Wie ruhig muss man innerlich sein, um die Zeit während eines Gefechts dazu nutzen zu können! , ging es Commander Leslie durch den Kopf. Beneidenswert … Aber wahrscheinlich ist es das Beste, sich trotz der brenzligen Situation eine Aufgabe zu suchen, sofern man nicht direkt am Kampfgeschehen beteiligt ist.
    »Es tut mir Leid, Bruder Patrick, aber wir verlassen soeben das System. Was immer Sie mir über die Oberfläche von Snowball zu sagen haben, wird kaum noch Relevanz haben.«
    »Da möchte ich energisch widersprechen, Sir.«
    Leslie atmete tief durch. »So?«
    Auf dem Display verschwand das Gesicht des Christophorers und machte dafür einer Übersichtskarte Platz, die einen Teil der Planetenoberfläche zeigte. Drei Punkte waren markiert. »Hier liegen zwei Wracks von Kridan-Beibooten, von denen eines so gut wie gar keine Signaturen mehr aussendet und das andere soeben erst außer Betrieb gesetzt worden sein kann, da es sogar noch auf dem Infrarotscan zu sehen ist. Allerdings gleicht sich die Temperatur rapide den arktischen Außenbedingungen an.«
    Leslie horchte auf. »Ist das das Kridan-Raumboot, das einen Notruf absetzte?«
    »Das nehme ich an.«
    »Was ist mit der Besatzung?«
    »Ich kann keinerlei Anzeichen dafür entdecken, dass sich noch lebende Kridan an Bord eines der beiden Raumboote befinden. Allerdings gibt es ein drittes Raumschiff auf der Oberfläche. Die Signatur besitzt starke Ähnlichkeit mit den Werten, die wir von Xabong-Schiffen kennen. Dort befindet sich auch eine Lebensform. Ob es sich um einen Xabong handelt, weiß ich nicht, mir scheinen manche der Biozeichen eher für einen Kridan zu sprechen. Allerdings ist unser Wissen über beide Rassen bislang sehr begrenzt. Deswegen würde ich die Wahrscheinlichkeit bei etwa 60 zu 40 zu Gunsten eines Kridan ansetzen.«
    »Es ist aber definitiv nur eine Lebensform?«
    Der Christophorer nickte.
    »Können Sie irgendetwas zum Schicksal der restlichen Besatzungen sagen?«
    »Nein, Sir. Aber vielleicht sollten Sie Ihren Entschluss, das System zu verlassen, noch einmal überdenken, denn erstens hätten wir die einmalige Chance, Kridan-Technik zu untersuchen und eventuell sogar den Inhalt der Datenspeicher zu übernehmen, und zweitens befindet sich unterhalb des Xabong-Schiffs der Ursprung jener seltsamen Impulse, von denen wir inzwischen wissen, dass sie eine fünfdimensionale Komponente enthalten.
    Captain, irgendwo auf dem Grund des Ozeans liegt etwas, wonach die Xabong gesucht haben. Und vielleicht auch die Kridan!«
    Auf der Brücke herrschte einen Augenblick lang Stille. Commander Leslie wandte sich an Soldo. »Ihre Meinung, I.O.?«
    »Die Möglichkeit, Kridan-Beiboote untersuchen zu können, ist wahrscheinlich einmalig. Wir sollten sie nicht ungenutzt verstreichen lassen … Was den Ursprung dieser ominösen Impulse angeht, sehe ich derzeit keine Priorität.«
    Commander Soldo wandte sich an Barus. »Ihre Einschätzung, Lieutenant?«
    »Das Risiko ist vertretbar. Außerdem hätte dann die Techniker-Crew die Möglichkeit, das Schiff wieder einigermaßen instand zu setzen.«
    »Allerdings brauchen wir jemanden aus der Techniker-Crew im Landeteam«, stellte Bruder Patrick über die Kom-Verbindung fest. »Da ich annehme, dass der L.I. hier gebraucht wird, ist das eine Aufgabe für Fähnrich Black.«
    Commander Leslie schmunzelte. »Sie haben eine gewisse Neigung, meine Entscheidungen vorwegzunehmen, Bruder Patrick.« Oder erahnt er sie im Voraus?
    »Entschuldigen Sie, Captain. Aber die Zeit drängt.«
    »Wir werden zwei Landeteams in den Einsatz schicken«, erklärte Leslie. »Das eine wird unter meinem Kommando stehen und das Kridan-Wrack untersuchen, bei dem die Signaturen noch einigermaßen anmessbar waren. Ein zweites Landeteam steht unter Ihrem Kommando, Bruder Patrick. Sie werden sich das Xabong-Schiff vornehmen. Die mögen uns freundlich gesonnen sein und sich sogar als Verbündete betrachten, aber ich wüsste schon ganz gerne, was sie hier eigentlich zu suchen hatten.«
    »Sir, ich war bis jetzt der Auffassung, nicht Teil der Star-Corps-Hierarchie zu sein«, erwiderte Bruder Patrick.
    »Das sind Sie auch nicht.«
    »Wie können Sie mir dann ein Kommando übertragen?«
    »In diesem Fall schon, schließlich handelt es sich nach allem, was wir voraussehen können, nicht um eine militärische Mission. Falls dieser Aspekt in den Vordergrund treten sollte,

Weitere Kostenlose Bücher