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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Männern warfen den Anker.
    Gleichzeitig brachen überall in der näheren Umgebung Löcher im Eis auf, zahllose Vielbeiner sprangen an die Oberfläche und fletschten die Beißwerkzeuge. Eine ätzende Substanz tropfte auf das Eis und ging zischend eine Reaktion ein.
    »Es würde mich nicht wundern, wenn diese Biester für den Tod der Xabong verantwortlich sind«, meinte Dr. Jennings.
    »Sollen wir sie abschießen?«, fragte Sergeant Darren. »Es sind zwar viele, aber ein gesteuerter Partikelstrahl aus einer Nadlerpistole …«
    »Nein, lassen Sie das!«, widersprach Bruder Patrick.
    »Aber … warum?«
    »Tun Sie einfach, was ich sage, und warten Sie ab!«
    »Mit Verlaub, ich …«
    »Sehen Sie doch«, rief Bruder Patrick geradezu beschwörend. »Bemerken Sie nicht, wie koordiniert diese Vielbeiner sich bewegen? Das kann alles kein Zufall sein.«
    Von einem der Eissegler stieg nun eine Delegation der Einheimischen herab.
    Das sind Menschen , durchzuckte es Bruder Patrick im ersten Moment.
    Sie näherten sich. Dr. Jennings führte mithilfe seines Medo-Scanners eingehende Untersuchungen durch. »Biologisch betrachtet sind es J'ebeem. Daran kann es nicht den geringsten Zweifel geben.«
    »Wir wissen, dass das Reich der J'ebeem einst sehr viel größer war, als es heute der Fall ist«, sagte Bruder Patrick. »Vielleicht handelt es sich um eine vergessene Kolonie, deren Bewohner in ihrer technologischen Entwicklung zurückgefallen sind.«
    »Erstaunlich genug, dass sie auf dieser primitiven Kulturstufe überhaupt überleben konnten, wenn man das Klima bedenkt!«
    »Das wiederum beweist, dass die Kulturstufe keineswegs primitiv sein kann, sondern den Erfordernissen der Umgebung exakt angepasst ist.«
    Die Delegation der Eissegler-Leute trat gemessenen Schrittes auf Bruder Patrick und die anderen Mitglieder des Bodenteams zu.
    In diesem Moment passierte auch Fähnrich Mutawesi die Außenschleuse des Xabong-Schiffs und trat ins Freie. Er blieb wie erstarrt stehen, als er die Szenerie sah, die sich ihm darbot.
    Die Vielbeiner bewegten sich koordiniert – wie an unsichtbaren Fesseln. Sie fletschten die Beißwerkzeuge und erzeugten unangenehm scharf klingende Geräusche.
     
     
    »Willkommen«, sagte der Anführer der Delegation zu Bruder Patrick, der einen leichten Schmerz hinter den Schläfen spürte.
    Was geschieht da? Wende die Techniken an, die du in Saint Garran gelernt hast, um dich geistig zu stabilisieren … Der Christophorer hatte den Translator eingeschaltet, und dieser erkannte die von dem Delegationsleiter verwendete Sprache als J'ebeem-Idiom.
    Bruder Patrick beschlich das Gefühl, dass etwas sein Bewusstsein berührte. Den anderen Crewmitgliedern schien es ähnlich zu gehen. Saul Darren verzog schmerzverzerrt das Gesicht. Robert Mutawesi fasste sich an die Schläfe. Patrick spürte eine weitere Schmerzattacke, dann war es vorbei.
    »Seid willkommen«, wiederholte der Delegationsleiter. Erst als er fortfuhr, machten sich Übersetzungsschwierigkeiten und -Verzögerungen beim Translator bemerkbar. Die These von der degenerierten ehemaligen Kolonie des J'ebeem-Reiches schien sich zu bestätigen …
    Jede Sprache ändert sich im Laufe einer so langen Zeit. Auch das Idiom des Reiches von Ebeem!
    »Ihr seid diejenigen, auf die wir gewartet haben«, fuhr der Delegationsleiter fort. »Mein Name ist Magoon, und seitdem ich die Blitzewerfer der Schnabelträger beherrsche, nennt man mich auch Magoon, den Blitzeschleuderer, Großkapitän des Verbundes der 24 Kältetrotzer, Kapitän des Eisseglers STURMTROTZER und angehender Wegbestimmer des Volkes der J'arakor!«
    J'arakor – um diese Bezeichnung zu übersetzen, reichten die Kenntnisse der J'ebeem-Sprache völlig aus, die Bruder Patrick im Rahmen seines Studiums an der Brüderschule auf Sirius III erworben hatte. J'arakor bedeutete so viel wie Die Söhne von Arakor , was wohl der Name war, den die Einheimischen für Snowball verwendeten.
    Bruder Patrick deutete auf die Vielbeiner. »Es scheint Gefahr von diesen Wesen auszugehen …«
    »Nicht für euch! Wir haben die Bestien unter Kontrolle! Unsere Treiber halten sie mit den Fesseln des Geistes.«
    »Den Fesseln des Geistes?«, echote Bruder Patrick.
    Ein anderer J'arakor mischte sich ein. Er war älter als Magoon. »Sie verstehen uns nicht, weil sie nicht Teil der SEELE ALLER sind!«
    »Wovon sprechen sie?«, fragte Dr. Jennings. »Ist diese SEELE ALLER ihr Gott?«
    »Wenn es sich tatsächlich um J'ebeem-Abkömmlinge

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