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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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erhob sich lautes Palaver. Er hatte gewonnen. Er fühlte sich wie ein Mann, dem beim Würfelspiel mit Karibuzehenknochen der beste Wurf geglückt war.
    »Das ist nicht gut.« Kopfschüttelnd duckte sich Grünes Wasser durch den Eingang in ihr Zelt. »Dieses Mal hat es Rabenjäger wohl geschafft.«
    »Ich will jagen, sonst nichts«, meinte Der der schreit und trat hinter ihr ins Zelt. »Was gibt's weiter zu sagen, eh?«
    »Und die Anderen? Sie sind he! Da ist ein Fuß unter meinen Decken!«
    »Ein Fuß?«
    »Ich bin's, Tanzende Füchsin«, flüsterte eine flehende Stimme. »Bitte, ich mußte doch irgendwohin.«
    Grünes Wasser entging die wachsende Unruhe von Der der schreit keineswegs. »Du mußtest?«
    »Rabenjäger«, wisperte Tanzende Füchsin verzweifelt. »Er wird mich suchen. Er will… er will …«
    »Es interessiert mich nicht, was er will«, begann Der der schreit. »Du kannst nicht einfach unter meine Decken kriechen. Wie stellst du dir das vor?«
    »Halt den Mund«, befahl Grünes Wasser. »Rabenjäger will sich auf sie legen. Es ist nicht zuviel verlangt, einer Frau, die um Schutz vor einem solchen Mann bittet, zu helfen.«
    »Will sich auf sie legen!« Die Stimme von Der der schreit überschlug sich fast.
    »Ich gehe schon«, murmelte Tanzende Füchsin. »Ich wollte euch keine …«
    »Sei still«, zischte Grünes Wasser. »Die Decken reichen für uns alle.«
    »Nein, das geht nicht. Krähenrufer hat mich verflucht. Ich darf eure Seelen nicht mit der meinen verderben. Ich kann nicht bei euch bleiben. Daran hätte ich denken müssen.«
    »Krähenrufer! Der kann doch noch nicht einmal aus einer Larve eine Mücke machen.« Der der schreit schlug sich vor Lachen auf die Schenkel.
    »Es sind genügend Decken da«, wiederholte Grünes Wasser. »Und ich bin mit meinem Mann einer Meinung. Wir haben Träumer gesehen. Krähenrufer ist ein Hochstapler.«
    »Er hat mich aus seinem Zelt geworfen und mich verflucht«, warf Tanzende Füchsin ein.
    »Davon habe ich gehört. Und ich weiß auch, daß er dich geschlagen hat!«
    »He!« Der der schreit empörte sich. »Hat ein Mann nicht mehr das Recht, seine Frau zu schlagen? Er kann sie schlagen, wann immer er will.«
    »Komm du einmal über mich wie ein Mammutbulle in der Brunft, dann wirst du merken, wie schnell deine Decken draußen im Schnee liegen!«
    »Ich habe nie …«
    »Eben«, besänftigte ihn Grünes Wasser. »Das ist der Unterschied.«
    »Ich glaube, ich gehe besser«, beharrte Tanzende Füchsin.
    »Du bleibst.« Der der schreit gab ihr einen kleinen Schubs. »Grünes Wasser hat recht, die Decken reichen für uns alle.«
    »Und du wirst dich anständig benehmen«, fügte Grünes Wasser trocken hinzu und schlug Der der schreit kräftig in die Rippen.
    »Autsch! Was soll das?«
    »Nur eine kleine Warnung. Das letzte, was du dir wünschen solltest, ist, in der peinlichen Situation überrascht zu werden, wenn du versuchst, dein kleines Ding in Tanzende Füchsin zu stecken.« Grünes Wasser schlüpfte unter die dünnen Sommerfelle.
    »Kleines Ding? Klein! Au, aua!«

KAPITEL 30
    »Ah, hier bist du.«
    Beim Klang von Rabenjägers kühler Stimme richtete sich Tanzende Füchsin stocksteif auf. Fest umklammerte sie den Grabestock, mit dem sie gerade stärkehaltige arktische Kartoffelknollen aus der harten Erde herausholte. Ihr Beutel war bereits prall vollgefüllt mit Sauerampfer und eßbaren Wurzeln.
    Sie blickte über die grauen Hügel hinüber zu den Bergen im Westen. Im klaren Licht wirkten sie greifbar nahe. Das wogende Grün um sie herum, die Grasbüscheln und Bültgräser, bildete einen starken Kontrast zum verwitterten Grau der Steine, die das Schmelzwasser vom steilen Abhang heruntergewaschen hatte.
    Sie drehte sich um. Da stand er, hochgewachsen, mit verschränkten Armen, den Kopf schief gelegt.
    Sein langes Haar fiel ihm wie ein blauschwarzer Umhang lose über die Schultern. In seinem edel geschnittenen Gesicht entdeckte sie Neugierde, Herausforderung und Freundlichkeit. Er beobachtete sie unter den halbgeschlossenen schweren Lidern seiner dunklen Augen.
    »Ich habe dich am Abend des Tanzes gesucht.« »Ich dachte, du ziehst dich in die Einsamkeit zurück und hoffst auf eine Vision.«
    Ein feines Lächeln kräuselte seine Lippen. »Ah ja.« Er holte tief Luft. Seine Brustmuskeln wölbten sich eindrucksvoll. »Dieses Jahr wird von Erfolg gekrönt. Dieses Jahr treiben wir sie zurück in den Norden. Wir schaffen Raum für unser Volk wenigstens eine

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