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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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führen?« Wieder lachte er. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen. »Ist das nicht großartig? Ist das der Mann, den ihr euch zum Führer erwählt habt?«
    Einige der jungen Männer wechselten bedeutungsvolle Blicke. Die Demonstration der Macht an Büffelrücken, Gebrochener Zweig und Grünes Wasser hatte den großen Zauber des Weißen Fells bewiesen. Rabenjäger, dem diese Blicke nicht entgingen, nickte ihnen bestätigend zu. »Ja, meine Freunde, denkt darüber nach. In Reihers Tal habt ihr mir den Rücken gekehrt. Ihr dachtet wohl, ihr hättet eine größere Macht als die meine gesehen, eh?« Beschämt starrten sie auf den Boden, denn seine Worte waren nur zu wahr. »Aber wer kommt in der Dunkelheit der Nacht zu euch, das Weiße Fell der Anderen auf dem Rücken? Und wo ist Der im Licht läuft? Oh, Entschuldigung, Wolfsträumer.« Wieder legte er den Kopf schief. »Wie? Keine Antwort? Er ist nicht da. Er treibt sich draußen im Dunkeln herum. Träumt er wieder falsche Träume?«
    In der Menge machte sich Unruhe breit. Rabenjäger aß seelenruhig weiter. Bissen für Bissen gab er sich dem leiblichen Genuß hin. Er mußte aufpassen, daß sein Magen nicht rebellierte. Auf keinen Fall durfte er sich vor den Leuten erbrechen.
    Grünes Wasser ließ ihn nicht aus den Augen. Sollte sie etwa nicht nur attraktiv, sondern auch noch widerspenstig sein? Er hatte nichts dagegen. Es würde ihm außerordentliches Vergnügen bereiten, mit Gewalt ihre Beine zu spreizen und in sie einzudringen. Dann mußte er eben Der der schreit töten falls der Feigling wagen würde, sich seiner Macht zu widersetzen.
    »Ein neues Land, ein neuer Führer.« Mit dem Ärmel wischte er sich den Mund ab. »Wie ihr seht, befiehlt von nun an der Stärkste, wohin die Reise geht. Wir haben all die Jahre einen großen Fehler gemacht, weil wir auf Leute wie Büffelrücken gehört haben.« Mit dem Fuß trat er nach dem Leichnam. »Ihre Fehlentscheidungen sind schuld daran, daß es uns schlecht geht. Ihretwegen leiden wir unter Krieg und Krankheit. Das kommt nicht wieder vor, das verspreche ich euch. Ich gebe unserem Volk seine alte Größe zurück. In Zukunft wird es niemand mehr wagen, uns anzugreifen. Wie in einem Wolfsrudel wird auch bei uns der Stärkste führen.«
    Er hörte die jungen Männer miteinander flüstern und blickte auf. »Gefällt euch das? Wollt ihr Wölfe sein? Oder lieber träge, dumme Moschusochsen?«
    Die Augen der jungen Männer leuchteten auf. Rabenjäger lächelte. »Ja, ihr erinnert euch an die Ehre, die euch unter meiner Führung zuteil wurde. Ihr erinnert euch an unsere Stärke, bevor Wolfsträumer mit seinen Hexentricks alles zerstörte.« Hochmütig blickte er sich um. »Was macht man mit einem Hexer?«
    »Du hast keine Ahnung, was wirkliche Macht bedeutet, du junger Narr«, zischte Gebrochener Zweig, die noch immer zu seinen Füßen kauerte. Sie versuchte, sich aus seiner Reichweite zu stehlen, aber er hakte einen Zeh unter ihren Arm und hielt sie zurück. Kauend blickte er hinunter in ihr haßerfülltes Gesicht. Als er die alte Frau zu Boden trat und ihr einen Stiefel auf das Genick stellte, sprang Grünes Wasser auf. Angst flammte in ihren Augen, ihre Mundwinkel zuckten.
    »Ein nutzloses Weib, begreift ihr das nicht?« Er kaute und schluckte. »Sie hat längst alle Kinder geboren, die sie dem Volk schenken konnte. Ich hätte sie schon im Mammut-Lager umbringen sollen.
    Erinnert ihr euch an den Streit dort? Damals ging es darum, daß eine Frau nur dazu gut ist, den Samen eines Mannes auszutragen. Jetzt ißt sie euch noch immer das Essen weg und trinkt euren Tee. Ohne sie hat jeder von euch mehr.«
    »Nein!« Lachender Sonnenschein und Brachvogel schienen sich auf ihn stürzen zu wollen. Grünes Wasser hob rasch die Hand und hielt sie zurück.
    »So ist's recht.« Rabenjäger stocherte in den Zähnen und holte einen Fleischrest aus dem Mund. Trotz seiner Schmerzen fühlte er sich wie neugeboren. »Wer mich herausfordert, fordert auch das Weiße Fell heraus. Wenn ihr näher kommt, stirbt die alte Hexe. Wenn ihr mich tötet, wendet sich die Macht des Weißen Fells gegen das ganze Volk. Ich bin die Zukunft. Ich bin das Schicksal.
    Bringt mir neue Stiefel und einen neuen Mantel. Es ist Winter, und ein Führer des Volkes sollte nicht in Lumpen gekleidet sein.«
    »Was ist mit deinem verletzten Arm?« erkundigte sich Lachsgräte.
    »Ein Mann der Macht braucht keinen Arm.« Rabenjäger gähnte und blitzte die Leute aus schmalen Augen

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