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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Angst hinter Langer Mann her, der sie durch die östliche Öffnung im kreisrunden Wall und hinunter auf den morastigen Flußgrund führte.
    »Wie konnte das geschehen?«
    »Die Maske tut alles, um einen Hüter zu finden.« Langer Mann ging langsam bergab, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    »Sie ist meine Tochter! Die Maske ist hinter ihr her! Du hast es nicht gesehen!«
    »Nein. Aber deine Schreie habe ich gehört.« Langer Mann stieg über einen umgestürzten Ahorn.
    »Damit hast du dir Sternguckers Groll zugezogen.«
    »Ich will meine Tochter nicht an dieses Ding verlieren!«
    »Oh, doch, das wirst du, wenn du Sterngucker noch ein einziges Mal herausforderst. Die Maske wird es ihm zuflüstern, wenn er sie trägt, wird ihm verraten, wie er sie nutzen kann, um seine Feinde zu beseitigen. Und du bist jetzt als Feind gezeichnet.«
    Sternmuschel preßte ihre Fingerspitzen an die Schläfen und schloß die Augen. Denk nach. Es gibt einen Ausweg. Nimm einfach deine Tochter und renne!
    »Wir müssen die Maske zurückholen«, sagte Langer Mann betrübt. »Und ich fürchte, das wird meinen alten Freund töten.«
    »Langer Mann«, sagte sie, als sie ihre Entscheidung getroffen hatte, »ich gehe fort. Ich steige den Hügel hinauf, hole meine Tochter, und dann gehe ich fort.«
    Er hob sein runzliges Gesicht. »Glaubst du wirklich, daß es so leicht geht, junge Sternmuschel? Heute wirst du gewinnen, dessen bin ich mir sicher. Sterngucker wird Silberwasser gehen lassen. Aber wie sieht es morgen aus?«
    »Ich kümmere mich nicht um morgen! Ich bringe nur meine Tochter in Sicherheit - weit weg von hier!«
    »Für wie lange?« Der Zauberer drückte seine Finger gegeneinander. »Hör zu, hör aufmerksam zu, Sternmuschel. Deine Tochter ist mit der Maske in Berührung gekommen. Und wie dein Mann ihr bis zu der Stelle folgte, wo sein Großvater sie hingebracht hatte, so wird es auch Silberwasser tun. Nicht gleich, aber wenn die Jahre vergehen wird auch ihr Unmut über dich wachsen. Du kannst sie nicht für immer halten, Sternmuschel. Sie wird zurückkommen, vielleicht als junge Frau. Und was wird sie dann finden?«
    Sternmuschel bekam weiche Knie. »Sterngucker und die Maske sie warten.«
    »Ich glaube nicht, daß es Sterngucker sein wird. Er ist sehr alt und dem Tode nahe wie ich. Es wird ein junger Mann sein, einer, den die Maske benutzen kann, wie sie deinen Mann benutzt hat. Wenn Silberwasser alt genug ist, um sich dir zu entziehen, wird sie für ihn bereit sein.«
    »Was? Das ist verrückt!«
    »Ist es das?« Er sah sie ausdruckslos an. »Die Maske hat ihre Seele berührt, Sternmuschel. Ob es uns nun gefällt oder nicht, sie hat eine Neigung zum Geist der Macht, und mit jedem Mal, das sie der Maske ausgesetzt ist, wird diese Neigung zunehmen. Wenn wir Silberwasser retten wollen, müssen wie die Maske zurückholen und schnellstens zum Brüllenden Wasser ziehen - wir müssen rennen. Das ist unsere einzige Hoffnung.«
    »Ich bringe Silberwasser fort. Sie wird nicht hierher zurückkommen.«
    »Das hilft nichts, denn sie ist davon besessen, genauso wie ihr Vater!«
    Sternmuschel zögerte. »Warum hat die Maske Sterngucker ausgewählt?«
    »Er ist ideal für ihre Zwecke.« Langer Mann fiel wieder in einen raschen Schritt. »Die Maske hat ihm geboten, was er am sehnlichsten begehrt. Wenn er die Maske trägt, kann er wieder die Sterne sehen.
    Mit ihrer Macht kann er junge Menschen herlocken, damit sie wieder von ihm lernen. Dafür würde Sterngucker in der Tat seine Seele hergeben. Und für den Augenblick würde Silberwasser das gleiche tun. Du warst zu aufgeregt, zu zornig, aber ich habe es gesehen.«
    »Was gesehen?«
    »Die Sterne, gespiegelt in den Augen deiner Tochter.«
    »Ich hole sie und gehe fort.«
    »Das hoffe ich nicht.«
    »Glaubst du, du kannst mich aufhalten?«
    Der Magier schüttelte den Kopf. »Nein. Du wirst von selbst darauf kommen.«
    »Du hast viel Vertrauen zu mir, das ist ganz unberechtigt.«
    »Nein, junge Sternmuschel. Mein Vertrauen zu dir ist berechtigt. Weil du nicht dumm bist, wirst du bleiben. Jetzt sprichst du wie eine Mutter, die Angst um ihr Kind hat. Tief in deinem Innersten weißt du, daß du nicht weglaufen kannst.
    Der Geist der Macht hat dir diesen Weg versperrt. Du mußt gegen die Maske gewinnen oder deiner eigenen Vernichtung zuschauen.«
    Sie gab den letzten Rest ihres Widerstands auf. »All das habe ich nie gewollt.«
    »Nein. Ich meine aber, wir können dankbar sein, daß die Macht jemanden

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