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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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»Das wilde Mädchen aus den Sümpfen. Ich sah dich sogar mehrmals im Gebiet der Anhinga. Ich fand dich damals bemerkenswert, lebendig.«
    Er zwang sich, das Feuer zu beobachten. Besser, nachtblind zu werden, als die Augen auf ihrem sinnlichen Körper ruhen zu lassen. Er stellte sich den Körper von Rote Mokassins vor, wie er in jener Nacht am Fluß ausgesehen hatte, als der Mond nur halb so hell schien wie jetzt. In nackter Schönheit hatte sie dagestanden, die Brüste straff und voll, weiche Schatten auf ihren festen Bauch werfend.
    »Damals war ich lebendig«, sagte Perle traurig und zerstörte den Zauber, in den er sich versetzt hatte.
    »Wenn ich allerdings genau darüber nachdenke, glaube ich, daß ich in die Sümpfe floh, weil etwas in meinem Leben fehlte. Immer ging ich an wilde Orte, um es zu finden.«
    Deshalb ging ich zum. Fluß.
    »Du wirst es finden«, sagte er, und täuschte ein Gähnen vor, weil er die verrückten Gedanken nicht zulassen wollte, die mit seiner Seele spielten. »Wir sollten versuchen zu schlafen. Bald kommt der Morgen. Der Fluß ist noch lang, und die Paddel werden unnachgiebig sein.«
    »Schlaf gut, Händler«, flüsterte sie und kuschelte sich tiefer in ihre Decken.
    Er stellte sich schlafend und beobachtete sie.
    Wolf der Toten, das sind zwei, die ich dir schuldig bin. Einen für Onkel, einen für Perle. Bei dem Geheimnisvollen und den Geistern hoffe ich, daß ich es dir vollständig zurückzahlen kann.
    Während er in seiner Vorstellung Wolf der Toten erwürgte, schlief er ein. Im Unterbewußtsein hörte er noch, wie Schwarzschädel zurückkam und Schnapper befahl, still zu sein, und schließlich das triumphierende Heulen eines Wolfs in der Ferne.
    Schnappers leises Knurren war für Otter die erste Warnung. Dann kam der Geruch, und dann hörte er Schwarzschädels unterdrückten Fluch.
    Otter setzte sich auf und versuchte, im schwachen Dämmerlicht etwas zu sehen. Auf den ersten Anschein war im Lager nichts Auffälliges zu sehen, doch Schnapper, der zu Füßen von Otter saß, hatte die Ohren gespitzt, und ließ ein drohendes Knurren hören.
    Schwarzschädel saß kerzengerade und schaute wütend auf den Schlafplatz von Grüne Spinne. Ein beißender Stinktiergeruch hing in der Luft.
    »Die Ahnen mögen uns bewahren!« sagte Otter leise. »Wo ist der Skunk? Siehst du ihn?«
    »Der tobende Irre!« schrie Schwarzschädel.
    Auch Perle war aufgewacht, kroch aus ihren Decken und hielt sich die Nase zu. »Ein Skunk im Lager.
    Warum hat Schnapper uns nicht gewarnt?«
    Otter schüttelte den letzten Rest Schlaf ab. »Moment. Grüne Spinne hat einen Skunk ins Lager gebracht?«
    Schwarzschädel knirschte mit den Zähnen. »Ich war es! Jedes menschliche Wesen mit dem Verstand der Ahnen wäre schreiend weggerannt. Aber schaut ihn euch an! Seht selbst! Er schläft mit ihm!«
    Otter öffnete seinen Mund, aber der Gestank reizte ihn zum Würgen. »Du hast einen Skunk ins Lager gebracht? Du?«
    »Und in das Bett von Grüne Spinne gelegt?« Perle mußte laut lachen.
    »Er hat es verdient - nach dem Ärger, den er gemacht hat.« Schwarzschädel fuchtelte mit den Armen herum. »Ich mußte mit ihm abrechnen!«
    »Bist du sicher, daß er da ist?« Otter ging vorsichtig einen Schritt näher an das Lager von Grüne Spinne, während er Schnapper ein Zeichen gab, sitzen zu bleiben. »Grüne Spinne?«
    »Guten Morgen, Otter.« Die Stimme des Verdrehers klang fröhlich. »Schwarzschädel hat mir einen Freund gebracht.«
    Der Krieger platzte vor Wut: »Du verdammter Narr! Steh auf! Raus da!«
    »Still!« warnte Grüne Spinne. »Du erschreckst Schwarzweiß.«
    Schwarzweiß? Otter warf einen beunruhigten Blick auf den Krieger. Er kannte diesen Ausdruck; Schwarzschädels Lust zu Töten.
    »Seht nur dieses Naschen«, schwärmte Grüne Spinne, »ist es nicht wunderschön?«
    Mehr um sich selbst zu beruhigen, bedeutete Otter den anderen zu schweigen. Niemand schien etwas Dummes zu tun. O nein, das war bereits geschehen.
    Schwarzschädel suchte nach Worten: »Ich hab's versucht, Otter, wirklich. Ich habe ihn doch nicht getötet? Ich wollte nur mit ihm abrechnen.«
    Otter zuckte. »Im Namen von Bunte Krähe und der Ahnen, warum?«
    Schwarzschädels Gesicht war rot angelaufen. »Er hat alle andern reingelegt! Wieso läßt man es ihm durchgehen und mir nicht?«
    Otter rümpfte die Nase, denn der Gestank wurde immer schlimmer. Was soll ich tun? »Grüne Spinne, du kannst den Skunk nicht behalten.«
    »Schwarzschädel hat ihn

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