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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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»Glaubst du, sie haben irgendwo hier in der Nähe ein Dorf?«
    »Frag sie. Vielleicht können wir daraus Nutzen ziehen. Sag ihnen, daß wir den Wasserfuchs suchen.
    Daß … daß er etwas genommen hat, was ihm nicht gehört.«
    Grizzlyzahn rief zu den Kanus hinüber: »Wir verfolgen einen Händler, der uns bestohlen hat. Liegt der Besitz eures Clans in der Nähe?«
    »Zwei Tage«, rief der Mann zurück. »Welcher Händler hat euch bestohlen?«
    »Wasserfuchs. Er hat einen geheiligten Gegenstand aus unserem Clanhaus gestohlen.«
    Inzwischen hatten die Fischer ihren Fang ins Kanu gebracht. Wolf der Toten konnte silberne Schwänze im Netz zappeln sehen. Sein Magen knurrte. Auch seine Krieger schienen hungrig zu sein.
    »Der Wasserfuchs?« rief eine der Frauen. »Wir haben von ihm gehört. Inzwischen ist er weit im Norden. Ihr müßt euch anstrengen, wenn ihr ihn fangen wollt.«
    »Es gibt einen anderen Weg«, sagte die zweite Frau. »Sie könnten doch am Gebiet des Clans vorbeifahren, die Kanus über Land tragen und dann dem Weinbeerenfluß bis zum Oberen See folgen.
    Wenn sie angestrengt paddeln und nicht schwer beladen sind, könnten sie das Land überquert haben, bevor der Wasserfuchs den Weg außenherum auf dem Wasser geschafft hat.«
    Grizzlyzahn grinste.
    Inzwischen waren sie ganz nahe an den anderen Booten. Ein Mann fragte: »Ihr seid keine Ilini! Wer seid ihr?«
    »Was würdest du sagen, wenn ich erkläre, daß wir Khota sind?« antwortete Wolf der Toten.
    Der Mann wurde blaß und versuchte instinktiv, rückwärts zu paddeln. Die Frauen schienen nicht zu merken, was los war.
    »Du kannst nicht entkommen«, drohte ihm Wolf der Toten. »Unsere Kanus sind schneller.«
    »Ihr habt meinen Vetter getötet!« rief der Mann. »Ich werde euch niemals helfen!«
    Die Frauen, die endlich begriffen, auf wen sie getroffen waren, starrten nur, als wären Ungeheuer aus dem Meer aufgetaucht. Wolf der Toten bemerkte, daß eine der Frauen jung und sehr reizvoll war.
    »Grizzlyzahn, mein Freund, hier finden wir zwei Kanus voller Fische, drei Frauen und nur drei Ilinihunde, die sie beschützen.«
    »Was schlägst du vor, Anführer?«
    Wolf der Toten rieb sich das Kinn. Er spürte die Panik des Mannes, der jetzt hektisch paddelte. Es wäre eine Schande, die Situation nicht auszunutzen. »Ich denke, mein Freund, daß wir heute nacht am Strand lagern. Wir werden uns am Fisch satt essen, und diese drei Frauen werden unsere Lager wärmen. Du und ich teilen uns natürlich die junge. Unseren Kriegern überlassen wir die zwei anderen.«
    »Und die Männer?« fragte Grizzlyzahn.
    »Bestimmt kennen sie die Gegend gut, die Flüsse und diese Strecke über Land, von der die Frau sprach. Schließlich können wir uns ja nicht alle gleichzeitig mit den Frauen beschäftigen. Während wir warten, bis wir dran sind, sollen uns die Männer diesen Weg erklären.«
    »Ich verrate euch nichts!« erklärte der Ilini mit einem verzweifelten Unterton.
    »Wir werden sehen, Lagerhund. Die Khota verstehen sich darauf, Leute zum Reden zu bringen.«
    Die Insassen des zweiten Kanus versuchten zu fliehen. Schon schnitten ihnen zwei schnelle Kriegskanus der Khota den Weg ab.
    Wolf der Toten starrte die junge Frau an, betrachtete ihre Brüste, die sich in schnellem Atem hoben und senkten. In ihren Augen stand das blanke Entsetzen.
    In jener Nacht aß sich Wolf der Toten an frisch gebratenem Fisch mehr als satt. Neben dem Knistern des Feuers waren das Wimmern und die verzweifelten Todesschreie der Illinimänner zu hören.
    Wolf der Toten dachte darüber nach, was er erfahren hatte. Sie müßten ihr Äußeres verändern; sie durften nicht mehr als Khota zu erkennen sein. Ihre Kriegshemden hatten sie verraten. Wenn er die Route über Land nahm, könnte er den Wasserfuchs auf dem Weg zum Brüllenden Wasser abfangen.
    Grizzlyzahn stöhnte vor Lust, dann rollte er sich von der regungslosen Ilinifrau herunter und schaute in die Sterne.
    Wolf der Toten stopfte sich immer noch von dem weißen Fischfleisch in den Mund. Er stand auf, ging um Grizzlyzahns Körper herum und schaute die nackte junge Frau an.
    »Perle hätte sich länger und viel heftiger zur Wehr gesetzt«, sagte er, als er sich auf sie legte. Ihren Körper zu spüren genügte, um ihn zu erregen, aber sie reagierte nicht, als er in sie eindrang.
    Als er sich mit ihr paarte dachte er an das, was die Illinimänner im Sterben noch gesagt hatten. Sie konnten den Kolibrifluß hinauffahren, dann die Kanus über Land

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