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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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urteilen galt seine Aufmerksamkeit eher der holden Weiblichkeit als der Wissenschaft. Mit seinen breiten Schultern und der typischen Beachboy-Bräune erinnerte er Maureen unwillkürlich an Michelangelos Vision vom perfekten Mann - was ihn ihr sofort unsympathisch machte. In Gegenwart dieser blonden Götter hatte sie sich noch nie wohl gefühlt. Dieser hier war zum Glück wenigstens von oben bis unten mit Dreck beschmiert, was seinen Anblick etwas erträglicher machte.
    Dale brachte den Wagen im Schatten eines Pecanobaums zum Stehen. Maureen öffnete die Tür und stieg aus. Die Pecanüsse vom letzten Jahr fühlten sich unter den dünnen Sohlen ihrer Mokassins an wie kleine Kieselsteine. Sie humpelte auf die sonnenbeschienene Wiese zu und wartete dort auf Dale. Er kramte ein paar Unterlagen aus dem Handschuhfach, knallte die Wagentür zu und kam dann auf Maureen zugestapft. Nachdem er sich den Hut bis über die Augen gezogen hatte, rief er mit einer ausholenden Armbewegung: »Willkommen in der Paradies-Ausgrabungsstätte.«
    »Soll das eine Anspielung auf die Tatsache sein, dass Eden gleich dort hinten beginnt?« »Unglaublich, wie scharfsinnig Sie das kombiniert haben.«
    »Ich habe schon öfter mit Archäologen gearbeitet, Dale. Und bisher habe ich noch keinen getroffen, der sich als besonders kreativ erwiesen hat, wenn es darum ging, Ausgrabungsstätten einen Namen zu geben. Biersorten, ja. Ausgrabungsstätten, nein.«
    Dales Schnauzbart krümmte sich unter einem verlegenen Grinsen. »Lassen Sie mich diese Unterlagen schnell unserer Teamleiterin, Myra Linn, aushändigen, dann bringe ich Sie zu dem Grab.« »Wo liegt es?«
    Dale deutete mit dem Finger. »Dort drüben, gleich neben diesen blühenden Hartriegelsträuchern.« »Okay. Bevor Sie gehen, lassen Sie mich raten: Sie sind der Projektleiter, der für …« »Ich bin einer der Projektleiter. Mein Kollege …« Dale blinzelte gegen die Sonne, deutete in Richtung des blonden Gottes und fuhr fort: »Ah, dort ist er. Das ist William Stewart. Eigentlich ist er für die Arbeiten im Gelände zuständig. Ich kenne ihn schon seit Jahren. War vor allem im Südwesten mit ihm zusammen. Er ist für ein Jahr an die University of Buffalo berufen worden, um dort…«
    »Warten Sie.« Maureen hob eine Hand und warf Dale einen fragenden Blick zu. »Sie meinen doch nicht etwa Dusty Stewart? Den Irren von New Mexico?«
    Dale wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Sie kennen ihn?« Maureen blieb der Mund offen stehen. »Kennen! Was ich von ihm gehört habe, ist erschreckend! Donita Rodriguez hat ihn mir als den größten Ladykiller auf Gottes weiter Erde beschrieben. Ein Schuft übelster Sorte, ein glorreicher Trophäenjäger, ein …«
    »Tja, nun, jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung«, meinte Dale mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Ich gebe ja zu, dass er ein schillernder Typ ist. Nebenbei spricht er übrigens fließend Navajo, Hopi, Zuni, Apache und Arapaho. Er ist einer der ganz wenigen Archäologen in Amerika, dem eingeschworene Traditionalisten vertrauen, und - tja - er ist tatsächlich ein sehr guter Archäologe. Geben Sie ihm eine Chance.«
    Maureen stemmte die Hände in die Hüften. »Also schön, Dale. Ihnen zuliebe. Aber nur eine.« »Okay, das ist nur fair. So, jetzt gebe ich rasch diese Unterlagen weiter, und dann führe ich Sie herum.«
    Dale ging in den südlichen Teil des Ausgrabungsgeländes und unterhielt sich dort mit einer Frau, die eine Sonnenbrille mit reflektierenden Gläsern trug. Nach zehn Minuten wurde Maureen kribbelig. Sie machte sich auf den Weg zu den Büschen, in deren Nähe nach Dales Aussage das Grab liegen sollte. Sie kam an verschiedenen Parzellen vorbei, spähte in die Gruben, lächelte die Studenten freundlich an und setzte ihren Weg fort. Es sah nicht so aus, als ob sie bisher schon etwas Aufregendes gefunden hätten. Ein paar Feuerstellen, einige Steinsplitter - wie sie bei der Herstellung von Steinwerkzeugen entstehen - und etwas, das wie ein Fußboden aussah. Bisher hatten die Studenten nur eine halbwegs runde Bodenfläche freigelegt, die sich farblich von dem umliegenden Erdreich unterschied. Maureen konnte keine Vertiefungen für Holzpfosten oder andere Artefakte entdecken, aber möglicherweise handelte es sich tatsächlich um die Überreste einer kleinen Wohnhütte.
    Maureen bahnte sich weiter ihren Weg durch das kniehohe Gras. Als sie die angegebene Stelle erreichte, stellte sie fest, dass die 2x3

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